1072 - Karawane nach Magellan
wurden. Auch Anja Pygnell schien das zu merken, denn als Atlan ihr anbot, sie durch die SOL zu führen, lehnte sie ab.
„Wir müssen weiter, Zeit ist für uns Geld", begründete sie das. Atlan zeigte sich verständnisvoll.
Damit war der Besuch auf der SOL beendet. Die Verabschiedung war herzlich, aber merklich kühler als der Empfang. Anja Pygnell betonte nachdrücklich, daß die Magellan-Karawane nun schnellstens die letzte Hyperflug-Etappe hinter sich bringen würde, damit das Handelskontor Tolpex bald seinen Betrieb in vollem Umfang wiederaufnehmen konnte.
Atlan äußerte sich nicht darüber, welches sein nächstes Ziel war. Er bat nur noch einmal eindringlich, über ihre Begegnung vorerst Stillschweigen zu bewahren, um ihm nicht des Überraschungseffekts für Perry Rhodan zu berauben. Anja Pygnell versprach es.
Sie kehrten auf ihr Beiboot zurück.
Während des Rückflugs hatte Randalf den Eindruck, die Begegnung mit Atlan nur geträumt zu haben. Sie erschien ihm auf einmal unwirklich. Anja Pygnell sprach ihm wie aus der Seele, als sie plötzlich bekannte: „Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die Ereignisse an Bord der SOL an mir vorbeigegangen sind." Sie sagte es zu Jasper Beys, aber Randalf konnte es mithören. „Mir ist, als ob jemand anderer stellvertretend für mich das Treffen geleitet hätte. Habe ich mich falsch verhalten, Jasper?"
„Nein", sagte der Kommandant der INTRORA, und es klang nicht mehr so unversöhnlich. Er fügte nach kurzer Pause hinzu: „Wie sich die Dinge entwickelt haben, kann man dir nachträglich nichts vorwerfen. Aber es hätte auch anders kommen können. Du wußtest ja nicht, daß es sich bei dem Schiff um die SOL handelte und daß wir Atlan treffen würden. Aber wie gesagt, da alles so positiv verlaufen ist, stehst du gut da."
Anja Pygnell schwieg dazu. Sie wirkte sehr nachdenklich.
Randalf machte sich keine Gedanken darüber. Er freute sich auf die Ankunft im Handelskontor Tolpex.
Irgendwann, bevor sie auf die KOLLORED übersetzten, hörte er Anja Pygnell noch wie zu sich sagen: „Da war noch irgend etwas. Aber was? Und wo ist es jetzt?" Sie erhielt keine Antwort.
*
Sie waren eine zusammengeschweißte Gemeinschaft, und die Spoodies hatten sie dazu gemacht. Und sie waren sich darüber vollauf klar, ebenso wie über die Macht, die ihnen den Zusammenhalt gab.
Sie waren Diener der Seth-Apophis. Das verdankten sie ihren Spoodies. Die Spoodies hatten sie gleichgeschaltet, hatten eine fast kollektive Mannschaft aus einem Haufen von Individualisten gemacht. Sie wußten es und waren dankbar.
Sie waren alle gleich.
Von Atlan bis zu Witt Gogha, über Tanwalzen, Zia Brandström, Skiryon und Swan, Maer Argard und Gesil, Caela und Melborn und wie sie alle hießen, lagen sie alle auf der gleichen Welle - sie empfingen Seth-Apophis' Sendungen.
„Hast du es gemerkt, wir hatten einen Verbündeten unter den Hanse-Leuten", sagte Tanwalzen zu Atlan.
„Es ist mir nicht entgangen", erwiderte der Arkonide. „Er hat die Voraussetzungen für diese Begegnung geschaffen. Wir selbst konnten es damals noch nicht ahnen, daß es sich um keinen Zufall handelte. Aber SENECA war informiert."
„Richtig", sagte der Computer. Sie waren in der Gesinnung auch eins mit SENECA, eins mit dem Schiff. Der Bordcomputer fuhr fort: „Von nun an können wir zusammenarbeiten. Wir besitzen nun Informationen über die Grundstruktur der Kosmischen Hanse. Aber das ist nicht genug. Wir brauchen noch mehr Wissen, wollen wir unser Ziel, Seth-Apophis zu noch größerer Machtentfaltung zu verhelfen, erreichen.
Die Spoodies können es möglich machen."
Atlan erinnerte sich seines ursprünglichen Planes.
„Vielleicht sollte ich davon Abstand nehmen, Perry die Spoodies zum Geschenk zu machen", sagte er. „Aber das wird sich noch weisen. Wir haben Zeit, unsere Schritte genau zu überlegen."
„Ja, Perry Rhodan", warf Gesil ein, und ihre Augen bekamen einen ganz seltsamen Ausdruck, der noch aus ihrer Zeit vor der Übernahme stammte. Atlan hatte ebenfalls einen kleinen Rückfall in diese Periode, als erfragte: „Gesil, bist du die Reinkarnation von Thora?"
„Nein, ich bin Seth-Apophis."
Sie waren alle Seth-Apophis. Von Atlan bis zu Witt Gogha und bis zu SENECA.
„Wir werden unser Ziel erreichen", sagte Atlan zuversichtlich. „Aber wir dürfen nichts überstürzen. Nehmen wir erst einmal Kurs auf die Milchstraße."
SENECA hatte den Kurs bereits programmiert.
EPILOG
Die Wege des
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