1072 - Karawane nach Magellan
den Spoodies zu säubern.
Witt Gogha wandte sich zuerst dem Hauptschaltpult zu. Er schaltete die Energiezufuhr ab und nahm dann die Verschalung ab. Doch er bekam keinen Spoodie zu Gesicht. Er überprüfte alle wichtigen Knotenpunkte und überprüfte danach sogar die einzelnen Leiter. Aber es war wie verhext, er fand nirgendwo einen Spoodie.
Plötzlich verspürte er ein Kribbeln an den Beinen und wollte sich gedankenverloren kratzen. Durch diese Bewegung streifte er irgend etwas von seinem Bein. Als er beiläufig danach sah, entdeckte er auf dem Boden ein winziges, insektenähnliches Ding, das zu fliehen versuchte.
Ein Spoodie!
Witt Gogha trat danach und hämmerte mit dem Stiefel solange darauf, bis ein knirschendes Geräusch an seine Ohren drang und er sicher sein konnte, daß dieser Spoodie niemanden mehr belästigen würde.
Danach wandte er sich wieder seiner Beschäftigung am Hauptschaltpult der Müllanlage zu. Es war ihm egal, ob die Anlage jemals wieder zum Einsatz kam oder nicht. Er wollte sie auf jeden Fall von diesen Schmarotzern frei halten.
Aber er bekam diese Winzlinge nicht zu fassen. Er hatte fast den Verdacht, daß sie sich vor ihm versteckten und immer weiter zurückzogen, so daß sie stets aus seiner Reichweite waren. Er gab dennoch nicht auf, sondern arbeitete sich in der Gewißheit weiter vor, sie irgendwann in die Enge getrieben zu haben. Für diesen Fall hatte er den Strahler an sich genommen, der sonst nutzlos an seinem Arbeitsplatz herumgehangen hatte.
Und dann sah er sie. Sie hatten sich in den hintersten Winkel zurückgezogen und hingen traubenförmig an einem Verteiler des Computernetzes. Ohne lange zu überlegen, brachte er den Strahler in Anschlag und schoß. Ein kurzer Energieblitz - und von der Spoodietraube war nur noch ein unförmiger Klumpen übrig.
Ein unangenehmer Geruch stach Witt Gogha in die Nase, und er wollte sich rasch zurückziehen. Da verspürte er auf einmal das Kribbeln überall an seinen Beinen. Es kam rasch höher, erreichte seine Hüften und seine Brust.
Mit einem entsetzten Aufschrei ließ er sich zurückfallen und schlug verzweifelt auf seinen Oberkörper ein und wälzte sich über den Boden, um die Spoodies abzustreifen. Irgendwie gelang es ihm, sich ihrer zu entledigen.
Aber ein Spoodie erreichte sein Ziel am Hinterkopf des potentiellen Wirtes und nistete sich dort ein. Witt Gogha merkte nichts davon. Er setzte seine Säuberungsaktion fort, ohne jedoch noch einen einzigen Spoodie vernichten zu können, und er ging seiner Tätigkeit nur solange nach, bis der Spoodie unter seiner Kopfhaut Macht über ihn hatte.
Witt Gogha erlebte nun einen Sinneswandel.
Er hatte plötzlich eine neue Aufgabe und wußte, daß er an der Verwirklichung eines großartigen kosmischen Planes mithelfen durfte.
Die Müllanlage spielte dabei allerdings keine Rolle, und Witt Gogha kümmerte sich nicht mehr um sie.
*
Es war ein kleines Meisterwerk, das Swan in Zusammenarbeit mit Maer Argard da vollbracht hatte, und sie waren auch entsprechend stolz darauf. Denn leicht war es bestimmt nicht gewesen, praktisch unter der Aufsicht der Medo-Roboter ein Durchleuchtungsgerät aufzubauen, ohne daß sie etwas davon merkten.
Doch als sie dann vor dem Durchleuchtungsschirm standen, da packte sie das nackte Entsetzen.
Swan war seit dem Gespräch mit Atlan klar gewesen, daß alle Medo-Roboter von Spoodies verseucht waren. Darum hatte er auch angeordnet, daß alle Patienten der Krankenstation von menschlichen Sanitätern und Krankenschwestern betreut wurden, wiewohl er wußte, daß dies keine Patentlösung war. Denn wahrscheinlich war die gesamte Medo-Station von Spoodies verseucht. Jedes der vielen Geräte, das an den Bordcomputer angeschlossen war, war auch ein potentieller Spoodie-Träger. Das einzige sichere Mittel wäre gewesen, die ganze Station zu schließen. Aber das ließ sich nicht machen und so mußte man sich damit behelfen, die Medo-Roboter und computerabhängigen Geräte möglichst von Menschen fernzuhalten.
Swan hatte die beiden Medo-Roboter nur für diesen Testfall herangezogen, um sie ungestört einer Durchleuchtung unterziehen zu können. Und er setzte sie für die „Entlausungsaktion" ein, die aktueller denn je war.
Der Chirurg wäre gar nicht überrascht gewesen, wenn die Medo-Roboter ein Dutzend Spoodies oder mehr in sich getragen hätten. Doch bei der Durchleuchtung stellte sich heraus, daß sie förmlich bis obenhin mit ihnen gefüllt waren. Sie saßen in jedem
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