1072 - Karawane nach Magellan
Hohlraum der Medo-Roboter, waren über ihre gesamten Körper verteilt.
„Ich bin sauber", sagte der Mann, der gerade von einem der Medo-Roboter untersucht worden war. „Wäre es anders, wüßte ich es doch."
„Nicht daß du mir erst einen Spoodie in den Pelz setzt", scherzte der Nächste. Beide lachten sie.
Das Lachen wäre ihnen vergangen, hätten sie gesehen, was Swan und Maer Argard auf dem Durchleuchtungsschirm sahen. Denn genau das tat der Medo-Roboter: Er entließ aus einem Hohlrohr seines Armes einen Spoodie und pflanzte ihn dem Mann unter die Kopfhaut.
Der zuckte leicht zusammen.
„Au! Was machst du mit mir?"
„Wir spritzen ein Mittel, das die Bildung des Sekrets verhindert, auf das die Spoodies ansprechen", schnarrte der Medo-Roboter. „Du bist jetzt immun."
Ein solches Mittel könnten wir tatsächlich brauchen, dachte Swan. Er hatte diese Möglichkeit selbst schon erwogen, doch keinen Weg zur Realisierung seiner Idee gesehen.
Er nahm der überraschten Bordärztin den Strahler aus dem Halfter und trug ihr auf: „Du übernimmst die beiden Männer."
Maer Argard verstand und zog den Paralysator. Auf ein Zeichen stürmten sie durch die Tür in den Behandlungsraum. Swan wartete, bis die beiden Männer unter den Lähmstrahlen zusammenbrachen und nicht mehr im Wege standen. Dann öffnete er das Feuer auf die beiden Medo-Roboter. Er feuerte solange, bis der Raum von Qualm und Gestank erfüllt war und die Hitze unerträglich wurde. Swan konnte nicht verhindern, daß einige Dutzend Spoodies ihre robotischen Wirte verließen und entkamen. Aber die Mehrzahl von ihnen hatte er erwischt.
Die gegenüberliegende Tür zum Wartezimmer wurde aufgestoßen, und einige Männer und Frauen tauchten darin auf.
„Wir haben zwei Bewußtlose", rief Swan ihnen zu. „Schafft sie hinaus."
Er bahnte sich hustend einen Weg durch den Rauch. Im Wartezimmer nahm er sich eines der Paralysierten an und befreite ihn von seinem Spoodie. Er schleuderte ihn zu Boden und zerstrahlte ihn. Maer Argard war inzwischen mit dem anderen ebenso verfahren.
„Verlaßt die Krankenstation", befahl Swan den entsetzten Männern und Frauen. „Sammelt euch in den Gemeinschaftsräumen in der Nähe der Kommandozentrale und wartet auf neue Anordnungen. Es könnte sein, daß nun eine Großoffensive der Spoodies erfolgt. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen."
Swan hatte nun doch keine andere Wahl mehr, als die Medo-Station zu räumen. Während er selbst den Transport der Patienten überwachte, schickte er einen Boten in die Kommandozentrale, um Atlan von dem Vorfall zu unterrichten.
Zu Swans Überraschung ging die Räumung der Medo-Station ohne Zwischenfälle vonstatten. Die aus dem Verkehr gezogenen Medo-Roboter tauchten nicht auf, und obwohl alle aufmerksam nach Spoodies Ausschau hielten, wurde kein einziger von ihnen gesehen.
Die erwartete Attacke auf die potentiellen Wirtskörper blieb aus.
Dafür meldete sich SENECA.
*
„Hier spricht SENECA", erklang die mechanische Stimme des Bordcomputers über die Rundrufanlage. „Meine Programmierung verbietet es mir, noch länger zu dulden, daß die Einrichtungen des Schiffes mutwillig zerstört werden. Wenn dem nicht ein Ende gemacht wird, muß ich Maßnahmen ergreifen."
Atlan ergriff diese einmalige Gelegenheit, um Verbindung mit SENECA aufzunehmen.
„Du weißt sehr gut, daß wir nur in Notwehr handeln", sagte er ins Mikrophon der akustischen Computereingabe. „Dein gesamtes System ist von Spoodies besetzt, die dich beeinflussen. Hast du nicht einmal mehr die Möglichkeit einer Selbstanalyse?"
„Ich analysiere mich permanent", antwortete SENECA. „Ich bin völlig in Ordnung."
„Erkennst du auch, daß du das Funksystem und sogar das Interkomnetz ausgeschaltet hast?" fragte Atlan.
„Jawohl", kam die klare Antwort. „Aber diese Systeme sind nicht lahmgelegt, wie ihr an meinem Aufruf erkennt. Ich mußte nur dafür sorgen, daß ihr euch nicht mehr ihrer bedienen könnt. Das war meine erste Maßnahme zur Eindämmung der Ausschreitungen.
Wenn ihr die Zerstörung weitertreibt, muß ich andere Maßnahmen in Erwägung ziehen."
Für Atlan hörte sich das wie eine Drohung an, aber er ging darüber hinweg. Er wollte die Verbindung zu SENECA aufrechterhalten, in der Hoffnung, irgendeinen Vorteil dadurch zu erringen - und wenn es nur ein Zeitgewinn war, oder wenn er SENECA wenigstens Informationen entlocken konnte.
„Erkennst du nicht mehr, daß es umgekehrt war, SENECA?" sagte
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