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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwanzig Meter voneinander entfernt, und Icho Tolot glaubte, eine Stimme in sich zu hören, die ihm befahl, Traah zu folgen.
    Nein! dachte er. Ich werde nicht in das rotierende Nichts laufen.
    Er ließ sich auf die Laufarme herabfallen und wandelte gleichzeitig die Molekularstruktur seines Körpers um. Er wurde zu einem Block ultraharter Materie und damit zu einem der gefährlichsten Kämpfer des Universums.
    Icho Tolot wollte Auerspor angreifen.
    Er wollte sich mit dem Kopf voran in ihn hineinbohren und ihn auseinander sprengen.
    Doch er konnte nicht.
    Du wirst es nicht tun! befahl ihm eine Stimme, die er dieses Mal als die von Seth-Apophis identifizierte. Sie unterschied sich deutlich von der, die er zuvor vernommen hatte.
    Er blickte in die blauen Augen, und er fühlte, wie Kälte ihn durchdrang.
    Gepeinigt schüttelte er sich, und ein gequältes Stöhnen kam aus seiner Brust. Kraftvoll warf er sich zur Seite und stürzte sich ins Dunkel, und je weiter er sich von Auerspor entfernte, desto freier fühlte er sich.
    Auch Seth-Apophis zog sich wieder zurück. Ihr schien es zu genügen, daß er nicht mit Auerspor gekämpft hatte.
    Warum?
    Was hatte sie mit diesem Wesen zu tun?
    Oder war Auerspor auch so etwas wie ein Agent von Seth-Apophis?
    Unmöglich! beantwortete er sich diese Frage. Seth-Apophis wird ihre eigenen Hilfsvölker kaum in den Tod treiben und sich dadurch selbst schwächen.
    Welches Geheimnis verbarg sich also hinter Auerspor?
    Wieso war er mit dem Ultimaten Wesen Traah zusammengewesen? Was verband die beiden miteinander?
    Icho Tolot ahnte, daß er diese Fragen vorläufig noch im Raum stehen lassen mußte.
    Er kehrte wieder zur Hauptkuppel der Anlage zurück, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß Auerspor ihm nicht folgte. Das geheimnisvolle Wesen blieb irgendwo draußen im Dunkel vor der Anlage, wohl wissend, daß es den Kampf um die Gerjoks, Phygos, Jauks und Sawpanen vorläufig verloren hatte.
    Hat Auerspor das wirklich? fragte der Haluter sich, während er den Schalter der Schleuse betätigte. Wer sagt denn, daß wir schon gerettet sind? Solange noch keine Raumschiffe hier sind, die uns aufnehmen, ist nichts gewonnen.
    Es war, als wolle das rotierende Nichts auf diese Gedanken antworten. Schwere Stöße trafen die Plattform und brachen ein weiteres Stück aus ihr heraus. Nun war die Abbruchkante kaum noch fünfhundert Meter von der ersten Kuppel entfernt.
     
    *
     
    In der Kuppel herrschte Ratlosigkeit.
    Die Besatzungsmitglieder, die vor wenigen Minuten noch singend und jubelnd ihren Entschluß verkündet hatten, gemeinsam in den Tod zu gehen, standen nun schweigend und verwirrt herum. Keiner von ihnen schien zu wissen, was geschehen war.
    So wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit Icho Tolot zu, als dieser die Kuppel betrat.
    „Die Zeit wird knapp", erklärte der Haluter, nachdem er seinen Raumhelm zurückgefaltet hatte. „Das rotierende Nichts ist nahe. Wir müssen sofort XERPHON rufen und von dort Raumschiffe anfordern."
    Ein Jauk kam watschelnd auf ihn zu. Icho Tolot wußte nicht, ob es Prol war, da er diese amphibischen Wesen nicht voneinander unterscheiden konnte.
    „Warum?" fragte der Jauk. „Was sollte uns dazu veranlassen?"
    „Bist du Prol, der Kommandant?"
    „Genau der bin ich."
    „Also gut. Dann übernimm die Verantwortung. Deine Aufgabe ist es, alle in Sicherheit zu bringen, die dir unterstellt sind. Ich weiß mittlerweile, daß du die Raumschiffe, die bereits auf dem Weg hierher waren, wieder weggeschickt hast."
    Die Menge schrie empört auf, als sie diese Worte vernahm. Kaum jemand schien jetzt noch unter dem verhängnisvollen Einfluß von Auerspor zu stehen. Einige Gerjoks drängten sich nach vorn und wollten sich auf den Kommandanten stürzen, doch Icho Tolot schirmte ihn mit seinem Körper ab.
    „Laßt ihn!" befahl er. „Sorgt lieber dafür, daß er Hilfe herbeiruft."
    „Das kann ich nicht", schwindelte Prol. Er zeigte auf die zertrümmerte Weltraumpritsche. „Wir haben kein Funkgerät mehr."
    Der Haluter streckte eine Hand aus, packte Prol bei einem Arm und setzte ihn sich auf die Schulter, ohne sich um den wütenden Protest des Jauks zu kümmern.
    „Verlaßt euch drauf", rief er mit hallender Stimme. „Es gibt noch ein Funkgerät in der Anlage. Prol weiß, wo es ist. Er wird es mir jetzt zeigen. Also, Prol, wohin?"
    Er hielt den Jauk mit einer Hand, damit er nicht herunterfiel. Mit dieser Hand preßte er nun den Körper des amphibischen Wesens leicht

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