1073 - Das rotierende Nichts
halten."
Der Haluter deutete auf die schemenhafte Gestalt.
„Was ist das, Topue?"
Der Gerjok blickte die Erscheinung an, als bemerke er sie erst jetzt.
„Ich weiß nicht", erwiderte er.
„Hast du so etwas schon oft gesehen?"
„Sehr oft. Ich achte schon gar nicht mehr darauf."
„Hast du nie versucht herauszufinden, um was es sich bei diesem Phänomen handelt?"
„Versucht schon, aber ohne Erfolg. Ich habe es wieder aufgegeben. Wir alle kennen diese - hm - Gesichter, aber wir können uns nicht erklären, um was es sich dabei handelt", gestand der Kommandant von XERPHON ein. „Sie richten keinen Schaden an, und vertreiben können wir sie nicht. Also leben wir mit ihnen.
Vielleicht verschwinden sie irgendwann von selbst. Möglicherweise haben sie mit dem rotierenden Nichts zu tun. Ich weiß es nicht. Ich habe darauf ebenso wenig eine Antwort wie auf die Frage, wer oder was Traah eigentlich war."
Er wollte noch mehr sagen, doch er kam nicht weiter, weil überaus heftige Stöße die Anlage erschütterten. Verstört klammerte er sich an den Haluter, der jedoch ebenfalls Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben.
Bisher war es stets so gewesen, daß die Erschütterungen nach wenigen Minuten wieder abklangen. Jetzt aber nahmen sie kein Ende und wurden von Sekunde zu Sekunde heftiger. Icho Tolot zerrte Topue mit sich über den schwankenden Gang, an dessen Boden sich erste Risse bildeten.
„Das ist das Ende", keuchte der Gerjok, der einer Panik nahe war. „Das rotierende Nichts frißt uns."
Als sie den Hangar erreichten, sahen sie, daß die meisten Besatzungsmitglieder bereits durch einen Tunnel hinausgeeilt waren. Schreiend vor Angst drängten nun die anderen nach.
Topue stieß den Haluter von sich und stürmte mit weit ausgreifenden Schritten davon.
Er stürzte sich durch die Menge und kämpfte sich rücksichtslos nach vorn.
Auch Icho Tolot spürte eine immer stärker werdende Angst in sich aufkommen, doch er beherrschte sich. Er wollte sein Leben nicht auf Kosten anderer retten. Daher gehörte er zu den letzten, die an Bord gingen.
Hinter ihm schlossen sich die Schleusenschotte, und dann merkte er an den Vibrationen, daß das Schwingenschiff startete.
Er konnte nicht mehr sehen, ob die Anlage YERPHON tatsächlich vom rotierenden Nichts erfaßt und hinweggerissen wurde, doch das war ihm nicht so wichtig. YERPHON war verloren, und wenn es nicht jetzt unterging, dann in einigen Minuten.
Er setzte sich mitten zwischen den Phygos, Jauks, Gerjoks und Sawpanen auf den Boden und dachte an Auerspor.
Was war aus diesem geheimnisvollen Wesen geworden?
War es ebenfalls an Bord? Hatte es sich auf andere Weise in Sicherheit gebracht?
Oder war es vom rotierenden Nichts erfaßt worden?
Der Haluter hoffte, irgendwann eine Antwort auf diese Fragen zu bekommen.
ENDE
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