1073 - Das rotierende Nichts
Prol von Anfang an geplant hat, YERPHON im rotierenden Nichts verschwinden zu lassen. Er ist ein religiöser Fanatiker, der gezielt alles sabotiert hat, was zur Rettung seiner Besatzung hätte führen können."
„So ist es", stöhnte Topue. „Und ich war töricht genug, hier herzufliegen. Er wollte gar keine Hilfe von mir. Er wollte mich in die Falle locken, um mich an dem Glück teilhaben zu lassen, das seiner Ansicht nach auf uns wartet, wenn wir erst einmal ins rotierende Nichts gerissen worden sind. Und jetzt schickt er die Raumschiffe von XERPHON zurück, weil er fürchtet, die Kommandanten der Raumer könnten seine Pläne in letzter Sekunde durchkreuzen."
„Das werden wir nicht den Kommandanten überlassen, das werden wir selbst tun", sagte Icho Tolot. „Endlich weiß ich, was mich schon die ganze Zeit über beschäftigt hat."
„Was meinst du?" fragte Topue. „Ich verstehe dich nicht."
„Ich begreife nicht, daß ich nicht schon früher darauf gekommen bin. Dabei ist es ganz einfach. Ich hätte nur etwas besser beobachten müssen. Wie war das denn mit Traah?"
„Hast du eine Idee, wie wir Traah bekämpfen können?" fragte Loudershirk.
„Noch nicht. Ich betreibe zunächst nur so etwas wie Verhaltensforschung."
„Dazu haben wir keine Zeit", fuhr Topue ihn ärgerlich an.
„Vielleicht doch. Erinnert ihr euch? Was tat Traah denn, bevor er angriff und alles verwüstete?"
„Nichts", erwiderte der Gerjok verwundert. „Er hat sich sofort auf alles gestürzt, was ihm im Weg war."
„Nein, das ist nicht richtig. Denkt doch mal nach. Wir müssen Schritt für Schritt vorgehen", widersprach der Haluter.
„Das ist wirklich nicht wichtig", wies ihn Topue ab. „Wir haben etwas anderes zu tun.
Überlegen wir lieber, wie wir von hier fliehen können."
„Wenn du Traah heute nicht ausschaltest, mußt du es morgen tun. Und dann ist es vielleicht sehr viel schwieriger."
„Vor allem kommen wir hier nicht weg, solange Auerspor die Macht hat", bemerkte Loudershirk. „Icho Tolot hat recht. Wir müssen erst etwas gegen diese beiden tun, weil vorher an eine Rettung gar nicht zu denken ist."
„Ja, das stimmt", gab ihm Topue recht. „Was also war auffällig an Traahs Verhalten?"
„Wird das hier aufgezeichnet?" fragte der Haluter und zeigte auf die Bildschirme.
„Selbstverständlich", antwortete Topue. Dann richtete er sich plötzlich auf. „Ich verstehe. Wir müssen eine Aufzeichnung von Traah haben, wie er die Weltraumfähre zerstört."
Er eilte an die Geräte und hatte schon wenig später die gesuchte Aufzeichnung gefunden. Er spielte sie ab.
„Seht ihr?" rief der Haluter. „Traah kommt in den Hangar. Er tänzelt erst ein wenig hin und her, dann hämmert er mit dem Schnabel auf den Boden und reckt die Schwanzfedern in die Höhe, wobei er sie zu einem Rad auffächert."
„Ja - und?" fragte Loudershirk. „Glaubst du wirklich, daß das etwas zu bedeuten hat?"
„Ja, ich denke schon. Das ist eine instinktive Handlung."
Topue drehte sich plötzlich um und blickte Icho Tolot verwundert an.
„Warum bin ich nicht darauf gekommen?" rief er. „Du hast völlig recht. Traah ist ein Hahn, also ein männliches Wesen, und er verhält sich exakt so wie viele Vögel auf Trabradork, meiner Heimatwelt."
„Das solltest du näher erklären", bat Loudershirk.
„Es ist ganz einfach. Viele Hähne rennen nicht hinter den Hennen her, mit denen sie sich paaren möchten. Sie sondern sich vielmehr ab und picken mit dem Schnabel, als ob sie Nahrung aufnehmen würden. Zugleich strecken sie die Schwanzfedern in die Höhe, damit diese weithin sichtbar sind. Damit locken sie die Hennen an. Diese kommen herbeigeeilt, weil sie glauben, daß sie etwas zu fressen finden."
Loudershirk gab einige abgehackte Laute von sich, die wie ein mühsam unterdrücktes Gelächter klangen.
„Sie kommen angerannt und werden vom Hahn freudig empfangen", sagte er.
„Richtig", bestätigte der Gerjok. „Aber was ist, wenn kein weibliches Wesen auf diese Werbung des Hahns eingeht?"
„Ich habe keine Ahnung", erwiderte Loudershirk.
„Das haben wir alle erlebt", erklärte Icho Tolot ernst. „Dann beginnt der Hahn zu toben.
Wehe, ihm kommt nach einer solchen Enttäuschung jemand in die Quere. Der Hahn läßt seine Wut sofort an ihm aus. Traah hat das getan. Sein Werben war bisher stets vergeblich. Die Folge: Er hat gewütet wie ein Berserker."
„Schön und gut", sagte Pashtha schwerfällig. „Nun wissen wir, warum Traah ein so
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