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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Kind, das bei einer verbotenen Tat ertappt wird. Und genau wie ein Kind versuchte er instinktiv, die Schuld von sich zu schieben.
    „Ich war das nicht", erklärte er hastig. „Es war die Kärraxe - die Bestie, in der ich gefangen bin."
    „Gefangen?" fragte Voire ernst. „Hat dieses Wesen dich gezwungen, in seinen Körper zu schlüpfen?"
    Dano war außerstande, Voire zu belügen.
    „Nein", gab er zu. „Ich habe mich aus freiem Willen in diesen Körper begeben. Aber nun kann ich ihn nicht mehr verlassen."
    „Du hast gegen das Gesetz verstoßen", sagte das schimmernde Etwas traurig.
    „Hattest du vergessen, daß es verboten ist, sich in ein solches Wesen zu integrieren?"
    „Mir blieb keine andere Wahl!" behauptete Dano, dessen Gedanken sich allmählich klärten.
    Voire schwieg, und in dem Porleyter stieg Zorn auf. War die Seele seines Volkes berechtigt, ihm Vorwürfe zu machen? Hatten sie Voire nicht einst geschaffen, damit sie ihnen später half? Und hätte nicht wenigstens Voire erkennen müssen, wohin der Große Plan die Porleyter führen würde?
    „Das alles ist jetzt unwichtig!" erklärte er hart. „Uns ist es schlecht ergangen. Weißt du überhaupt, wie lange es her ist, daß die anderen Neu-Moragan-Pordh verlassen haben?"
    „Ich habe die Tage und Jahre gezählt und nichts vergessen", versicherte Voire bedrückt.
    „Dann müßte dir eigentlich klar sein, in welch unangenehmer Situation wir uns befinden. Voire, du mußt mir die WAFFE geben!"
    „Warum? Wozu brauchst du sie?"
    „Ein neues Zeitalter bricht an. Die Überlebenden unseres Volkes sind erwacht. Sie warten an der Barriere des inneren Kerns. Aber sie sind nicht allein gekommen.
    Fremde sind bei ihnen, Wesen, die nichts in Neu-Moragan-Pordh zu suchen haben. Ich muß die Barriere öffnen und die Fremden vertreiben."
    „Ich glaube nicht, daß die WAFFE dir dabei von Nutzen wäre", bemerkte Voire und schillerte in allen Farben. „Außerdem erkenne ich in dir den Entschluß, abermals und in noch stärkerem Maße gegen das Gesetz zu verstoßen. Du willst dich in ein intelligentes Wesen integrieren."
    „Ich muß es tun!" stieß Dano verzweifelt hervor. „Siehst du nicht, in was für einem Körper ich mich jetzt befinde? Die Kärraxe wäre unfähig, die nötigen Manipulationen durchzuführen. Sie stirbt."
    „Du lügst", sagte Voire traurig. „In dir brennt die Sucht nach dem Leben. Aus Angst vor dem Tod willst du das Gesetz brechen und den Körper eines intelligenten Wesens rauben. Du bist ein Mörder, Turghyr-Dano-Kerg. Du hast die Gesetze der Porleyter vergessen. Besinne dich! Kehre um, bevor es zu spät ist!"
    Die Scheu, die Dano zunächst vor der Erscheinung empfunden hatte, schwand vollends dahin und machte überwältigendem Zorn Platz. Er sah das schillernde Etwas vor sich und dachte nur noch an eines: Daß die Lebenskraft der Kärraxe unwiderruflich dahinfloß, und daß er mit der Bestie sterben würde.
    „Gib mir die WAFFE!" forderte er.
    „Du könntest nichts mit ihr anfangen", sagte Voire bekümmert. „Nicht in dem Zustand, in dem du dich jetzt befindest."
    „Die WAFFE!" schrie Dano wild, und seine Wut schlug bis in das kleine Gehirn der Kärraxe durch. Die Bestie reagierte sofort. Sie sprang - und landete mitten in der schimmernden Erscheinung, ohne Voire etwas anhaben zu können. Aber davon merkte Dano vorerst nichts. Er hörte, wie die Kiefer der Kärraxe sich schnappend schlossen.
    „Gib auf, Voire!" schrie er. „Ich bekomme die WAFFE! Ich habe ein Recht darauf!"
    „Du tust mir leid, Dano", sagte Voire, und unendliche Trauer schwang durch Danos Gedanken, eine Trauer, die so stark war, daß sie ihn fast betäubte. Die Kärraxe ließ mutlos den Kopf sinken, und Dano bemerkte, daß Voire sich von ihm entfernte.
    „Geh nicht fort!" rief er verzweifelt. „Du mußt mir helfen. Dafür haben wir dich geschaffen - um Hilfe zu finden, wenn wir am Ende sind!"
    „Nein, Dano", wisperte Voire, während die schimmernde Figur langsam immer kleiner wurde. „Nein. Wenn du dich nur erinnern könntest ..."
    Dann war die Erscheinung verschwunden, und Dano fand sich allein im Körper der Bestie, hoch oben auf einem würfelförmigen Gebäude, und die Kärraxe hob sich mit Sicherheit wie ein Wahrzeichen gegen den Himmel ab. Dano erkannte erschrocken, daß er sich während des Gesprächs mit Voire aus seinem sicheren Versteck hervorgewagt hatte und nun ein kaum zu übersehendes Ziel abgab.
    Hastig zwang er die Kärraxe, sich zu ducken. Dann

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