Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1076 - Der Weg der Porleyter

Titel: 1076 - Der Weg der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf die Schulter.
    „Aber bevor wir an eine neue Expedition denken sollten, müssen wir alle erst einmal wieder aus diesem Sternhaufen heraus sein. Bist du sicher, daß du ..."
    „Schicke mir um Himmels willen keinen Medo-Klempner!" Waringer stand auf und breitete die Arme aus, wie um zu demonstrieren, daß sein Schwächeanfall vorüber war.
    „Geh in die Zentrale und bring uns von hier weg."
    „Sofort, Geoff!"
    Als Waringer und die Mutantin allein waren, schüttelte der Wissenschaftler heftig den Kopf - etwas zu heftig, denn sofort mußte Irmina ihn wieder stützen.
    „Ich möchte nicht in Perrys Haut stecken", sagte Waringer leise. „Weißt du, was ihm hier an Bord vielleicht am meisten aufstößt?"
    „Daß er sich in eine Rolle versetzt sieht, die seinem Status längst nicht mehr entspricht", erriet die Metabio-Gruppiererin.
    Waringer nickte schwach.
    „Sein Status, Irmina. Genau das trifft es. Er ist ein Ritter der Tiefe wie Jen Salik. Er war auf Khrat und hat eine Aufgabe zu erfüllen, um die ihn keiner von uns beneidet.
    Manchmal frage ich mich, ob er überhaupt noch zu uns gehört."
    „Geoffry!"
    „Du weißt genau, was ich meine. Er ist Hanse-Sprecher, zugegeben. Er steht aber weder der LFT vor noch der GAVÖK. Und doch erwarten sie alle von ihm, daß er seine Entscheidungen für sie trifft. Irmina, ich habe ihn erlebt, wie er war, als ich seine Tochter Suzan heiratete. Ich habe ihn erlebt, wie er seine Spaße mit Gucky trieb oder sich mit Bully oder Atlan in die Haare geriet. Irmina, er ist einsam geworden."
    „Aber der gleiche geblieben, und er wird auch diese seine neuen Aufgaben meistern.
    Er wird Fehlschläge erleiden, schlimmer als diesen hier und heute. Soll ich dir sagen, was ich so an ihm schätze?"
    „Was?"
    Sie lächelte versonnen.
    „Daß er jung geblieben ist. Jünger als viele von uns."
    Waringer ließ sich seufzend auf die Liege fallen.
    „Nun fehlt nur noch, daß du sagst, er brauchte endlich einmal wieder eine Frau."
    Sie lachte.
    „Ich will ja nichts sagen, Geoffry. Aber ist dir vielleicht einmal aufgefallen, wie er diese Nikki Frickel ansieht ...?"
     
    *
     
    Genau diese Nikki Frickel sah erstaunt auf, als zwei Gestalten die Messe betraten, in der sie mit Narktor und Wido Helfrich am Tisch saß, der - wie schon in der DAN PICOT - für die ehemaligen Nachtschwärmer von Waigeo quasi reserviert war.
    Außer den dreien befanden sich kaum mehr als zehn Raumfahrer zu diesem Zeitpunkt in der Messe, und die hatten mit sich selbst zu tun. Nur zwei blickten kurz auf, als sie Joan Lugarte und Harry eintraten sahen.
    „Nun schaut euch das an", seufzte Nikki. „Die heilige Johanna und ihr Rittersmann ...
    eher Knappe."
    „Wer ist das?" erkundigte sich Wido Helfrich. „Sagt bloß, die wollen zu uns."
    „Das sind zwei von denen, über die wir die ganze Zeit geredet haben", wurde er von Narktor belehrt. „Die Fußmarschierer."
    „Sie kommen tatsächlich auf uns zu", flüsterte Nikki. „Vielleicht, um sich zu bedanken?"
    Die drei drehten sich so, daß sie Joan und Harry zugewandt waren. Nikki schlug leger die Beine übereinander und lächelte.
    „Na?" fragte sie. „Wieder erholt?"
    „Danach hast du dich bei mir die ganze Zeit über noch nicht erkundigt", beklagte sich Narktor in gespielter Entrüstung. „Und ich wäre zehnmal lieber um diesen ganzen verrückten Planeten herummarschiert als in dieser Lichtblase zu sitzen und auf den letzten Augenblick zu warten." Er warf dem Pferdegesichtigen einen Seitenblick zu. „Du wolltest einen Kommentar dazu geben, Wido Helfrich?"
    „Seid mal still!" kam es von Nikki.
    Joan und Harry standen vor ihnen, und es hatte den Anschein, als müßte die Frau sich erst überwinden, bevor sie schließlich hervorstieß: „Harry wollte euch etwas sagen. Das heißt, es ist mehr eine Frage."
    „Was nun?" seufzte Narktor.
    Joan gab dem um einen Kopf Kleineren einen Rippenstoß.
    „Na los, Harry. Raus damit!"
    Er schien sich zu winden, starrte Helfrich, Narktor und Nikki der Reihe nach an und machte dann eine wegwerfende Geste.
    „Es ist gar nichts, und ich hätte mich auch nicht von ihr erpressen lassen sollen, mitzukommen. Vergeßt es."
    Er drehte sich um und machte zwei, drei Schritte vom Tisch fort. Joan packte ihn am Kragen der Kombination und holte ihn mit sanfter Gewalt zurück.
    „Ich habe dich nicht erpreßt, Harry! Glaubst du etwa, mir macht es Spaß, mich hier als dein Kindermädchen aufspielen zu müssen, nur weil du dich

Weitere Kostenlose Bücher