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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu stellen, als höre er es zum ersten Mal. Dann aber kamen Dinge zur Sprache, die ihm neu waren und ihn aufhorchen ließen: Das kosmische Findelkind Quiupu und sein unbezähmbarer Drang, ein Element des Virenimperiums zu bauen - welch unheimliche Analogie zum Fall des Forschers Parabus, auf den die SOL unterwegs gestoßen war! Dann die Geschichte des Wächterordens der Ritter der Tiefe, der Dom Kesdschan auf der fernen Welt Khrat, die Ritterweihe zweier Terraner, die Gruft unter dem Dom, der erste Hinweis auf das Versteck der Porleyter und schließlich die Suchaktion im Kugelsternhaufen M3. Welch ungeheure Perspektive eröffnete sich da! Einen Augenblick lang vergaß Atlan seinen Auftrag und staunte rückhaltlos über das kosmische Ausmaß der Unternehmungen, in die die Menschheit während seiner Abwesenheit eingetreten war.
    Sogleich aber hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    „Nach deiner Beschreibung zu urteilen, nähert sich der Erde eine ernst zu nehmende Gefahr", sagte er. „Was gedenkst du, dagegen zu unternehmen?"
    „Nichts", antwortete Perry. „Gegen die technische Macht der Porleyter kann man nichts unternehmen. Mein Ziel ist Terra. Ich werde weiterhin versuchen, die Porleyter von der Unsinnigkeit ihres Vorhabens zu überzeugen."
    „Du sprichst davon, daß die RAKAL WOOLVER die Erde wahrscheinlich noch nicht erreicht hat?"
    „Ich gehe davon aus, daß wir davon gehört hätten", antwortete Perry. „Aber es ist ruhig im Äther. Also müssen wir annehmen ..."
    Er spreizte die Hände und ließ den Rest des Satzes unausgesprochen.
    „Dann ist es noch an der Zeit, die Erde zu warnen", schlug Atlan vor.
    Perry schüttelte den Kopf. „Ich habe darüber nachgedacht. Was könnten wir mit einer Warnung erreichen? Eine Mobilmachung womöglich? Terra würde den Porleytern feindlich begegnen und damit die Katastrophe herausfordern. Nein, es ist besser, die Entwicklung ihrem eigenen Lauf zu überlassen."
    Es fiel Atlan nicht schwer, zu erkennen, daß das Auftauchen der Porleyter seinem Vorhaben dienlich war. Auf der Erde würde Verwirrung herrschen, wenn er dort eintraf. Um so leichter mußte es ihm fallen, in Seth-Apophis' Sinn tätig zu werden, seine Leute in verantwortliche Positionen zu schleusen und die Abwehrkraft Terras und ihrer Verbündeten zu schwächen.
    „Du sprachst davon, daß du in diesem Sektor noch etwas zu erledigen hast", drang Perrys Stimme in seine Gedanken.
    „Ja, das ist richtig", antwortete Atlan. „Bei einem Erkundungsflug vor mehreren Wochen ist uns ein Beiboot verlorengegangen, eine Korvette mit dem Namen RINGWORLD. Wir befürchten das Schlimmste, aber wir wollen nicht einfach aufgeben.
    Es besteht die Möglichkeit, daß das eine oder andere Besatzungsmitglied noch am Leben ist."
    „Das erklärt die Sache", nickte Perry. „Ich wollte dich schon fragen, warum du dich vier Wochen lang im Vorfeld der Galaxis herumtreibst, anstatt geradewegs auf Terra vorzustoßen."
    „Das war meine ursprüngliche Absicht", versicherte der Arkonide mit schmerzlicher Miene. „Aber dann kam die RINGWORLD dazwischen.
    Du wußtest von der Anwesenheit der SOL?"
    „Wir fingen einen verirrten Funkspruch auf", erklärte Perry. „Irgendwo muß die SOL mit einem terranischen Fahrzeug zusammengetroffen sein."
    „Das war auf halbem Weg zwischen Terra und der Großen Magellanwolke", bestätigte Atlan. „Eine ganze Karawane von Hanse-Schiffen. Ich gab mich zu erkennen. Wir tauschten eine Handvoll Informationen aus, dann mußte die Karawane weiterziehen.
    Ich bat die Kommandantin, über die Begegnung Stillschweigen zu bewahren. Ich wollte mir die Überraschung nicht verderben lassen. Aber du siehst..."
    Er zuckte mit den Schultern. Die Sache war glatt verlaufen, fand er Perry hatte keinen Verdacht geschöpft. Die vier Wochen Verzögerung waren erklärt.
    „Ich nehme an, ihr betreibt die Suche nach der verschollenen Korvette nicht einfach ins Blaue hinein", sagte Perry.
    „Nein. Wir haben das System identifiziert, in dem sich das Unglück ereignet haben muß. Wir waren auf der Suche, als wir die Information erhielten, daß du dich in der Nähe von M3 befandest. Das hatte natürlich Vorrang ..."
    „Woher kam die Information?" unterbrach ihn Perry.
    „Weiß ich es?" antwortete Atlan. „Unsere Antennen fangen in der Stunde mehr als elfhundert Funksprüche auf. Wir analysieren sie alle. Einer davon enthielt die Angabe, daß du in M3 bist."
    Er beobachtete den Freund unter gesenkten Lidern und forschte, wie er

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