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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem, woran du gewöhnt bist, aber wir hoffen trotzdem, daß du uns mit deinen Begleitern die Ehre gibst."
    Perry sah ihn an und erkannte den freundlichen Spott in den Augen des Arkoniden.
    „Ich lasse meinen Vorschmecker darüber entscheiden, ob das Mahl unser würdig ist", erklärte er gutgelaunt und wies auf den Ilt.
    Atlan sah Gucky an. Ein Leuchten erschien in seiner Miene, als sähe er den Mausbiber zum ersten Mal.
    „Gucky, mein Freund!" rief er und breitete die Arme aus.
    Der Ilt verzichtete auf die Mühe des Teleportierens. Er nahm einen kurzen Anlauf und landete in der Armbeuge des Arkoniden. Atlan preßte ihn an sich. Gucky ließ seinen Nagezahn sehen und erklärte mit tadelnd erhobenem Finger: „Es gehört sich nicht, daß man einen Freund übersieht, wie du es getan hast."
    Atlan lachte hell auf.
    „Verzeih mir!" rief er. „Die Bedeutung des Augenblicks hat mich überwältigt."
    „Bleib mir mit deinen Sprüchen vom Leib", schalt Gucky. „Du hast..."
    Der Rest ging im Gelächter der Menge unter. Atlan wies den Weg in Richtung des Raumes, in dem das Mahl stattfinden sollte. In den Korridoren standen die Solaner dicht gedrängt und klatschten begeistert Beifall, sobald sie Perry Rhodan erblickten. Er sah ihre Gesichter leuchten und war bereit, zu glauben, daß sie es ehrlich meinten.
    Mittlerweile hatte er eine Erklärung für die Unstimmigkeit gefunden, die ihm zuvor aufgefallen war: Was immer Gavro Yaal und seine Nachfolger mit der geschichtlichen Überlieferung angerichtet hatten, es war von Atlan wieder rückgängig gemacht worden.
    Der Arkonide mußte sich seit geraumer Zeit an Bord der SOL befinden; anders ließ sich die Wirkung, die er erzielt hatte, nicht erklären. Das war eines der großen Geheimnisse, deren Aufklärung er in Kürze erfahren würde: Wie waren Atlan und die SOL zusammengetroffen?
    Das Mahl diente dem Zweck, Perry mit den wichtigsten Männern und Frauen an Bord bekannt zu machen. Er lernte Tanwalzen kennen, der den seltsamen Titel „High Sideryt" führte und eigentlich Kommandant der SOL war, außerdem Zia Brandström, eine zierliche, hübsche junge Frau, die Tanwalzens ständige Begleiterin zu sein schien, und ein Dutzend weitere Solaner, die an Bord wichtige Funktionen versahen. Gelegenheit, sich ausgiebig mit Atlan zu unterhalten, gab es während der Mahlzeit nicht. Perry genoß Früchte und Gemüse, die aus den hydroponischen Farmen der SOL stammten, synthetisches Fleisch und einen erstaunlich gutschmeckenden Wein, der aus Hydropon-Trauben gezogen war. Er wurde in zahlreiche Gespräche verstrickt; trotzdem fiel ihm auf, daß Gucky, der zu seiner Linken saß, sich gegen sonstige Gewohnheit schweigsam verhielt. Fühlte er sich durch Atlans Unaufmerksamkeit verletzt? Das sah ihm nicht ähnlich. Er liebte es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, aber er besaß ein feines Gespür dafür, wann seine Eitelkeit in den Hintergrund zu treten hatte.
    Perry wandte sich beiläufig an den Arkoniden: „Wo ist Gesil?" fragte er.
    Er war verblüfft über die Wirkung, die er hervorrief. Die Gespräche in seiner Umgebung verstummten wie abgerissen. Er sah auf und begegnete Zia Brandströms Blick. Ärger leuchtete ihm entgegen. Atlan beantwortete seine Frage mit einer Gegenfrage: „Was kümmert sie dich?"
    Der Klang seiner Stimme war schneidend, fast gehässig. Perry sah ihn erstaunt an.
    Der Arkonide mochte bemerken, daß er übertrieben reagiert hatte. Er legte dem Freund die Hand auf den Arm. Ein um Entschuldigung bittendes Lächeln huschte über sein Gesicht.
    „Verzeih", sagte er. „Gesil ist ein heikles Thema. Du hast sie gesehen. Sie macht alle Männer verrückt und die Frauen zornig. Wir halten sie solchen Begegnungen fern. Sie ist eine Fremde. Wir wissen nicht, woher sie kommt. Wir bieten ihr Gastfreundschaft - aber es gibt Gelegenheiten, wie diese zum Beispiel, wenn wir froh sind, daß sie die Einsamkeit sucht und sich in ihre Unterkunft zurückzieht."
    Perry brachte nickend sein Verständnis zum Ausdruck. In der Folge versuchte Atlan, durch munteres Gerede und freundliche Spaße den Eindruck zu verwischen, den der Zwischenfall hinterlassen hatte. Perry ging darauf ein, aber in seinen Gedanken blieb ein Zweifel. Was hatte es mit Gesil auf sich? Warum hatte der Arkonide so heftig reagiert, als er sich nach ihr erkundigte? Konnte es ... Eifersucht sein?
    Das Mahl nahm seinen Verlauf. Die Gäste verabschiedeten sich. Zurück blieben Atlan und Tanwalzen, sowie Perry mit

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