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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereitwillig, als Bradley von Xanthen seine Hand auf die dafür vorgesehene Stelle legte.
    Der langgestreckte, ovale Raum war hell erleuchtet. An den Wänden reihten sich die Speicheraggregate: quaderförmige, ungegliederte Kästen, die bis zur acht Meter hohen Decke hinauf ragten. Im Zentrum des Raumes stand die Kontrollkonsole. An der Konsole saß ein Wartungsingenieur. Er sah überrascht auf, als Bradley den Raum betrat.
    Damit hatte Bradley nicht gerechnet. Er wartete, bis sich das Schott hinter ihm geschlossen hatte. Dann fragte er: „Was hast du hier zu suchen?"
    Der Ingenieur starrte ihn verständnislos an.
    „Dieselbe Frage hätte ich dir zu stellen", antwortete er respektlos. „Ich mache präventive Instandhaltung an den Speicheraggregaten. Und was willst du hier?"
    Bradley kannte die Symptome des Kardec-Schocks. Er sah das unstete Funkeln in den Augen des Mannes, das nervöse Zucken der Lider. Er war nicht aus eigenem Antrieb hier hergekommen. Er stand unter hypnotischem Einfluß. Einen Atemzug lang hatte Bradley die Porleyter in Verdacht, sie hätten ihn in die Speicheranlage geschickt, weil sie von der bevorstehenden Aktion wußten. Aber das ergab keinen Sinn. Der Ingenieur war unbewaffnet. Was hätte er ausrichten sollen?
    „Du wirst hier nicht mehr gebraucht", sagte Bradley hart. „Geh auf deinen Posten zurück."
    Der Mann zögerte. Seine Nervosität wuchs.
    „Ich habe hier zu tun", widersprach er. „Du kannst mich nicht fortschicken."
    Bradley trat auf ihn zu.
    „Ich bin der Kommandant", sagte er.
    Dann schlug er zu, hart und zielsicher. Der Ingenieur klappte zusammen. Bradley fing ihn auf und ließ ihn zu Boden gleiten. Er zog den Mikrokom aus der Tasche und aktivierte ihn.
    „Xanthen, Speicheranlage", meldete er sich. „Alles an Ort und Stelle?"
    „Saedelaere, Grigoroff-Projektor", kam die Antwort.
    „Waringer, Hypertrop-Konverter."
    „Tekener, Antennenmodul."
    „An die Arbeit, Leute!" knurrte Bradley. „Jetzt hält uns niemand mehr auf."
    Als er das kleine Funkgerät wieder in die Tasche schob, hörte er aus dem Hintergrund der Halle ein Geräusch. Eine Stimme, die eindeutig von den Vokalmechanismen eines Translators erzeugt wurde, sagte laut und deutlich: „Nicht nur der Ort, sondern auch der Zeitpunkt des geplanten Anschlags waren im voraus zu ermitteln."
     
    *
     
    Fassungslos starrte Bradley von Xanthen das fremdartige Wesen an, das sich in halb aufrechter Haltung zwischen zwei Speicherkästen hervorschob. Es hatte die äußere Erscheinungsform einer überdimensionierten Krabbe. Der Körper wurde getragen von zwei Beinpaaren, von denen das vordere lang genug war, um dem Fremden eine vornübergebeugte, halb aufrechte Haltung zu ermöglichen. Den Rücken bedeckte ein kräftiger, blaßgrauer Panzer. Die gelenkigen Arme endeten in Händen, deren sechs Finger paarig als scherenförmige Greifwerkzeuge verwendet werden konnten. Der Schädel war kaum mehr als eine Verdickung des Vorderkörpers. Der breite, zahnlose Mund war halb geöffnet. Acht blaue Augen, zu einem Kreis angeordnet, starrten Bradley kalt an.
    Der Fremde war unbekleidet bis auf einen breiten Gürtel von silberner Farbe, der sich um den Leib schlang. In die Oberfläche des Gürtels waren rechteckige Erhebungen eingelassen. Eine verwirrende Fülle kleiner Kontaktflächen schillerte in sämtlichen Farben des Spektrums. Bradley trat der Schweiß auf die Stirn. Der silberne Gürtel war das Kontrollelement des Kardec-Schilds.
    „Was sagst du?" entfuhr es ihm gegen seinen Willen.
    „Die Aufgabe bestand aus zwei Teilen", antwortete der Porleyter. „Es war zu bestimmen, wo und wann euer Angriff stattfinden würde. Ihr habt uns die Sache nicht besonders schwer gemacht. Wenn uns auf eurer Heimatwelt keine schwierigeren Probleme erwarten, wird unser Unternehmen ein Spaziergang."
    Während der Porleyter auf ihn zukam, sah Bradley das Namensschild, das auf seinem Rückenpanzer befestigt war. Die humanoiden Aktionskörper der Porleyter waren identisch bis ins letzte Detail, so daß zusätzliche Erkennungsmerkmale hatten angebracht werden müssen. Das Schild trug die Symbolgruppen des Namens Lafsater-Koro-Soth.
    „Aufgabe!" stieß Bradley hervor. „Ihr habt ein Spiel daraus gemacht! Ihr wußtet die ganze Zeit über..."
    „Wir wußten nichts", unterbrach ihn der Porleyter, „Wir kannten euer Mentalbild. Ihr seid eine aufsässige, hartnäckige Rasse, die fremde Autorität nicht anerkennt. Wir nahmen an, daß ihr versuchen würdet,

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