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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schraubstock.
    Warum nimmst du dich so wichtig? Was bist du denn schon? Nichts als ein Staubkorn im Vergleich zu Seth-Apophis.
    Er spürte, wie sein Blut in Wallung geriet, und sein zweites Herz begann nun ebenfalls zu arbeiten. Seine Machtlosigkeit trieb ihn in eine ständig steigende Wut hinein, die ihn zu körperlichen Reaktionen drängte.
    Eine gewisse Abenteuerlust kam in ihm auf, und in seinem Blut machten sich jene rudimentären Triebe bemerkbar, die das Erbe seiner fernen Vorfahren waren, die man in den Weiten der Galaxis als Ungeheuer oder Bestien bezeichnet hatte, weil sie ihre kosmischen Eroberungszüge mit geradezu unfaßlicher Kampfeswut geführt hatten.
    Das Volk der Haluter, so wie es sich in dieser Zeit präsentierte, war jedoch friedfertig und kannte keine Eroberungsgelüste mehr. Dennoch trieben die gewaltigen Körper- und Geisteskräfte diese Wesen hin und wieder dazu, sich in abenteuerliche Unternehmungen zu stürzen, in denen sie bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gefordert wurden. Sie gerieten dann in einen Zustand, den sie selbst als Drangwäsche bezeichneten.
    Icho Tolot fühlte diese Abenteuerlust in sich aufkommen, und er wehrte sich nicht gegen sie, weil er meinte, für den bevorstehenden Kampf sei gerade sie das Richtige.
    Außerdem erinnerte er sich kaum noch daran, wann er zuletzt einer Drangwäsche unterlegen war.
    Er betrat die Kuppel.
    Als er die büffelartigen Tiere in den Explosionskratern ruhen sah, schlug er die vier Hände klatschend zusammen. Dabei erzeugte er einen derartigen Krach, daß die Tiere erschreckt aufsprangen und davonstoben.
    Icho Tolot lachte dröhnend.
    Das Unternehmen begann ihm Spaß zu machen.
    „Wo bist du?" schrie er, während er die Halle durchquerte. „He, ist hier jemand, der eins auf die Nase haben möchte?"
    Er schlug den Helm seines Raumanzugs zurück, so daß sich dieser in seinem Nacken zusammenfaltete, und er zog auch die Handschuhe von den Händen. Sie glitten in geschlitzte Taschen an seinen Ärmeln.
    Niemand antwortete ihm.
    Enttäuscht, weil der Kampf nicht sogleich begann, machte er sich auf die Suche nach seinem Gegner.
    Doch zunächst fand er ihn nicht.
    Er durchstreifte die verschiedenen Räume der Anlage und kam dabei auch in die Hauptleitzentrale, Überrascht stellte er fest, daß der gesamte Komplex nicht fest auf der Plattform verankert, sondern flugfähig war. Unter den Kuppeln befanden sich riesige Antigravelemente, mit deren Hilfe der gesamte Gebäudekomplex auf der Plattform versetzt werden konnte.
    Nicht schlecht, dachte er. Wenn wir dem rotierenden Nichts zu nahe kommen, können wir die Flucht ergreifen.
    Nachdenklich blickte er auf die Monitoren, auf denen sich die nähere Umgebung der Anlage abzeichnete, und er sagte sich, daß die anderen Anlagen logischerweise ebenfalls mit einer solchen Antigravausrüstung versehen sein mußten. Wenn Seth-Apophis nicht wollte, daß die unter großen Mühen errichteten Bauwerke nacheinander vom rotierenden Nichts mitgerissen wurden, dann bot sich eine solche Lösung an.
    Icho Tolot zuckte mit den Schultern.
    Na schön, sagte er sich. Soll es so sein. Für mich ändert sich dadurch gar nichts.
    Er verließ die Zentrale und nahm die Suche nach seinem Gegner wieder auf. Dabei scheuchte er mehrere Tiere auf, die im warmen Luftstrom ruhten, der aus dem Gitter einer Belüftungseinrichtung kam. Unwillig trotteten sie davon.
    Icho Tolot legte seine Hand gegen die Kontaktplatte eines Schottes und betrat eine Halle, die einen Durchmesser von etwa hundert Metern hatte. Kniehohes Gras bedeckte den Boden, und an einigen Stellen wuchsen blühende Büsche. Dazwischen erhoben sich verrottete Computerkonsolen.
    Der Haluter wollte sich bereits abwenden, als er plötzlich eine Staubwolke zwischen zwei Büschen aufsteigen sah. Er vermutete, daß dort ein kleines Tier gelegen hatte, das nun die Flucht ergriff.
    Doch dann erkannte er, daß er sich geirrt hatte.
    Sein Gegner zeigte sich.
    Er trat hinter einem Busch hervor, der etwa drei Meter hoch war.
    Icho Tolot stöhnte entsetzt auf.
    Das Wesen, das Naggencarphon als Seth-Apophis-Agent bezeichnet hatte, blickte ihn mit faustgroßen blauen Augen an, die in einem erschreckend kalten Licht leuchteten.
    Das ultimate Wesen!
    Auerspor.
    Das Wesen war groß und sah so klobig aus, als ob es sich kaum bewegen könne.
    Doch der Haluter wußte, daß dieser Eindruck täuschte.
    Er war wie gelähmt. Er konnte weder klar denken, noch sich von der Stelle rühren.
    War dieses

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