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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschütterte.
    Er wußte nicht, was er unternehmen sollte.
    Kurzfristig spielte er mit dem Gedanken, die Anlage einfach zu verlassen und nach Traaym zurückzukehren. Doch er wußte, daß er damit im Grunde genommen nichts erreicht hätte.
    Der Handschuh konnte ihm überallhin folgen, und das ultimate Wesen ebenfalls.
    Er beschloß, sich zumindest eine Waffe zu besorgen, obwohl er wußte, daß diese ihm nicht viel helfen konnte. Um das Gefühl der absoluten Unterlegenheit jedoch zu verringern, mußte er es tun.
    Tatsächlich gelang es ihm, in einem der verschlossenen Räume, in denen offensichtlich noch nie irgendein Tier gewesen war, einen Energiestrahler aufzutreiben, der Teil einer Antigravplattform gewesen zu sein schien. Die Waffe war anderthalb Meter lang und hatte das richtige Kaliber für ihn.
    Während er in dem Raum herumstöberte, in dem noch eine Reihe von anderen Maschinen lagerten, von denen einige noch verpackt waren, vernahm er schwere Schritte, die sich ihm näherten. Eine Stahlwand brach krachend auseinander.
    Der graue Koloß kam.
    Naggencarphon hat sich diese Anlage gehalten, um seiner Jagdleidenschaft frönen zu können, dachte der Haluter. Welch eine Ironie, daß ich jetzt hier das Wild bin. Naggencarphon hätte sicherlich sein Vergnügen daran, wenn er mich sehen könnte.
    Er verließ den Raum, sprang mit einem weiten Satz über ein Tier hinweg, das ihn an eine große Ratte erinnerte, und flüchtete durch einen Antigravschacht nach oben.
    Als er den Schacht ein Stockwerk höher verließ, kam er in eine Halle, die einen Durchmesser von fast zweihundert Metern hatte, und die in zwei weitere Hallen überging. Die Decke war nur etwa fünf Meter hoch. Eine Sumpflandschaft erstreckte sich vor ihm, aus der sich mehrere Bäume erhoben, und in der sich Hunderte von Tieren unterschiedlichster Art bewegten. Erschreckt flüchtete eine kurzbeinige Echse in den offenbar seichten Sumpf. Morast spritzte unter ihren Füßen auf.
    Der Handschuh schwebte etwa dreißig Meter von ihm entfernt über der Wasserfläche eines kleinen Sees. Die fünf Finger waren wie die Spitzen mehrerer Dolche auf ihn gerichtet.
    Der Haluter riß den Energiestrahler hoch.
    Das Ding weicht ja doch aus, dachte er.
    Dann feuerte er.
    Der Handschuh verharrte auf der Stelle, als wolle er ihn verhöhnen, und wirkungslos glitten die Energiestrahlen von ihm ab. Sie fuhren in das Geäst eines Baumes und verwandelten diesen in eine brennende Fackel.
    Laut kreischend flüchteten einige große Vögel aus einem Büschel Sumpfgras.
    Der Handschuh glitt wie schwerelos zur Seite und stieg zugleich etwas an.
    Nach wie vor zielten die Fingerspitzen auf Icho Tolot.
    Es ist aussichtslos. Ich kann tun, was ich will, das Ding weicht entweder aus, oder es reagiert überhaupt nicht. Es ist unzerstörbar.
    Er schritt rückwärts auf den Antigravschacht zu, doch augenblicklich raste der Handschuh um ihn herum und verharrte zwischen ihm und der Schachtöffnung.
    Icho Tolot feuerte erneut.
    Er traf, erzielte jedoch abermals keine Wirkung. Lediglich in der Wand hinter dem Handschuh entstand ein Loch mit rot glühenden Rändern.
    Verzweifelt löste der Haluter den Energiestrahler wieder und wieder aus, obwohl sich dadurch nichts änderte. Er konnte nicht anders. Er mußte etwas tun.
    „Ich lasse mich nicht abschlachten", brüllte er. „Hörst du? Komm doch, wenn du etwas willst."
    Suchend blickte er sich nach einem Fluchtweg um. Er wollte sich auf keinen Fall in den Sumpf treiben lassen, weil er hier noch weniger Chancen gegen den übermächtigen Gegner gehabt hätte.
    Doch - wohin sollte er sich wenden?
    Während er noch überlegte, setzte der Handschuh sich in Bewegung. Seine Konturen verwischten sich plötzlich, und dann schoß er so schnell auf Icho Tolot zu, daß dieser ihn kaum mit seinen Blicken verfolgen konnte.
    Instinktiv löste er den Energiestrahler aus. Er gab Dauerfeuer auf den schwarzen Schatten, der auf ihn zu raste. Gleichzeitig ließ er sich auf die Knie fallen und schlug mit zwei freien Armen nach oben.
    Das unheimliche Werkzeug von Seth-Apophis glitt durch das Energiefeuer hindurch, als sei dieses nicht vorhanden.
    Und dann begann es selbst zu schießen.
     
    7.
     
    „Wo ist Xambeskary?" fragte Naggencarphon seinen Sohn.
    Thoresyn hatte auf diese Frage gewartet. Er war vorbereitet.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte er mit wehleidig klingender Stimme. „Er ist dir gefolgt. Er wollte ebenfalls zur Jagd. Er hat Traaym verlassen. Ist er denn

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