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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sicher", behauptete Henry. „Hier werden sie uns nie finden."
    Joan blickte sich unsicher um. Die Felswände und der Boden waren mit leuchtenden Äderchen durchsetzt, die genügend Licht spendeten; aber es war ein schattenloses, gespenstisches Licht. „Wer weiß, ob wir hier jemals wieder herausfinden", sagte sie fröstelnd.
    Henry drückte sie an sich. „Nur keine Angst! Irgendwo muß es einen Ausgang geben. Vorerst können wir froh sein, den Besessenen entkommen zu sein."
    Joan schrie plötzlich auf und riß sich von ihm los. Sie rannte wie von Furien gehetzt davon.
    „Joan, was ist?" rief Henry ihr nach.
    Er folgte ihr und holte sie nach wenigen Schritten ein. Als er sie berührte, begann sie wie von Sinnen zu schreien.
    „Joan, was ist denn auf einmal mit dir los?" fragte er besorgt und schüttelte sie.
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich einigermaßen beruhigte.
    „Ich habe sie gesehen", schluchzte sie. „Sie sind uns wieder auf den Fersen. Henry, sie haben uns gefunden!"
    „Wer? Ach, Unsinn! Ich kann niemanden sehen."
    Er blickte sich um und wollte ihr versichern, daß niemand in der Nähe war und sie sich alles nur eingebildet hatte. Da sah er eine leuchtende Gestalt. um die Ecke biegen. Es war Guru Gupta. Er hatte eine unheimliche Metamorphose durchgemacht. Sein Gesicht war geschrumpft. Es war so klein wie das eines Neugeborenen und hatte Runzeln wie ein Schrumpfkopf. Und in dem Maße, wie das Gesicht geschrumpft war, hatte sich der übrige Kopf vergrößert. Die Schädeldecke war geplatzt, und die Gehirnmasse quoll aus der Öffnung hervor. Das wuchernde Gehirn pulsierte und leuchtete - ebenso wie die Augen des Guru.
    Er öffnete den Mund und gab einen schaurigen Laut von sich.
    Joan schrie wieder und wollte sich von Henry losreißen, doch er hielt sie diesmal fest.
    „Da hinein!" befahl er und drängte sie in eine Höhle. „Wir sind schneller.
    Wir werden diesem Scheusal entkommen."
    Als er das Wort „Scheusal" aussprach, schrie Joan wieder auf.
    „Halt den Mund!" rief er ungehalten. „Dein Geschrei muß ja überall zu hören sein. Willst du die ganze Meute auf uns hetzen?"
    Joan preßte sich die Hände auf den Mund und taumelte durch die Höhle.
    Sie kamen in ein größeres Gewölbe.
    Joan war einer Ohnmacht nahe, als sie dort eine hagere Gestalt vor einem Felsspalt kauern sah. In dem phosphoreszierenden Schein der Höhlenwände sah er aus wie der Leibhaftige - und seine Augen schienen zu glühen.
    Sie konnte nicht länger an sich halten. Erst als sich der erlösende Schrei aus ihrer Kehle gelöst hatte, erkannte sie, daß das vermeintliche Glühen der Augen durch eine Brille, in deren Gläsern sich das Höhlenlicht spiegelte, bewirkt wurde.
    „Haben Sie mich erschreckt!" rief der Fremde aus und verstaute etwas unter seinem Hemd.
    Er war groß und mager und hatte rotes, ungebändigtes Haar. Er blinzelte sie verstört über eine Nickelbrille an und machte einen durchaus normalen Eindruck.
    „Was machen Sie hier? Wer sind Sie?" fragte Henry Mortimer mißtrauisch.
    „Mein Name ist Richard Steiner", sagte der Fremde mit deutschem Akzent. „Ich habe mich in diesem Labyrinth verirrt. Und wer sind Sie? Aber das ist egal. Ich kann Ihnen gar nicht Sagen, wie froh ich bin, nicht mehr allein zu sein. Ich bin fast wahnsinnig vor Angst geworden, als ich meine Kameraden verloren habe." Er kam etwas näher und betrachtete Joan genauer. „Wir kennen uns doch, oder?"
    „Ja, ja", sagte Joan und nickte.
    Sie blickte zu Henry, und die Erleichterung stand ihr im Gesicht geschrieben.
    Sie erklärte ihm: „Dieser Mann gehört zu den Leuten, von denen ich dir erzählt habe. Sie fanden mich im Lager der Terroristen."
    Henry nickte und blickte Richard Steiner an.
    „Wissen Sie, was das alles zu bedeuten hat?" fragte er. „Haben Sie für diese unheimlichen Vorgänge eine Erklärung?"
    „Für Erklärungen ist jetzt keine Zeit", sagte Dorian-Steiner.
    Es paßte ihm gar nicht, daß ihm diese beiden über den Weg gelaufen waren. Jetzt konnte er sich erst recht nicht frei bewegen. Er hatte zwar ein Magnetfeld gefunden und war zu dem Versteck gesprungen, aber kaum hatte er den Ys-Spiegel und den Hozo-no-o an sich gebracht, da waren Joan Edwards und ihr Begleiter aufgetaucht.
    „Da war ein Geräusch!" rief Joan in diesem Augenblick. Ihr Gesicht bekam einen gehetzten Ausdruck. „Die Besessenen!"
    „Nur ruhig Blut!" sagte Dorian-Steiner und holte seinen Kommandostab hervor.
    Er war auf fünfzehn Zentimeter

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