1081 - Die Unbesiegbaren
Koro.
„Wir wissen selbst ausgezeichnet, was wir zu tun und zu lassen haben!" brauste Bully auf. „Und mit ‚wir’ meine ich nicht nur uns Menschen, sondern alle Intelligenzen der Milchstraße. Wenn ihr gekommen seid, um uns euren guten Rat anzubieten, dann seid ihr willkommen. Wenn ihr Porleyter uns jedoch bevormunden wollt, dann könnt ihr dorthin zurückkehren, woher ihr gekommen seid. Entscheide dich, Koro!"
„Unsere Entscheidung wurde bereits auf Zhruut getroffen", stellte der Porleyter fest.
„Sie ist unumstößlich. Ich muß euch bitten, das ohne weitere Widerrede zu akzeptieren."
„Und was wollt ihr machen, wenn wir das nicht tun, Koro?" fragte Tafeler Gabbro und lachte dröhnend. „Wenn wir euch sagen, ihr könnt uns den Buckel..."
„Ich erkenne, daß ihr euch nur aus Unwissenheit aufzulehnen versucht", erklärte der Porleyter ungerührt. „Ich will entgegenkommend sein und diesen Mangel abstellen." Er berührte mit seinen „Scheren" schnell hintereinander mehrere der Lichtsegmente auf seinem Kreuzband.
„Das ist ein Kardec-Schild", erklärte er dabei. „Jeder von uns Porleytern besitzt diese ultimate Waffe, die wir allerdings nicht zum Töten anwenden, sondern nur, um uns zu schützen und einen gewissen Nachdruck auszuüben."
Bullys Augen weiteten sich, als er sah, daß das, was er bisher für eine Art rosaroten Film gehalten hatte, der den Körper des Porleyters bedeckte, sich blitzschnell zu einem etwa drei Meter durchmessenden halbkugelförmigen „Ballon" ausweitete. Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück, obwohl der „Ballon" ihn nicht erreichte. Gleichzeitig sah er, daß zwischen der offenen Schleuse und Koro ein zweiter Porleyter scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war. Auch er war von einer hellrot leuchtenden Aura umgeben.
„Lächerlich!" sagte die Hanse-Sprecherin von Plophos verächtlich. „Spielerei mit ein paar Leuchteffekten und vielleicht sogar mit Energieschirmen!"
„Es sind ungeheuerliche psionische Kräfte!" flüsterte Hethar-Plot entsetzt.
„Wehre sie ab!" zwitscherte der Blue und versteckte sich hinter Gabbro. „Du bist doch ein Anti! Willst du uns schutzlos ..."
Er schrie gellend auf, als er raketengleich in die Luft stieg. In etwa zweihundert Metern Höhe verschwand er plötzlich.
Bully war blaß geworden.
„Mutanten", murmelte er undeutlich. „Wenn sie alle Mutanten sind, stellen sie eine echte Gefahr dar."
„Sie sind keine Mutanten", sagte der Anti tonlos. „Es sind die Auren ihrer Kardec-Schilde, die psionische Fähigkeiten entfalten. Ich kann nichts dagegen ausrichten. Ich ..."
Er brach ab, als er von unsichtbaren Kräften auf die Aura Koros zubewegt und von ihr verschlungen wurde. Im nächsten Moment schrumpfte die Kardec-Aura zusammen und gab ihn wieder frei.
„Bist du in Ordnung?" erkundigte sich Bull besorgt.
Der Anti drehte sich um und kehrte zu seinen Gefährten zurück.
„Es ist alles in Ordnung", erklärte er mit ausdrucksloser Stimme. „Die Porleyter sind autorisiert, uns im Sinn der Kosmokraten zu führen. Sie sind ein Geschenk für alle Zivilisationen der Milchstraße."
„Sie sind ein Geschenk des Satans", sagte Tiff tonlos, während er beobachtete, wie hinter pulsierenden rosaroten Auren zahlreiche Porleyter durch die Außenhülle der RAKAL WOOLVER drangen und anschließend sanft zu Boden schwebten. „Telekinese, Teleportation, Hyponosuggestion, Strukturwandlung - und was weiß ich noch! Es reicht, Bully. Offener Widerstand wäre sinnlos. Versuchen wir, uns zu arrangieren."
„Das rätst du mir?" fragte Bully fassungslos.
„Ich habe keinen besseren Rat, mein Freund", erwiderte der Erste Terraner. „Zuerst müssen wir an die Sicherheit der Erdbewoher denken. Später sehen wir weiter."
Hinter zwei Porleytern, die soeben die Schleuse verließen, kamen Ronald Tekener und Bradley von Xanthen, den an allen Gliedern zitternden Zigüyyp zwischen sich.
Reginald Bull schluckte, dann sagte er laut: „Es ist genug, Koro. Wir wissen jetzt, was ihr könnt." Und wir werden noch herausbekommen, was ihr nicht könnt! „Sage mir, welche unmittelbaren Forderungen ihr stellt!"
Die Kardec-Auren der Porleyter schrumpften zusammen, während Lafsater-Koro-Soth erwiderte: „Ihr wißt jetzt, daß wir unbesiegbar sind, Bully. Vorerst genügt es, wenn sich dieses Wissen in euch festigt. Wir Porleyter kehren in das Schiff zurück und werden uns wieder melden, sobald wir detaillierte Forderungen haben. Inzwischen dürft ihr euren
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