1082 - Transmitter nach Nirgendwo
Kopf, als ihm bewußt wurde, wie abwegig solche Gedanken waren. Atlan hatte oft genug bewiesen, daß er ein treuer und absolut zuverlässiger Freund war, wenn auch manchmal ein unbequemer Freund. Aber er würde niemals versuchen, seine Ziele durch unlautere Methoden zu erreichen. Er war ein Ritter, der stets mit offenem Visier kämpfte.
Und außerdem ist er ein Beauftragter der Kosmokraten! Ich selbst bin es, der vom geraden Wege abzuweichen droht, indem ich unbewußt in Atlan den Rivalen sehe.
„Was hast du, Perry?" hörte er die Stimme Sulaimans wie aus weiter Ferne.
Er blickte auf und schüttelte den, Kopf.
„Es ist nichts. Ich... ich habe mir nur etwas überlegt. Bradley, fühlst du dich fähig, in vier Stunden wieder das Kommando über deine Flotte zu übernehmen?"
„So bald?" fragte Bradley von Xanthen überrascht. Dann lachte er. „Aber natürlich, Perry. Nur, was wird mit Tanwalzen?"
„Er wird mitspielen. Es ist nämlich ein kompliziertes Spiel, das wir schon bald abziehen werden. Hole deine Sachen und komm mit!"
*
„Noch zwei Stunden", sagte Bully.
Er befand sich in Rhodans Arbeitszimmer und hatte mit dem Freund noch einmal die Einzelheiten des Doppelschlags durchgesprochen, der den Einsatz in M3 ermöglichen würde. Außer Perry waren noch Gesil, Atlan, Jen Salik, Carfesch und Julian Tifflor anwesend.
Die Tür öffnete sich. Alaska Saedelaere trat ein, verschloß die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
„Du bist erregt", stellte Gesil fest.
„Wir müssen ihnen helfen!" stieß der Transmittergeschädigte hervor. „Die Porleyter haben eine Hundertschaft Kampfroboter requiriert und ihnen auf den Hals gehetzt!"
„Wem haben sie sie auf den Hals gehetzt, Alaska?" fragte Carfesch.
„Den Dargheten", flüsterte Gesil.
„Woher weißt du das?" fragte Alaska überrascht.
Gesil stutzte, dann schüttelte sie mit einer wilden Bewegung ihr Haar zurecht und lachte ironisch.
„Wir alle wissen es, nur habt ihr es vergessen. Vor drei Tagen versuchten die beiden Materiesuggestoren, die Kardec-Schilde zweier Porleyter anzugreifen. Seitdem sind die Porleyter hinter ihnen und ihren terranischen Helfern her. Es war zu erwarten, daß sie zu drastischen Mitteln greifen würden, wenn sie ihr Ziel anders nicht erreichten."
„So ist es", sagte Alaska. „Ein alter Mann namens Jillan Taoming setzte sich heimlich mit mir in Verbindung und bat darum, etwas gegen die Kampfroboter zu unternehmen.
Er erklärte, daß die sogenannte Tigerbande die beiden Dargheten von einem Versteck zum anderen gebracht hätte, so daß die Porleyter nicht an sie herankamen. Aber seit die Fremden Kampfroboter einsetzen, sind die Dargheten in Gefahr, getötet zu werden.
Außerdem befinden sich noch fünf Jugendliche in den uralten Anlagen unter den Trümmern der ersten Stadt Terrania. Sie schweben ebenfalls in Lebensgefahr."
„Jillan Taoming ...", sagte Perry nachdenklich. „Sagte er etwas von einem Jugendlichen namens Siska Taoming, Alaska?"
Der Transmittergeschädigte nickte heftig.
„Siska ist der Enkel eines seiner Urenkel, Perry. Er befindet sie ebenfalls dort unten."
„Und er ist mein Freund", warf Bully grollend ein. „Perry, wir müssen eingreifen! Wenn die Porleyter die Roboter auf Töten programmiert haben, dürfen wir nicht tatenlos zuschauen!"
„Gucky und Ras!" rief Tiff.
„Sie sind unabkömmlich wegen Doppeladler", erklärte Gesil.
„Atlan, würdest du ...", fing Rhodan an, wurde aber von Gesil unterbrochen.
„Laßt das mich in die Hand nehmen!" rief sie. „Perry, ich habe eine Idee, wie ich die Roboter aufhalten kann, ohne die Porleyter unmittelbar zu provozieren."
Perry beging den Fehler, ihr ins Gesicht zu sehen. Ihre Augen verwandelten sich in seinem Bewußtsein zu einem so verzehrenden Lohen schwarzer Flammen, wie er es zuvor noch nicht erlebt hatte. Er glaubte, in Abgründen zu versinken.
Als der Bann wich, war er schweißgebadet.
„Bitte, Perry!" sagte Gesil.
Der Ausdruck maßloser Gier entstellte ihre Gesichtszüge, aber er war zu schnell vorbei, als daß Perry ihn als real begriffen hätte.
„Einverstanden, Gesil!" erklärte er. „Ich vertraue dir."
Als die Geheimnisvolle gegangen war, ließ er sich schwer in einen Sessel fallen. Erst nach einiger Zeit blickte er wieder auf - und sah in besorgte Gesichter.
„Was ist los mit euch?" erkundigte er sich verwundert. „Ich bin davon überzeugt, daß es Gesil schaffen wird. Sie hat schließlich auch den
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