1082 - Transmitter nach Nirgendwo
Qualität, der durch Quantitäten nicht beizukommen ist."
Pratt Montmanor senkte den Kopf.
„Dann sollen wir uns demütigen lassen, oder? Warum mußtet ihr diese Leute auch aus ihren Gefängnissen befreien! Konntet ihr nicht überhaupt die Finger von M3 lassen?"
Perry verstand den Plophoser. Natürlich wäre ihnen allen viel erspart geblieben, wenn sie nicht nach den Porleytern gesucht hätten. Aber wer hätte ahnen können, daß die Angehörigen des Volkes, das die Vorläufer der Ritter der Tiefe stellte, sich als arrogante Besserwisser entpuppen würden!
„Sie verfügen über äußerst wertvolle Informationen, die wir dringend benötigen, um die Aufgabe zu erfüllen, die die Kosmokraten uns zugedacht haben", erwiderte er. „Und mit wir meine ich alle Zivilisationen der Milchstraße, Pratt. Wenn wir versagen und Seth-Apophis die Überhand gewinnt, werden alle unsere Zivilisationen und Millionen anderer in einem Chaos versinken, aus dem sie sich vielleicht nie wieder erholen."
„Oder auch nicht!" begehrte Montmanor auf, dann seufzte er: „Entschuldige, Perry! Ich wollte mir selbst etwas vormachen. Aber die Zeitweichen und andere Aktivitäten der Seth-Apophis haben bewiesen, daß wir am Rand eines Abgrunds stehen. Aber ich glaube nicht, daß ausgerechnet die Porleyter uns vor dem Chaos bewahren wollen."
„Wollen tun sie es schon", sagte Perry. „Nur schlagen sie den falschen Weg ein. Wir werden Mittel und Wege finden, sie davon abzubringen - friedliche Mittel und Wege.
Bitte, vertraue mir, Pratt! Und versuche, dieses Vertrauen auch an die Mitglieder des GAVÖK-Forums weiterzugeben!"
„Ich vertraue dir, Perry", versicherte der Plophoser. „Bringe mich bitte in die City zurück!"
*
„Atlan und ich haben gemeinsam mit Bully, Tiff und Jen den Plan entworfen, wie ein Spezialkommando unbemerkt von hier nach M3 und dort in die Fünf-Planeten-Anlage der Porleyter gebracht werden kann", erklärte Gesil.
Perry sah der Geheimnisvollen in die Augen. Diesmal ertrug er die Vision schwarzer Flammen besser als sonst, vielleicht, weil er sein Spiel mit Gesil spielte.
Er hatte absichtlich sie damit beauftragt, die Planung für das Unternehmen zu leiten, weil er wissen wollte, ob sie umsichtig und vorausdenkend genug war und alle Aspekte im Sinn der Kosmischen Hanse berücksichtigte und gleichzeitig daran dachte, die Gefahr für die Bewohner des Solsystems möglichst gering zu halten. Das war ihm nicht ganz gelungen, da sie nicht im Alleingang gearbeitet hatte, aber andererseits stufte er gerade diese Arbeitsweise sehr positiv ein.
„Gib mir bitte ein paar Stichworte!" bat er.
„Die Mitglieder des Spezialkommandos stehen fest", berichtete Gesil. „Sie sind informiert und können jederzeit per Transmitter den Schnellen Kreuzer der STAR-Klasse CART RUDO erreichen, der auf dem Mars stationiert ist.
Der Start des Kreuzers muß natürlich unbemerkt von den Porleytern geschehen. Um das zu gewährleisten, wurde ein Befreiungsschlag eingeplant, die Aktion Doppeladler.
Sie besteht aus zwei Operationen. Operation eins ist ein elektronischer Schlag gegen die Computervernetzung des Solsystems. Durch ihn werden die Porleyter für mindestens dreißig Minuten von jeder Kommunikation und Information abgeschnitten.
Gleichzeitig rebelliert der von den Porleytern für sich beanspruchte Verband aus sechzig Einheiten gegen die Bevormundung. Tanwalzen leitet die Operation zwei. Er sorgt dafür, daß das Führungsschiff, auf dem sich zwei Porleyter aufhalten werden, elektronisch geblendet wird. Die restlichen Schiffe werden einen Scheinangriff auf Luna durchführen und Angriffe auf Hypersender aller Planeten vortäuschen.
Während dieser Zeitspanne startet die CART RUDO und nimmt Kurs auf M3. Wäre nur noch zu klären, wer die Aktion in der Fünf-Planeten-Anlage leiten wird."
Perry lächelte.
„Das ist solide Arbeit, Gesil. Danke! Und wer die Leitung des Spezialkommandos übernimmt...!" Er schaltete ein Visiphon auf seinem Arbeitstisch ein.
Plötzlich summte ein zweites Visiphon.
Perry aktivierte es ebenfalls. Auf dem Bildschirm wurde das Gesicht einer Sekretärin sichtbar.
„Perry, Admiral Callamon ersucht darum, dich sprechen zu dürfen."
Perry schaltete das erste Visiphon wieder aus.
„Ich lasse bitten!"
Danach lehnte er sich in seinem Sessel zurück.
Gleich darauf trat Clifton Callamon ein. Er trug eine lindgrüne Montur und darauf den goldenen Kometen eines Flottenadmirals dritter
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