1082 - Transmitter nach Nirgendwo
Verbandsgröße.
„Setz dich!" sagte Perry. Dann bemerkte er das schmerzliche Zucken um Callamons Mundwinkel und korrigierte sich. „Nehmen Sie Platz, Herr Admiral! Sie kommen wie gerufen." Er lächelte hintergründig. „Wollen Sie sich drei Kometen verdienen?"
Clifton Callamon setzte sich so vorsichtig, als bestünde der Sessel aus kostbarem Porzellan. Dabei machte er ein Gesicht wie ein Fuchs, der die Witterung einer Gänseherde aufgenommen hat.
„Drei Kometen?" vergewisserte er sich. „Wie kommen Sie darauf, Sir?"
„Worauf?" fragte Perry unschuldig.
„Darauf, daß ich Ihnen einen Vorschlag von größter Bedeutung unterbreiten möchte, Sir."
„Was Sie nicht sagen, Herr Admiral!" rief Perry in gut gespieltem Erstaunen. „Genau das hatte ich mit Ihnen vor! Ich wollte schon über Visiphon nach Ihnen rufen lassen, da meldeten Sie sich persönlich an. Lassen Sie mich raten! Sie wollen mir einen Vorschlag von größter Bedeutung unterbreiten. Was aber ist heutzutage von größter Bedeutung, hm?"
„Die Porleyter!" riefen Callamon und Gesil wie aus einem Mund.
„Erraten", erwiderte Perry. „Die Porleyter sind so bedrohlich wie ein Buschfeuer - und wir stehen an einer ausgetrockneten Wasserstelle. Was können wir da unternehmen?"
„Das Feuer mit Feuer bekämpfen", antwortete Callamon mit funkelnden Augen. „Aber das ist etwas, das ich unter vier Augen mit Ihnen besprechen muß, Sir."
Perry schüttelte den Kopf.
„Was denken Sie, warum diese Dame bei mir sitzt, Herr Admiral! Sie hat mir einen Plan vorgelegt, wie wir unbemerkt ein Spezialkommando von hier nach M3 und dort in die Fünf-Planeten-Anlage hineinbringen, wo es nach Geräten suchen soll, mit denen sich vielleicht etwas gegen die Kardec-Schilde unternehmen ließe. Sagen Sie, ist das etwa auch Ihr Vorschlag?"
Callamon lächelte verstohlen.
„Nun, ja, Sir, da Sie mich neulich einen wilden Hund nannten und mir erklärten, meine Art von Kommandoeinsätzen könnte man sich heute nicht mehr leisten..."
„Baten Sie mich darum, mich demnächst einmal unter vier Augen sprechen zu dürfen, Herr Admiral", ergänzte Perry.
„Deshalb bin ich hier, Sir."
Perry nickte Gesil zu.
„Ich denke, unser Admiral redet so lange um den heißen Brei herum, bis er wirklich mit mir allein ist. Deine Planung ist genehmigt. Ich setze mich nachher wieder mit dir in Verbindung, Gesil."
Gesil erhob sich und ging zur Tür.
„In Ordnung, Perry."
„Was halten Sie von ihr, Herr Admiral?" erkundigte sich Perry, nachdem die Tür sich hinter Gesil geschlossen hatte.
Clifton Callamon machte ein undurchdringliches Gesicht.
„Ich werde mir niemals ein Urteil über eine Person erlauben, die Ihr Vertrauen genießt, Sir."
„Ich bitte Sie ausdrücklich darum, Clifton!"
„Äh, Sir ..."
„Herr Admiral, verdammt! Ich verstehe ja, daß man durch Hypnoschulungen allein eingefleischte Gewohnheiten nicht ändert, aber manchmal habe ich das Gefühl, als wollten Sie sich gar nicht anpassen."
Callamon grinste unerwartet.
„Ich nehme an, Sie brauchen CC so, wie er ist, Sir. Und was Gesil betrifft, so halte ich sie für außergewöhnlich intelligent, aber auch für gefährlich. Sie ist eine Flamme, die alles verbrennen kann, was mit ihr in Berührung komm t."
Diese klare Aussage traf Perry.
„Danke!" sagte er schwer. „Es ist gut, wenn etwas so offen angesprochen wird. Herr Admiral, was das Spezialkommando angeht, so wollte ich Ihnen seine Führung antragen. Ich will Ihnen nicht verschweigen, daß ich damit zuerst Atlan betrauen wollte."
„Das hätte ich an Ihrer Stelle auch getan, Sir", warf Callamon ein und erklärte damit indirekt, daß er keine Ursache sah, darüber gekränkt zu sein.
Perry zuckte die Schultern.
„Als ehemaliger Chef der USO ist Atlan natürlich von vornherein für jede Art von Spezialeinsätzen prädestiniert und fast eine Garantie für den Erfolg. Er lehnte jedoch ab. Für mich war es logisch, auf Sie zurückzugreifen, denn das Manko, daß Sie in überholten Bahnen denken, wird mehr als wettgemacht durch die Tatsache, daß Sie sich auf Zhruut auskennen und einen Teil des Wissens von Turghyr-Dano-Kerg besitzen."
Callamon preßte die Lippen zusammen und ballte die Hände. Die Erinnerung an jenen Porleyter, der ihn fast in den Wahnsinn getrieben hatte, weil er seinen Körper in Besitz nehmen wollte, rührte an die tiefsten Gründe seiner Seele.
„Entschuldigen Sie bitte, Herr Admiral!" sagte Perry betroffen. „Ich ahnte nicht, daß Ihr
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