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1082 - Transmitter nach Nirgendwo

Titel: 1082 - Transmitter nach Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ahnung, was die Porleyter mit ihr anfangen würden, aber er konnte sich mit seiner Phantasie die schrecklichsten Dinge vorstellen.
    Unwillkürlich verlangsamte er sein Tempo, dann wurde ihm klar, daß der Porleyter dadurch Luana besser hören mußte. Er riß die Plastiktrinkflasche, die jeder Angehörige der Gruppe Kitsaiman am Gürtel trug, ab und ließ sie an der linken Korridorwand entlangschleifen, während er sein Tempo beschleunigte. Dadurch entstand ein klapperndes und schleifendes Geräusch, das den Verfolger neugierig machen würde, wie er hoffte.
    Tatsächlich sah er den Porleyter wieder hinter sich, als er sich nach zirka fünfzig Metern umdrehte. Er lachte erleichtert und beschleunigte sein Tempo noch mehr.
    Plötzlich erschrak er, denn der Porleyter materialisierte ungefähr sechzig Meter vor ihm. Er hatte sich also doch noch zur Teleportation entschlossen - wahrscheinlich, weil er einsah, daß er den Flüchtenden anders nicht fassen konnte.
    Schon wollte Siska Taoming umkehren, da entdeckte er im Lichtkegel des porleytischen Handscheinwerfers die rechteckige Öffnung in der linken Seitenwand des Korridors. Sie führte in den Verbindungsstollen zu einem Korridor, der in etwa hundertfünfzig Metern Entfernung parallel verlief.
    Der Junge rannte weiter und hoffte", der Porleyter würde seiner Sache so sicher sein, daß er ihn stehend erwartete und nicht direkt zu ihm teleportierte.
    Seine Hoffnung ging auf. Dicht vor dem Stollen bremste er seinen Lauf ab, dann sprang er durch die Öffnung und hastete weiter. Diesmal konnte der Porleyter ihm nicht den Weg abschneiden. Kein Teleporter vermochte in einen Stollen zu teleportieren, dessen Verlauf er nicht kannte - vielleicht ein natürlicher Teleporter, aber keiner, der sich dazu eines Apparats bedienen mußte.
    Siska Taoming erreichte den Parallelkorridor und jagte ihn unter Aufbietung aller Kräfte entlang.
    Als er die Kreuzung erreichte, von der ein. Korridor zu der Achtfach-Haltestelle abging, sah er den Porleyter gerade aus dem Verbindungsstollen auftauchen. Das Rennen war also noch nicht gewonnen, wenn der Verfolger auf die Kreuzung teleportierte.
    Und genau das tat er, kaum daß Siska zehn Meter in den nächsten Korridor hineingerannt war - und Sekunden später materialisierte er vor dem Jungen.
    Doch er materialisierte in der Luft über einem Durchbruch von etwa dreißig Metern Tiefe...
    Siska hörte seinen Schrei und sah ihn abstürzen, dann eilte er über das schmale Sims, das an der Seite über dem Durchbruch entlangführte. Er wartete jedoch vergeblich auf den Aufprall des Verfolgers. Davor wurde der Porleyter demnach durch die Kardec-Aura bewahrt. Aber er tauchte auch nicht gleich wieder auf. Wahrscheinlich konnte er sich nicht so schnell auf eine veränderte Situation einstellen.
    Allmählich spürte der Junge, wie seine Kräfte nachließen. Er konnte den schnellen Sprint nicht länger durchhalten, aber er wußte, daß er noch mindestens eine Stunde mit mittlerem Tempo weiterlaufen konnte.
    Und die Achtfach-Haltestelle war nur noch knapp dreihundert Meter entfernt, eine gewaltige Anlage auf acht Etagen, die vor rund 1600 Jahren noch in Betrieb gewesen war.
    Als Siska durch die Öffnung einer geborstenen Wand in eine riesige Halle eindrang, erkannte er sie im Licht seines Scheinwerfers wieder. Es war die fünfte Etage von oben. Von hier aus konnte er jedoch nicht hinaufgehen, denn die Schächte der Nottreppen waren sämtlich von Trümmern blockiert. Er mußte eine Etage weiter nach unten. Dort gab es noch drei intakte Nottreppen, über die er die dritte Etage erreichen konnte.
    Er wandte den Kopf und sah weit hinter sich den schwankenden Scheinwerfer des Verfolgers. Der Porleyter war offenbar vorsichtiger geworden. Er würde nicht mehr so schnell teleportieren. Dennoch konnte Siska sich nicht eher sicher fühlen, als bis der Porleyter seine Spur endgültig verloren hatte. Aber wenigstens befand Luana sich in Sicherheit.
    Siska orientierte sich kurz, dann lief er weiter.
     
    2.
     
    „Und ich sage dir: Du kannst dein bißchen Arbeit ruhig von unserem Terminal aus erledigen, Boral!" sagte Verniya Tatlos-Tan streitsüchtig. „Im Kontor hältst du dich nur unnötig auf, während ich ganz allein den Rasen mähen müßte, wenn es nach dir ginge."
    Boral Zolito, Chef des Handelskontors der Kosmischen Hanse auf Gevonia, dem zweiten Planeten der gelben Sonne Targo, rund 32.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt innerhalb der Lasztman-Ballung gelegen,

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