Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
über alle rätselhaften Vorfälle erhalten würde.
    Hoffentlich war Guty inzwischen etwas Brauchbares eingefallen!
    Der Gleiter schoß steil in die Höhe, nachdem er die Insel hinter sich gelassen hatte.
    Der Autopilot setzte den Kurs auf Terrania.
    „Es wird Zeit", sagte Gesil plötzlich, „daß wir uns um den Kardec-Schild kümmern."
     
    6.
     
    Er sah sich um. Die Kommandozentrale einer Space-Jet war ein jämmerlich enges Experimentierfeld, aber zur Herausgabe eines größeren Fahrzeugs hatte sich Brick Entel nicht überreden lassen. Es war schwer genug gewesen, ihn überhaupt von der Notwendigkeit des Versuchs zu überzeugen. Lepard Kioms Schicksal stak ihm in den Knochen.
    Kiom war mit schweren Bewußtseinsstörungen in die Medostation des Asteroiden eingeliefert worden. Er befand sich auf dem Weg der Besserung, aber es würden ein paar Wochen vergehen, bis sein Verstand wieder einwandfrei funktionierte. Er hatte das Opfer umsonst gebracht. Er erinnerte sich an nichts, was mit der Wirkungsweise des silbernen Gürtels zu tun hatte.
    Der Gürtel hing neben Clifton Callamon an der Wand, aufgehängt an einem Haken, als sei er ein simples Kleidungsstück. Callamon hatte ihm die Ehre einer besonderen Aufbewahrungsart nicht antun wollen.
    Im rechten Drittel der Zentrale schwebte, von einem künstlichen Schwerefeld gehalten, ein Würfel von zwanzig Zentimetern Kantenlänge. Das war das Testobjekt, an dem er die telekinetischen Kräfte des Kardec-Schilds auszuprobieren gedachte. Zur Teleportation standen ihm alle sechs Meter der Kommandozentrale zur Verfügung, und falls sich das Experiment erfolgversprechend anließ, konnte er versuchen, einen anderen Raum an Bord des kleinen Raumfahrzeugs zu erreichen.
    Sein Blick fiel auf den schimmernden Gürtel und kehrte zu den Anzeigen der Meßinstrumente zurück. In ihr Grigoroffsches Mikrouniversum gehüllt, glitt die Space-Jet durch die unbegreiflichen Weiten des Hyperraums, auf dem Weg zu einem Ziel, das mehrere Lichtjahre von Geidnerd entfernt inmitten der Schwärze des Alls lag. Er hatte sich mit Brick Entel darauf geeinigt, daß der Versuch an einem Ort stattfinden solle, von dem aus selbst im katastrophalsten Fall keine Einwirkung auf den Asteroiden erfolgen konnte.
    Was wußte er über den Gebrauch des Gürtels, über die Anwendung des Schildes?
    Fast nichts. Turghyr-Dano-Kerg hatte sich gehütet, Informationen über diese gefährlichste aller Waffen in seinem Bewußtsein zu hinterlassen. Jedes Mal, wenn er in die Seele des schlafenden Terraners eindrang, um sie für die Übernahme vorzubereiten, hatte er einen winzigen Teil seiner selbst zurücklassen müssen, ein Quant Wissen, einen Funken Emotion. Aber er hatte es verstanden, nur belanglose Informationen, nur flache Gefühlsregungen abzugeben. Das Wissen, über das Clifton Callamon aufgrund dieser Vorgänge verfügte, bestand aus Tausenden von Splittern - mikroskopischen Bruchstücken eines Puzzles, das Millionen von Teilen umfaßte.
    Er wußte, daß er dem geheimnisvollen Psi-Mechanismus des Gürtels von Anfang an seinen Willen aufzwingen mußte. Wenn er den Gürtel anlegte, mußte in seinem Bewußtsein die feste Absicht existieren, eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Daran war Lepard Kiom wahrscheinlich gescheitert. Als ihm der silberne Gurt umgeschnallt wurde, hatte er sich abwartend verhalten. Was wird jetzt geschehen? hatte er sich gefragt, anstatt dem Mechanismus einen festen Auftrag zu erteilen. Der Gürtel hatte seine Unsicherheit gespürt und seinerseits die Kontrolle Übernommen. Kioms Bewußtsein war dem übermächtigen parapsionischen Einfluß zum Opfer gefallen.
    Ein halblautes Klingen zeigte an, daß die Space-Jet den Hyperraum verlassen hatte.
    Auf dem Kommunikationsbildschirm erschienen Brick Entel und Gela Kannon.
    Spannung lag auf ihren Gesichtern.
    „Alles in Ordnung", sagte Callamon gelassen. „Ankunft Zielort in dreizehn Minuten. Autokontrolle?"
    „Liegt an", antwortete Brick Entel. „Versuche, ob das Fahrzeug dir gehorcht."
    Callamon nahm eine Reihe von Schaltungen vor. Nichts geschah. Sämtliche Kontrollund Steuerfunktionen wurden von Geidnerd aus mit Anweisungen versorgt. Er selbst hatte keinen Zugriff mehr zu ihnen. Wenn er unter dem Einfluß des Kardec-Schilds den Verstand verlor, dann blieb es Brick Entel überlassen, ob er ihn zurück nach Geidnerd bringen wollte oder nicht.
    Dreizehn Minuten verstrichen. Die Fahrtinstrumente zeigten auf null, relativ zu dem mehr als drei Lichtjahre

Weitere Kostenlose Bücher