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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trak, war ein kleiner, mausgesichtiger Mann, dem es gelang, auf solche, die von der Menschenkenntnis nicht allzu viel verstanden, den Eindruck eines Spießbürgers zu machen. In Wirklichkeit war er ein mit allen Wassern gewaschener Hanse-Spezialist. Er kannte die Station Geidnerd und war über ihre Funktion informiert. Er wußte davon, daß auf Aralon ein Kardec-Schild erbeutet worden war, und rechnete es sich insgeheim als Ehre an, daß man ihn beauftragt hatte, den Arkoniden nach Geidnerd zu bringen, damit er die gefährlichen Experimente überwache.
    Der Flug war ereignislos verlaufen. Aus gebührender Entfernung meldete Lenser Trak sein Schiff auf Geidnerd an. Atlan befand sich im Kommandostand der HIGER, als der erste Kontakt zustandekam, und wurde Zeuge der denkwürdigen Unterhaltung.
    „Geidnerd - hier Leichter Holk HIGER, Kommandant Lenser Trak, Fahrgast Atlan. Wir bitten um Einflugerlaubnis."
    Die Videofläche der Hyperkom-Anlage leuchtete auf. Atlan erblickte das pausbäckige Gesicht eines offenbar höchst überraschten Mannes und im Hintergrund eine Frau von beeindruckender Schönheit.
    „Hier Geidnerd, Leiter Brick Ertel", reagierte der Pausbäckige. „Hier ist der Teufel los.
    Sagtest du Atlan?"
    „Atlan befindet sich an Bord", bestätigte Lenser Trak. „Er interessiert sich für euer Experiment."
    Der Arkonide war ins Bildfeld getreten. Seine Erscheinung war so charakteristisch, daß Brick Entel ihn mühelos identifizierte.
    „Ich warne euch!" sagte er. „Clifton Callamon trägt den Gürtel und ist offenbar seinem parapsionischen Einfluß erlegen. Er sitzt in einer Space-Jet und ist im Begriff, die Station anzugreifen. Er..."
    Ein gellendes Signal schrillte durch das Halbdunkel der Kommandozentrale.
    „Fremdes Objekt nähert sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit", sagte eine Robotstimme. „Intensives energetisches Streufeld. Versuch der Kontaktaufnahme erfolglos."
    Brick Entel war aufgesprungen.
    „Er hat abgedreht!" schrie er. „Er hält auf euch zu!"
    Der Orter zeigte einen erstaunlich lichtstarken Reflex, der sich dem Zentrum des kugelförmigen Koordinatennetzes näherte. Lenser Trak verlor keine Sekunde. Seine Befehle gellten durch den Kommandostand, wurden von akustischen Servomechanismen aufgenommen und an positronische Kontrollelemente weitergeleitet. Es zuckte über den Bildschirm der Standardoptik. Die HIGER hüllte sich in ihren HÜ-Schirm.
    „Fluchtkurs anlegen, Trak", empfahl der Arkonide. „Je willkürlicher, desto besser."
    Lenser Trak starrte ihn ungläubig an.
    „Ein Leichter Holk soll vor einer Space-Jet ausreißen?" fragte er.
    „Nicht vor irgendeiner - vor dieser dort!"
    Er nickte in Richtung der Bildfläche. Vor dem sternenbesetzten Hintergrund war ein rosafarbener Lichtfleck entstanden. Er blähte sich auf wie ein Ballon, in den Luft gepumpt wurde.
    „Callamon hat den Kardec-Schild auf maximalen Wirkungsradius ausgefahren", sagte Atlan. „Der rosarote Fleck dort hat einen Durchmesser von mehreren Kilometern. Was willst du gegen eine Kardec-Aura ausrichten?"
    Lenser Trak war zu intelligent, als daß er gegen die Überlegungen eines Mannes hätte argumentieren wollen, der ihm Jahrtausende an Erfahrung voraushatte. Er schickte die HIGER auf einen vorprogrammierten Fluchtkurs. Das Ziel war, den Verfolger zu verwirren und Zeit zu gewinnen, bis schließlich der Eintritt in den Hyperraum erfolgen konnte.
    Besorgt musterte Atlan den Lichtfleck auf dem Bildschirm. Die Space-Jet näherte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Er war nicht sicher, ob Lenser Traks Manöver den gewünschten Erfolg haben würde.
     
    *
     
    „Es sind alles Feinde", sagte die Stimme. „Wir müssen sie unschädlich machen."
    Clifton Callamon kämpfte um seine Selbstbehauptung. Die parapsionische Kraft, die von dem silbernen Gürtel ausging, hatte sein Bewußtsein übernommen. Er selbst, seine eigenen Gedanken waren bis in den hintersten Winkel zurückgedrängt und besaßen kaum mehr Kraft, sich zu wehren. Jedes Argument, mit dem sie aufzuwarten vermochten, wurde von dem fremden Einfluß im Handumdrehen entkräftigt. Die Parakraft hatte auf jedes Bedenken eine glatte Antwort.
    Er hörte sich zu Brick Entel sagen: „Jetzt zeig ich's euch! Seht euch vor! Ich greife an!"
    Er sah die Space-Jet auf den Asteroiden zustürzen - unfähig, die Kontrollen zu beeinflussen. Er hörte das Pfeifen des Orters, der ein Fahrzeug erfaßt hatte, das soeben aus dem Hyperraum aufgetaucht war. Er erkannte an den

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