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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gänze erfüllte. Atlan duckte sich unwillkürlich.
    „Er rammt uns!" gellte ein Schrei.
    Ein häßliches Knirschen ging durch den Leib des Schiffes. Blitze zuckten über die Bildfläche, als der HÜ-Schirm unter der Wechselwirkung mit dem Kardec-Schild zusammenbrach. Die HIGER bäumte sich auf. Überbelastete Aggregate heulten in schrillem Diskant, Alarmsirenen gellten. Lenser Trak saß weit vornübergebeugt und starrte mit Augen, die aus den Höhlen quellen wollten, auf die irrlichternden Anzeigen der Instrumente.
    Der Spuk dauerte zwei Sekunden, dann war er vorüber. Automatisch arbeitende Stabilisatoren brachten das schlingernde Schiff wieder in die normale Lage. Der Antigrav nahm seine Tätigkeit von neuem auf, und das Geheul der Sirenen und Aggregate verstummte. Auf Lenser Traks Konsole liefen Schadensmeldungen ein.
    Atlan musterte die Orteranzeige. Der Reflex der Space-Jet entfernte sich auf geradem Kurs, mit mäßiger Geschwindigkeit. Nichts deutete darauf hin, daß der Verfolger beabsichtigte, einen weiteren Vorstoß zu unternehmen. Das Fluchtprogramm veranlaßte die HIGER zu einer plötzlichen Schwenkung. Der Reflex der Space-Jet im Koordinatennetz des Orters machte die Schwenkung mit, aber danach fuhr er fort, sich mit konstanter und geringfügiger Geschwindigkeit auf geradem Kurs zu bewegen.
    „Ich glaube, die Gefahr ist überstanden", sagte Atlan und machte Lenser Trak auf die Orteranzeige aufmerksam.
    Es fiel ihm nicht schwer, den Kommandanten zum Ansteuern der Space-Jet zu überreden. Die Verbindung mit Geidnerd, abgerissen kurz nach Beginn der Flucht, wurde von neuem hergestellt.
    „Wir bringen Callamons Fahrzeug ein", erklärte der Arkonide Brick Entel. „Irgend etwas ist ihm zugestoßen; anders läßt sich die plötzliche Änderung seines Verhaltens nicht erklären. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes."
    Brick Entel nickte. Er wirkte erleichtert, als sei es ihm ganz recht, daß jemand anders sich an seiner Statt um Clifton Callamon und sein fehlgeschlagenes Experiment kümmerte.
     
    *
     
    Das rosafarbene Leuchten war erloschen, der Kardec-Schild deaktiviert. Die Space-Jet glitt antriebslos dahin und entfernte sich mit jeder Sekunde zweihundert weitere Kilometer von Geidnerd. Die HIGER begleitete sie auf gleichem Kurs im Abstand von wenigen hundert Metern.
    Atlan überbrückte die Distanz mit Hilfe des Flugaggregats seiner Raummontur. Hinter ihm kam eine Gruppe von Medikern und technischen Fachleuten. Er hatte sich ausbedungen, daß er Callamons Fahrzeug zunächst alleine inspizieren werde, bevor jemand anders an Bord kam. Es sei eine Frage der Sicherheit, hatte er gesagt.
    Niemand wisse, ob der Kardec-Schild nicht noch latent aktiv sei. Lenser Trak hatte keinen Einwand erhoben. Es war ihm recht, wenn seine Leute sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben brauchten. Atlans wahres Motiv ahnte niemand Wem hätte es einfallen sollen, den Arkoniden einer unlauteren Absicht zu verdächtigen?
    Er öffnete das Außenschott der Hauptschleuse ohne Mühe, wartete den Druckausgleich ab und schritt durch einen kurzen, hell erleuchteten Korridor in Richtung der Kommandozentrale. Clifton Callamon hing schlaff in den Gurten seines Sessels. Er atmete regelmäßig, aber flach. Der Kampf mit dem silbernen Gürtel hatte sein Bewußtsein überanstrengt und zur Ohnmacht geführt. Der Gürtel selbst lag am Boden.
    Das bunte Flimmern der Kontaktflächen war erloschen, das gefährliche Instrument wirkte harmlos.
    Atlan nahm es auf. Mit geschickten Händen faltete er das lederweiche Material zweimal und reduzierte die Länge des silbernen Bandes auf knapp siebzig Zentimeter.
    Ein paar Handgriffe, und die Magnetverschlüsse der Montur lösten sich. Er legte sich den gefalteten Gurt quer über den Leib und achtete sorgfältig darauf, daß die beiden Teile des Verschlusses einander nicht berührten All dies tat er, ohne den Blick von Clifton Callamon zu wenden, aber der Raumadmiral hatte die Augen geschlossen und machte keine Anstalten, aus der Bewußtlosigkeit zu erwachen.
    Das silberne Band preßte sich dicht an den Körper und hinterließ keine Spur, als er die Montur wieder schloß. Er hatte das Ziel erreicht. Der kostbare Gürtel gehörte ihm. Die ultimate Waffe der Porleyter stand von jetzt an in Seth-Apophis' Diensten. Es berührte ihn wenig, daß es bis jetzt noch keinem Humanoiden gelungen war, das gefährliche Gerät planvoll und in der gewünschten Weise einzusetzen. Schwierigkeiten dieser Art ließen sich durch

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