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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hose ab.
    Er öffnete den Flakon und schüttete den Inhalt in seine hohle Hand. Dann begann er damit die Haare des Mannes einzureihen.
    „Paßt auf!" sagte er selbstzufrieden.
    Er griff nach der Nase des Mannes und drehte sie soweit herum, daß Madeira aufschrie. Gaddic zeigte seine spitzen Zähne. Er zog an der Nase und hob dabei die ganze Gesichtshaut des Mannes ab. Madeira wurde übel, er sank auf dem Tisch zusammen. Gaddic lachte noch breiter. Es gab ein Geräusch wie beim Zerreißen eines Gummistrangs, dann hielt Gaddic die Gesichtshaut des Mannes wie einen feuchten Lappen in der Hand.
    Der Fremde hatte zwei Gesichter!
    „Biomolplast!" sagte Gaddic und schleuderte die Haut davon.
    Das Lösungsmittel begann jetzt zu wirken. Die Haare des Mannes auf dem Bett wurden silberfarben, fast weiß.
    „Ein Arkonide!" rief Aghym von Mag-Whort erstickt.
    „Ein Arkonide", bestätigte Gaddic. „Aber nicht irgendeiner!"
    Er ging zum Tisch und holte Johnson Madeira.
    „Unser Poet hier hockt seit Wochen vor der TV-Wand. Er weiß, wer dieser Mann ist."
    Der Siganese hatte sich wieder erholt.
    „Es ist der Kerl von der SOL!" stieß er hervor. „Rhodans alter Freund. Es ist Atlan!"
    Kerk Gaddic sah die anderen an. Er konnte nicht anders, er mußte dem Triumphgefühl nachgeben. Dies war seine Glückssträhne, die Gelegenheit, auf die er so lange gewartet hatte.
    Er hob eine Hand und spreizte Daumen und Zeigefinger.
    „Zwei Goldfische!" sagte er.
     
    2. Atlan
     
    Es war wie zwei Leben!
    Eines in der Hand einer dunklen schrecklichen Macht, die lange Zeit völlige Gewalt über mich erlangt hatte - das andere wie eine zarte Blüte, die gerade damit begann, sich behutsam zu entfalten.
    Das zweite Leben, dessen wurde ich mir allmählich bewußt, bezog seine Kraft aus meinem Extrasinn, dem es offenbar vor einiger Zeit gelungen war, sich der Kontrolle des von Seth-Apophis manipulierten Spoodies wenigstens zeitweise zu entziehen.
    Ich erschauerte bei dem Gedanken an den unerbittlichen Zweikampf, der sich unter meiner Kopfhaut zutrug. Daß ich überhaupt darüber nachdenken konnte, zumindest ab und zu, verdankte ich der Tatsache, daß es meinem Extrasinn gelang, vorübergehend die Oberhand zu gewinnen.
    Aber ich war noch zu schwach und benommen, um ihn dabei zu unterstützen. Mein Ordinärgehirn unterlag nach wie vor weitgehend der Kontrolle des Spoodies und damit von Seth-Apophis. Ich war gut beraten, wenn ich mich danach einrichtete, denn ein falscher Schritt konnte nun eine Katastrophe auslösen und zu meiner Vernichtung führen.
    Wo befand ich mich überhaupt?
    Was hatte ich in den letzten Tagen getan?
    Die Erinnerung war ein schwer zu durchdringender Nebel, mit allen möglichen Ereignisfetzen darin.
    Irgendwann während der Anfangszeit des Kampfes hatte ich die Nerven verloren und die Flucht ergriffen. Obwohl ich mich an Einzelheiten nicht erinnern konnte, war doch gewiß, daß ich systematisch vorgegangen war.
    Ich hatte Maske gemacht. Das bedeutete, daß ich mir die entsprechenden Utensilien beschafft hatte. Wie mir das gelungen war, ohne dabei Aufsehen zu erregen, war mir ein Rätsel.
    Der Grund für mein Verhalten erschien mir weniger rätselhaft: Gesil! Ich hatte alles riskiert, um aus dem gefährlichen Einflußbereich dieser Frau zu entkommen. Dabei sehnte ich mich nach ihr. Eifersucht peinigte mich, wenn ich daran dachte, daß sie nun mit Perry Rhodan allein war, obwohl alles, was der Terraner durch meine Abwesenheit profitieren konnte, im höchsten Maß fragwürdig war. Perry war für Gesil nur ein Werkzeug, genau wie ich.
    Oder doch nicht?
    Die Zweifel quälten mich, und es sprach für meine schlechte Verfassung, daß ich mich mit diesem Problem auseinander setzte, obwohl andere, brennendere Frage zu beantworten waren.
    Mir war, als rührte sich der Spoodie unter meiner Kopfhaut.
    Warum hatte mich Seth-Apophis nicht direkt zu ihrem Agenten gemacht? Wozu dieser Umweg über den Spoodie?
    Ich ahnte die Antwort. Seth-Apophis konnte nicht beliebig jedes Intelligenzwesen für ihre Armee des Schreckens rekrutieren, andernfalls hätte Perry Rhodan schon längst zu ihren Opfern gezählt. Es gab ein bestimmtes Kriterium, an das sich auch die Superintelligenz halten mußte. Und noch etwas war mir inzwischen klargeworden: Seth-Apophis konnte offenbar niemals ihre gesamte mentale Kraft allein auf ein Wesen konzentrieren. Vielleicht hing das damit zusammen, daß sie Millionen von Entscheidungen innerhalb von Sekunden treffen mußte,

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