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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbrach Gaddics Überlegungen.
    „Der hat nichts bei sich", sagte der Zwerg. „Am besten, wir tragen ihn wieder hinaus."
    Gaddic antwortete nicht. Er begab sich zum Tisch und faltete das bunte Tuch auseinander, in das der Fremde seinen Besitz eingewickelt hatte. Der Anblick des dabei freigelegten Gegenstands versetzte ihm einen Stich. Er war fassungslos.
    „Das ... das kann nicht sein", hörte er Aghym flüstern.
    Roark-Kher kam näher und wollte den Gegenstand völlig aus dem Tuch ziehen. Der Ertruser warf sich ihm in die Arme und drückte ihn zurück.
    „Was ist überhaupt los?" schrillte Madeira vom Bett aus. Er reckte vergeblich den Hals, um etwas zu sehen.
    „Halt die Luft an, Däumling!" riet ihm Gaddic. „Weißt du, was wir da haben?"
    „Woher sollte ich?" gab der Siganese zurück. „Ich sehe nichts, außer, daß euch der Schrecken iü alle Glieder gefahren ist."
    „Kein Wunder", sagte Gaddic trocken. „Das Ding auf dem Tisch ist ein Kardec-Schild der Porleyter."
     
    *
     
    Kerk Gaddic war dreiundfünfzig Jahre alt. Gemäß der Tradition seines Volkes trug er seine dunklen Haare als Sichellocke. In den Augen seiner Artgenossen war Gaddic ein Jugendlicher, denn die meisten Ertruser wurden über fünfhundert Jahre alt. Als Gaddic sieben Jahre alt geworden war, hatten seine Eltern Ertrus im Kreit-System verlassen und waren als Prospektoren in den Ludenschen Asteroidenhaufen gegangen. Gaddic besaß eine dumpfe Erinnerung an diese Zeit; sie war angefüllt mit Gewalttätigkeit, Krankheiten und Erniedrigungen. Damals mußte der Wunsch in ihm wach geworden sein, reich und unabhängig zu werden.
    Doch seine Bemühungen in dieser Hinsicht waren bisher alle gescheitert. Das dominierende Gefühl seiner Jugend war Hunger - auch hier auf der Erde. Die Preise für Nahrungsmittel richteten sich nach dem aus, was ein Durchschnittsterraner verzehrte, und Gaddic benötigte das Fünfzehnfache. Und dabei waren seine Feinschmeckergewohnheiten nicht einmal berücksichtigt.
    Gaddic ahnte, daß die seltsame Gemeinschaft, der er sich hier in Garnaru angeschlossen hatte, bereits seine letzte Chance war.
    Und da lag der Kardec-Schild vor seinen Augen auf dem Tisch.
    Gaddics Angst verflog rasch. Sie machte kühnen Überlegungen und Spekulationen Platz.
    „Wir sollten uns von hier verdrücken!" schlug Aghym vor. „Es wird nicht lange dauern, dann sind die Porleyter hier."
    Er warf einen nachdenklichen Blick in Richtung des Bettes.
    „Ich frage mich, wie er es überhaupt geschafft hat. Ich meine, wie er an den Schild herangekommen ist."
    „Auf jeden Fall wissen wir jetzt, was ihn so fertig macht", stellte Madeira fest.
    Gaddic holte den Siganesen vom Bett herüber und stellte ihn auf den Tisch.
    „Was soll das?" protestierte der Winzling.
    „Du wirst dich jetzt des Schildes annehmen", erklärte Gaddic gelassen."
    „Indem ich ein Gedicht darüber schreibe?"
    „Nein, du Holzköpfchen! Weshalb nennt man euch Siganesen die besten Mikroingenieure der Galaxis? Ich möchte, daß du den Schild untersuchst."
    Das Gesicht des Däumlings lief dunkelgrün an.
    „Du... du bist verrückt, Haifisch!"
    „Meine Gedanken waren noch nie so klar wie in diesem Augenblick", behauptete Gaddic. „Dieser Schild ist ein Geschenk des Himmels. Wenn wir herausfinden, wie er funktioniert, können wir ihn für unsere Zwecke einsetzen. Wir wären dann so mächtig wie ein Porleyter. Ahnt ihr denn nicht, was das bedeutet? In ein paar Tagen können wir alle reich werden, dann werfen wir den Schild weg und setzen uns von der Erde ab."
    Aghym räusperte sich unruhig.
    „Das geht mir alles zu schnell", sagte er. „Und es ist zu gefährlich. Wir wissen nicht einmal, wer der Kerl ist, den uns der Zufall da ins Haus geführt hat."
    Roark-Kher sagte grimmig: „Auf jeden Fall ist er ein Zeuge!"
    „Ich werde den Schild auf keinen Fall untersuchen!" schrie Johnson Madeira dazwischen. „Ich werde ihn nicht einmal anrühren, bei Harl Dephin!"
    „Wer ist Harl Dephin?" wollte Aghym wissen.
    „Einer der größten Vertreter seines Volkes", antwortete Gaddic, bevor Madeira etwas sagen konnte.
    „Woher weißt du das?" erkundigte sich der Siganese verblüfft.
    „Man bekommt so ein Gefühl dafür", grinste Gaddic, wurde aber sofort wieder ernst.
    „Vorwärts, Flocke! Fang sofort damit an."
    In wilder Hast floh Madeira auf die andere Seite des Tisches, wobei er einen großen Bogen um den Kardec-Schild machte.
    „Wir sollten damit warten, bis wir wissen, wer

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