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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Fremde ist und woher er den Gürtel hat", schlug Aghym vor.
    Gaddic sah ein, daß dies ein vernünftiger Kompromiß war, denn er hatte in den vergangenen Wochen oft genug erlebt oder davon gehört, wie gefährlich die Kardec-Schilde waren.
    „Heißt es nicht, einer dieser Schilde soll verschwunden sein?" erinnerte Roark-Kher.
    „Ja", bestätigte Aghym, der als einziger von ihnen so etwas wie eine Beziehung zu dem Topsider hatte. „Und die Porleyter haben Perry Rhodan ein Ultimatum gestellt, den Schild bis Ende November herbeizuschaffen."
    Gaddic lachte prustend.
    „Und ihr denkt, dies sei der verschwundene Schild?"
    Der Akone wirkte unsicher.
    „Das Ultimatum läuft in ein paar Tagen ab. Wenn er es ist..."
    „Ist unser Schatz um so größer", unterbrach ihn Gaddic ungeduldig.
    Sie umringten das Bett mit dem Fremden darauf. Der Mann schien sie noch immer nicht wahrzunehmen. Gaddic hatte den Eindruck, als würde in ihrem Opfer ein innerer Kampf stattfinden. Er fand keine Erklärung für diese Vermutung, aber sie wurde jedes Mal, wenn er den Mann ansah, stärker.
    „Er scheint nicht zu wissen, was um ihn herum vorgeht", stellte Aghym fest „Am besten, wir bringen ihn in einen anderen Stadtteil und setzen ihn dort heimlich ab. Was meinst du, Hai?"
    Gaddic wollte sich um eine Antwort herummogeln, weil er einfach keinen Entschluß fassen konnte, und der Topsider kam ihm dabei zu Hilfe.
    „Es ist ein Terraner", sagte Roark-Kher. „Wir dürfen ihm nicht trauen. Vielleicht schauspielert er uns etwas vor."
    „Wir sollten Tifflor, Bull oder sonst jemand von der LFT verständigen", schlug Madeira vor. „Diese Sache wächst uns über den Kopf."
    Eine heiße Welle des Zorns durchflutete Gaddic. Wie konnte die Flocke so daherreden, wenn es um die größte Chance ging, die sie alle vier jemals gehabt hatten?
    Der Ertruser schloß die Augen, um nicht die Beherrschung zu verlieren.
    „Wenn du damit nicht still bist, kannst du anfangen, dir den Text für deinen Grabstein zu überlegen", drohte er dem Siganesen. „Nun haben wir endlich einen Goldfisch an der Angel und sollen ihn wieder hergeben? Du weißt nicht, was du sagst, Kleiner."
    Aghym von Mag-Whort beschäftigte sich mit dem Unbekannten. Er hatte sich über ihn gebeugt und zog seine Augenlider nach oben. Dann fühlte er ihm den Puls.
    „Versteht einer von euch etwas von Medizin?" erkundigte er sich. „Natürlich nicht, das hätte ich wissen sollen. Aber ich bin sicher, daß der Kerl geistig weggetreten ist."
    Auch Gaddic glaubte das - und es beunruhigte ihn. Der Mann besaß keine Wunden und stank nicht nach Rauschmitteln. Was war schuld an seiner Verfassung - vielleicht doch der porleytische Gürtel?
    Gaddic setzte sich auf den Bettrand. Er tastete den Mann ab. Plötzlich stieß er einen Pfiff aus.
    „Ich ahnte es!" rief er. „Er ist kein Terraner!"
    Er ergriff Aghyms Hand, zog sie mit unter die Decke und führte sie über den Brustkasten des Mannes. Aghyms Gesichtsausdruck veränderte sich.
    „Der Hai hat recht!" brachte er ungläubig hervor.
    „Wie konntest du das wissen?" ereiferte sich Madeira. „Du hattest ihn nur vom Fenster aus gesehen!"
    Gaddic sagte: „An den Bewegungen!"
    Es war die Wahrheit. Er hatte viele Welten gesehen, und sein Leben war oft bedroht worden. Dabei hatte er gelernt, andere Intelligenzen schon auf große Entfernungen voneinander zu unterscheiden - auch an der Art, wie sie sich bewegten.
    „Wenn es kein verdammter Terraner ist", sagte Roark-Kher, „was ist es dann?"
    Manchmal dachte Gaddic, daß er diese Stimme nicht ertragen könnte. Sie war Zischen, Knarren und Quietschen in einem, wobei alle Konsonanten so kurz ausgesprochen wurden, daß sogar ein geübter Mann wie Gaddic oft nur ein Gurgeln hörte und den Sinn einiger Wörter erraten mußte.
    „Hol das Lösungsmittel aus dem Bad!" befahl er Roark-Kher.
    Der Topsider verschwand in einem Nebenraum, wobei er den drei anderen den geschuppten Rücken zuwandte. Irgendwie, dachte Gaddic, sah Roark-Kher unverletzlich aus.
    „Was hast du vor?" erkundigte sich Aghym.
    Es bereitete Gaddic Vergnügen, den anderen ratlos zu sehen. Aghym sollte ruhig spüren, daß er dem Ertruser nicht nur körperlich unterlegen war.
    „Warte", vertröstete er den Akonen.
    Der Topsider kam zurück und überreichte Gaddic einen Flakon. Hand und Klaue der beiden berührten sich dabei nur flüchtig, aber Gaddic war, als hätte er in Eiswasser gegriffen. Unwillkürlich rieb er die freie Hand an seiner

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