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1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Srakenduurn auf sich hatte.
    Wie auf ein unhörbares Stichwort hin meldete sich der Sprecher jener Gruppe von Linguisten, die das Wort „Srakenduurn" auf seine Bedeutung hin untersuchen sollten.
    „Wir haben eine Deutung für diesen Namen gefunden", erklärte er. „Srakenduurn läßt sich am ehesten mit ‚Sammelplatz’ übersetzen."
    Javier sah zu Sandra Bougeaklis, Miztel und Deneide Horwikow hinüber, die gespannt zuhörten.
    „Ist das alles?" fragte er ungläubig, und er sah den Gesichtern der anderen an, daß auch sie enttäuscht waren. „Sammelplatz" - das klang so nüchtern und einfach, daß es beim besten Willen nicht zu dieser schillernden Wolke und den geheimnisvollen Ereignissen passen wollte.
    „Du weißt sicher, daß die Sprache der Mächtigen nicht immer ganz einfach zu verstehen ist", erklärte der Linguist, ein Arkonide namens Chryganor. „Wir werden das Wort weiter untersuchen und versuchen, die richtigen Ober- und Untertöne herauszufiltern. Aber ich möchte dich schon jetzt darauf vorbereiten, daß wir wenig Hoffnung haben, eine vollständige Übersetzung zu erhalten. Der Name ‚Srakenduurn’ dürfte sehr alt sein, und er gehörte offenbar nicht zum normalen Sprachgebrauch, zumindest nicht in neuerer Zeit. Nicht einmal die Aufzeichnungen aas jener Zeit, in der Rhodan dem Geheimnis der kosmischen Burgen nachspürte, geben uns hier Aufschluß - und dabei müssen wir davon ausgehen, daß die sieben Mächtigen noch eine relativ reine Form dieser uralten Sprache beherrschten." Javier verstand zu wenig von den Problemen der Linguistik, und er wußte das. Er wußte aber auch, daß diese Experten ihr Bestes geben würden, und daß er ihnen vertrauen durfte.
    „Versucht es weiter", bat er. „Ihr seid unsere einzige Chance. Wir können auf den sonst üblichen Wegen nichts über Srakenduurn herausbekommen."
    Chyrganor nickte dem Kommandanten zu und unterbrach die Verbindung.
    In genau diesem Augenblick verkündete ein leises Signal ein aus großer Entfernung ankommendes Funkgespräch. Deneide Horwikow hastete an ihren Platz, und in Javier zuckte für einen Augenblick die geradezu wahnwitzige Hoffnung auf, daß es sich um eine Nachricht aus der heimatlichen Milchstraße handeln möge. Dann wurde ihm bewußt, wie irreal dieser Gedanke war. Die Milchstraße war viel zu weit entfernt, als daß ein Informationsaustausch auf funktechnischem Weg möglich gewesen wäre. Wahrscheinlich war es nur wieder irgendein fremdartiges Raumschiff, dessen Insassen die BASIS auf die Gefahren von Srakenduurn aufmerksam machen wollte.
    Dennoch schaltete er sich in das Gespräch ein - und erstarrte förmlich, als er Tengri Lethos vor sich sah. Natürlich war es nicht wirklich Tengri Lethos, denn den eigentlichen Hüter des Lichts gab es nicht mehr, aber der Unterschied war für Waylon Javier unbedeutend, da er Lethos früher ohnehin nie begegnet war - das alles lag weit vor seiner Zeit. Er hatte nur diesen Lethos kurz kennen gelernt, als die BASIS sich im Orbit um Khrat befand, und er erkannte dieses Gesicht, obwohl es nur für sehr kurze Zeit deutlich sichtbar wurde. Dann verzerrten allerlei störende Einflüsse die Konturen.
    „Ich rufe die BASIS", sagte Lethos einigermaßen deutlich. Dann kam ein Rauschen und Knattern, und seine Stimme war trotz der raffinierten Filtereinrichtungen nur noch als geisterhaftes, vielfach unterbrochenes Wispern vernehmbar.
    „Bitte, kommt zurück nach Khrat", glaubte Javier zu hören. „Unsere Anwesenheit auf der Erde ist aus verschiedenen Gründen unbedingt notwendig. Ihr müßt mich im Dom Kesdschan abholen."
    Javier sah zu Deneide hinüber, die in fieberhafter Hast eine Vielzahl von Schaltungen vornahm. Das Gesicht des Hüters des Lichts erschien abermals für den Bruchteil einer Sekunde klar und deutlich auf den Bildschirmen. Javier gab Deneide ein Zeichen, und die Cheffunkerin schaltete auf Sendung, ohne ihre Bemühungen um einen klareren Empfang zu vernachlässigen.
    „Was ist auf der Erde geschehen?" fragte Javier, während er - deutlicher diesmal - zum zweitenmal die Botschaft aus dem Dom von Kesdschan hörte. Er hatte sie, trotz der Störungen, fast Wort für Wort richtig interpretiert.
    „Wir können jetzt nicht einfach umkehren!" sagte er drängend. „Wir befinden uns in der Nähe von Srakenduurn, und wir haben Schwierigkeiten. Kannst du uns einen Rat geben, wie wir die Staubmenschen heilen können?"
    Falls Tengri Lethos die Frage gehört hatte und darauf zu antworten

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