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1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebraucht hatte, um die Pflanze zu zerstören. Dementsprechend glaubte man, auch errechnen zu können, wie lange ein Mensch dem Staub widerstehen konnte. Vorausgesetzt, der Staub und der Mensch reagierten in derselben Weise aufeinander, wie es im Zusammenhang mit der Pflanze der Fall gewesen war.
    Javier hatte gehofft, daß die Staubmenschen frei wurden, wenn sie sich Srakenduurn bis auf eine kurze Distanz genähert hatten. Er hatte gehofft, daß der Staub dem Sog der Wolke folgen würde. Das war offensichtlich nicht eingetreten, denn in diesem Fall hätte die BASIS sich bereits von Srakenduurn entfernt. Die andere Möglichkeit war, daß der Staub die Befallenen bis zum bitteren Ende umhüllte. Dann aber würde das Zeug sich von den nun nutzlosen Körpern lösen und entweder in der BASIS bleiben oder nach Srakenduurn zurückkehren. Es mochte als grausam erscheinen, aber Javier hatte diese Möglichkeit als reale Chance für sich und die anderen einkalkulieren müssen.
    Das änderte nichts daran, daß es ihm schwerfiel, daran zu denken, daß rund zweihundertfünfzig seiner Besatzungsmitglieder unaufhaltsam dem Ende zutrieben. Wenn es nur irgend etwas gegeben hätte, was er für sie hätte tun können ...
    ... aber vielleicht hatte er tatsächlich etwas für sie getan.
    Die Zeitangaben der Wissenschaftler für den Eintritt der Krise waren nicht einheitlich.
    Unmittelbar vor Beginn der kritischen Phase lösten sich ein paar glühende Punkte von der BASIS. Gleichzeitig entfernte sich das Schiff von der Wolke Srakenduurn und nahm Kurs auf einen Treffpunkt, der sich ungefähr in der Mitte zwischen den Grenzen von Srakenduurn und der Position der Beiboote befand.
    Srakenduurn wechselte wieder einmal die Farbe. Aus dem zornigen Orange der letzten Stunden wurde ein kühles, verwaschenes Gelb. Gleichzeitig sprachen die Lautsprecher an.
    „Achtung!" ertönte die Stimme der Hamiller-Tube. „Die Staubmenschen haben die BASIS verlassen. Sie befinden sich auf dem Weg nach Srakenduurn..."
    „Sofort starten!" schrie Javier in die Mikrophone. „Wir müssen sie aufhalten!"
    „... es für sinnlos, sie retten zu wollen", fuhr die Hamiller-Tube fort. „Sie befinden sich offensichtlich völlig in der Gewalt der Wolke."
    „Sei endlich still!" befahl Javier wütend. „Es sind Menschen!"
    „Sind Sie sicher, daß es immer noch Menschen sind?" fragte Hamiller sanft.
    „Du warst näher dran als jeder andere von uns!" fauchte Javier. „Was hat es mit dieser Wolke auf sich?"
    „Ich weiß es nicht. Aber hier kommt ein Funkspruch herein."
    Ein Bildschirm begann zu flackern. Ein von zahlreichen Störungen verzerrtes, grüngoldenes Gesicht war sekundenlang darauf sichtbar.
    „Ich rufe die BASIS!" sagte eine erstaunlich klare Stimme. „Hier spricht Tengri Lethos.
    Kehrt sofort nach Khrat zurück. Nehmt mich dort auf. Wir müssen", und hier sank die volltönende Stimme in ein Wispern herab, „Terra erreichen, bevor ..."
    Und dann war die Verbindung wieder unterbrochen. Nichts als ein Knistern und Rauschen drang aus den Lautsprechern. Javier blickte auf einen anderen Schirm. Mehrere Beiboote der BASIS hatten die Verfolgung aufgenommen, aber die Staubmenschen hatten einen zu großen Vorsprung. Niemand würde sie jetzt noch aufhalten können. Und noch während Javier hinsah, tauchte das zweite Boot in die Wolke Srakenduurn ein.
    Sie warteten noch geraume Zeit, aber keines der Beiboote kehrte zurück. Javier hoffte, daß sich wenigstens die Hoffnung der Staubmenschen erfüllt hatte und sie dort drinnen überleben würden.
    Kurz vor dem Start nach Khrat meldete sich noch einmal die linguistische Abteilung.
    Man hatte für das Wort „Srakenduurn" noch immer keine bessere Übersetzung gefunden, aber die neuesten und zugleich abschließenden Analysen beweisen, daß tatsächlich ein Zusammenhang zwischen diesem Wort einerseits und den Rittern der Tiefe sowie den Porleytern andererseits bestehen mußte. Welche Art von Zusammenhang das war, ließ sich mit den zur Verfügung stehenden Daten nicht feststellen.
    Während die BASIS Kurs auf Khrat nahm, dachte Javier bedrückt, daß sie wohl kaum noch einmal eine Chance bekommen würden, das Geheimnis von Srakenduurn zu ergründen.
     
    ENDE

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