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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganze Zeit", erwiderte er. „Aber das ist nicht das Problem. Schlimm ist, daß der Kontakt zu Icho Tolot abgebrochen ist. Die Suche nach Waffen muß also zurückgestellt werden. Wir müssen uns in erster Linie um den Haluter kümmern."
    „Ein anderer muß die Leitung unserer Gruppe übernehmen", bemerkte Borkays überraschend kühl und distanziert.
    Jarokan und Pyrsson blickten ihn verblüfft an.
    Gerade von dem Phygo hätte niemand erwartet, daß er sich derart offen gegen Icho Tolot aussprach und einen Führungswechsel verlangte.
    Borkays war ein Mann, der den Eindruck machte, als nehme er grundsätzlich nichts ernst. Er war bisher nie durch besondere Kritik an Icho Tolot aufgefallen oder dadurch, daß er sich in den Vordergrund drängte. Daher hatten Jarokan und Pyrrson gerade von ihm derartige Worte nicht erwartet.
    Der Phygo bemerkte, wie irritiert die anderen waren, und er begann plötzlich laut zu lachen.
    „Mir scheint, ihr habt mich gründlich falsch verstanden", sagte er, fuhr seine Stielaugen weit aus und blickte Jarokan und Pyrsson listig an.
    Sein silbern schimmernder Raumanzug raschelte bei jeder Bewegung wie sprödes Papier.
    „Ich will nicht mehr und nicht weniger, als daß einer von uns jetzt die Verantwortung für uns alle übernimmt, bis Icho Tolot wieder bei uns ist. Danach wird er wieder entscheiden, was zu tun ist. Er ist uns allen überlegen, und einen Besseren als ihn an der Spitze können wir nicht finden."
    Er lachte lautlos, und dabei schien sein tonnenförmiger Körper bis in die Zehenspitzen erschüttert zu werden.
    Pyrsson griff ärgerlich nach dem Behälter auf dem Rücken seines Assistenten, öffnete ihn und nahm mit beiden Händen Sonnenaugen heraus. Er stopfte sie sich in den Schnabel und würgte sie hinunter.
    „Du hast versucht, uns bloßzustellen", sagte Jarokan erzürnt. „So etwas solltest du nicht noch einmal machen. Es könnte schlecht für dich ausgehen."
    „Lege dich mit einem Phygo an", erwiderte Borkays belustigt, „und du holst dir garantiert eine weiche Birne."
    Er war nur etwa 90 Zentimeter hoch, hatte aber einen Körperdurchschnitt von fast 60 Zentimetern und wirkte dadurch wie eine Tonne. Die Sprachlaute entstanden in einem kleinen Kehlsack und klangen bei fast allen Phygos quäkend und wehleidig, bei ihm jedoch nicht. Er vermochte seine Stimme erstaunlich zu modulieren, so daß sie mal schneidend scharf, mal weich und einschmeichelnd war. Immer aber war ein Hauch von Ironie darin, der erkennen ließ, daß er sich nicht gar so ernst nahm wie die anderen sich selbst.
    Seine Drohung war jedoch ernst gemeint, und Jarokan und Pyrsson wußten es. Wenn sie sich auf eine körperliche Auseinandersetzung mit ihm einließen, so konnten sie sich tatsächlich nur eine Niederlage einhandeln. Phygos hatten die Kraft von fünf ausgewachsenen Terranern, und Borkays hätte es im Notfall auch mit zehn Jauks gleichzeitig aufgenommen. Und Pyrsson wußte, daß er selbst mit der Hilfe seines Assistenten körperlich nichts gegen ihn hätte ausrichten können.
    „Ich schlage vor, daß wir uns teilen", sagte Jarokan. „Icho Tolot hat zwar gesagt, daß wir uns sofort in die Schleuse zurückziehen sollen, falls der Kontakt zu ihm abbricht, aber ich bin der Ansicht, daß wir versuchen sollten, ihm zu helfen."
    „Wenn wir das wollen, müssen wir ihm auf dem Weg folgen, den er eingeschlagen hat", rief Pyrsson mit schriller Stimme. „Alles andere hätte keinen Sinn."
    „Im Gegenteil", widersprach Borkays. „Ich bin der Ansicht, daß wir es mit einem Feind zu tun haben, der sich irgendwo im Schiff verborgen hält. Gehen wir dorthin, wo Icho Tolot vielleicht ist, laufen wir in die gleiche Falle wie er. Schlagen wir jedoch andere Wege ein, haben wir eine Chance, unseren Gegenspieler zu finden und zu vernichten."
    Diesem Argument beugten sich die anderen. Die Gruppen teilten sich und verließen den Hangar durch verschiedene Schotte.
     
    *
     
    Die Cruuns erhoben sich von ihren Plätzen, als der Priester Tkar die Zentrale betrat.
    Es war selbstverständlich für sie, ihm in dieser Weise ihren Respekt zu bekunden. Tkar war ein überaus mächtiger und einflußreicher Mann, dessen Verbindungen über Hergo, den Oberbefehlshaber der cruunischen Flotte, die in diesem Gebiet operierte, hinaus bis in die Reihen der wirklich Mächtigen reichten.
    „Den Film", befahl der Priester. Er ging mit schwerfällig wirkenden Bewegungen zu einem der Sessel am Ortungsleitstand und setzte sich schnaufend

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