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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben kein Recht, ein derartiges Wunder zu betrachten, wenn er nicht dabei ist."
    Kedrk senkte den Kopf. Er nickte.
    „Ja, das sehe ich ein", entgegnete er reuevoll.
    Er kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich, nachdem er die beiden Kordeln zurechtgerückt hatte, die seinen Körper zierten. Daran hingen allerlei Schmuckgegenstände und zwei Waffen.
    Gkor blieb vor seinem Sessel stehen und sah sich in der Zentrale um.
    Außer ihm und Kedrk befanden sich noch zwölf weitere Cruuns in dem Raum, der an der Spitze des fünfhundert Meter langen, nadelförmigen Raumschiffs lag. Sie alle trugen Stricke um ihre unbekleideten Körper, an denen sie die verschiedensten Gegenstände befestigt hatten, die von Bedeutung für sie waren.
    Der Kommandant schmückte sich mit zwei Energiestrahlwaffen, die so schwer waren, daß sie ihn in erheblichem Maß behinderten. Es waren Erbstücke von einem Vorfahren, der zu den großen Helden des Volkes der Cruuns zählte. Daher hätte Gkor um keinen Preis der Welt darauf verzichtet, sie ständig bei sich zu haben. Er war überzeugt davon, daß in ihnen zumindest ein Teil der Energie wohnte, die jenen längst verstorbenen Vorfahren dazu befähigt hatte, sich bei todesmutigen Einsätzen derart auszuzeichnen, und hin und wieder glaubte er, fühlen zu können, wie die Kräfte von den Waffen auf ihn übergingen.
    Ähnlich wie ihm erging es allen anderen Cruuns. Jeder von ihnen trug Stricke oder Kordeln um seinen Körper. Gkor hatte noch nie von einem Cruun gehört, der sich ohne diese Zierde in die Öffentlichkeit gewagt hätte. So wurde ihm nur selten bewußt, daß diese Stricke überhaupt da waren. Sie waren so selbstverständlich geworden wie die Tatsache, daß ein Cruun kaum größer als 1,65 Meter wurde, ein kurzes Federkleid hatte, das schon fast wie ein Pelz wirkte und das in der Grundfarbe weiß und mit vielen dunkelblauen Tupfern versehen war.
    Gkor wuchtete seinen tonnenförmigen Körper herum, setzte sich in den Kommandantensessel, streckte seine Arme aus und legte die Greifklauen auf das Armaturenbrett. Er hatte an beiden Händen sieben Klauen, mit denen er wenigstens zehn Schaltinstrumente gleichzeitig bedienen konnte. Sein Kopf ruckte ständig hin und her, als fürchte er, die anderen Spezialisten in der Zentrale auch nur für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen zu lassen. Doch nicht nur er verhielt sich so. Auch die Köpfe der anderen Cruuns fuhren fortwährend ruckend herum.
    Auf dem Bildschirm vor dem Kommandanten erschien das düstere Gesicht eines Cruuns, der einen vierfach verschlungenen Strick um die Schultern trug. Das Gesicht dieses Mannes, das mit einer unglaublich runzeligen Lederhaut überzogen war, schien den ganzen Bildschirm auszufüllen.
    „Priester", sagte der Kommandant, „wir müssen dich bitten, in die Zentrale zu kommen. Unsere Ortungsstation hat anscheinend eine Beobachtung gemacht, die dazu angetan ist, die Existenz Gottes zu beweisen."
    „Ein hochtrabendes Wort", erwiderte der Priester mit krächzender Stimme. Die schwarzen Knopf äugen, die dicht über dem Schnabelmund saßen, schienen aus den Höhlen zu treten. Und die blauen Federbüschel, die sich auf seinem Kopf erhoben, neigten sich weit nach vorn. Sie waren Teil des Gehörs der Cruuns, und die Geste des Priesters verdeutlichte, daß dieser nicht sicher war, richtig Verstanden zu haben, was der Kommandant gesagt hatte.
    „Ich kann nicht beurteilen, was ist", erklärte Gkor. „Es steht mir noch nicht einmal zu, darüber nachzudenken. Das ist deine Aufgabe. Schon aus diesem Grund muß ich dich bitten, in die Zentrale zu kommen, damit du dir hier den Film ansehen kannst, den der Ortungsspezialist gemacht hat. Er behauptet, auf diesem habe er das Wunder erfaßt.
    Und wenn es wirklich so ist, dann sollten wir in diesem Raumgebiet verweilen, um uns von der Wahrheit zu überzeugen."
    „Die Wahrheit ist, daß das Wunder existiert", erklärte der Priester mit scharfer Stimme.
    Verweisend blickte er den Kommandanten an. „Sie bedarf keines Beweises. Und es wird bis in alle Ewigkeit ein Wunder bleiben, auch dann, wenn es uns gelingen sollte, die Antenne mit unseren eigenen Händen zu berühren. Es gibt Dinge, die so groß sind, daß unser Gehirn nicht ausreicht, sie zu begreifen. Es mag Geschöpfe unter den göttlichen Sternen geben, die in der Lage sind, sich weitere Geheimnisse des Kosmos zu erschließen, aber es gibt niemanden außer Gott, dem sich letztlich alles Wissen des Universums

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