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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zögern mehr. Ich streckte den Kommandostab aus, konzentrierte mich, und augenblicklich änderte sich meine Umgebung. An das seltsame Gefühl der völligen Auflösung bei diesem Flug durch Raum und Zeit und andere Dimensionen hatte ich mich schon gewöhnt, doch es war immer wieder faszinierend.
    Ich landete in der Scheune, die zu in Elfenhof gehörte. Trotz der späten Stunde war es noch hell. Das einsame Tal zwischen dem Skjaldbreidur und dem Hlodufell war in unwirkliches Licht getaucht.
    Als ich auf das Wohngebäude zuschritt, wurde die Tür geöffnet, und Unga trat heraus.
    Der Steinzeitmensch war eine eindrucksvolle Erscheinung. Er war zwei Meter groß, breitschultrig und strahlte unglaubliche Kraft aus. Unga grinste breit, als er mich erkannte. Wie üblich, wenn er sich auf Island aufhielt, trug er das einfache Gewand eines Bauern.
    Ich drückte ihm die Hand.
    „Hallo, Unga!" sagte - ich. „Wie geht's?"
    Sein Grinsen wurde breiter.
    „Danke gut", antwortete er.
    „Gibt es Neuigkeiten?" erkundigte ich mich.
    „Einige", antwortete Unga knapp. „Komm ins Haus, dann werde ich dir alles erzählen."
    Wir gingen in die gemütlich eingerichtete Bauernstube, und ich sah mich nach Don und Dula um; doch die beiden Zwerge waren nicht zu sehen.
    „Dula und Don sind bereits schlafen gegangen", sagte Unga. „Setz dich!“
    Ich ließ mich auf einem bequemen Stuhl nieder und lehnte mich zurück. Unga stellte eine Flasche Bourbon, ein Glas und einen Wasserkrug auf den Tisch. Ich schenkte mir ein Glas voll und wartete, bis sich Unga mir gegenüber niedergesetzt hatte. Seine Hände legte er auf die Tischplatte und musterte mich aufmerksam.
    Ich hob das Glas, prostete ihm zu und trank einen Schluck.
    „Ich habe dich schon früher erwartet, Dorian", stellte Unga fest und griff nach einer Mappe.
    Er zog eine Landkarte heraus und reichte sie mir. Es war eine Verkehrskarte von Niederbayern und der Oberpfalz. Die Ortschaften Deggendorf, Regen und Zachenberg waren rot angekreuzt und mit gestrichelten Linien verbunden. Vor vielen Jahren, als ich Michele da Mosto gewesen war, hatte ich mich einige Zeit in diesem Gebiet des Bayerischen Waldes aufgehalten.
    Ich steckte mir eine Zigarette an.
    „Was geschieht in diesem Gebiet des Bayerischen Waldes, Unga?" fragte ich den Steinzeitmenschen.
    „Irgend etwas Ungewöhnliches geht dort vor", sagte Unga und beugte sich vor. „Ich habe einige Berichte erhalten, daß Luguri etwas Teuflisches planen soll. Und er hat sich dieses Gebiet im Bayerischen Wald als Ausgangspunkt für seine Teufelei ausgesucht."
    „Hast du irgend etwas Konkretes erfahren können?"
    „Einige Zeugenaussagen. In der Nähe von Deggendorf soll es Menschen geben, die sich wie Tiere benehmen. Andere arbeiten in einem Steinbruch wie Sklaven. Wölfe wurden gesehen. Blutleere Leichen wurden gefunden."
    „Ist die bayerische Polizei davon informiert?"
    „Nein, sie hat keine Ahnung davon. Das ganze Gebiet scheint durch Magie abgeriegelt zu sein. Wer es betritt, kommt nicht mehr zurück."
    „Hm", sagte ich nachdenklich. „Ich werde mich dort mal umsehen. Möglicherweise nehme ich Abi Flindt mit."
    „Abi Flindt?" fragte Unga überrascht. „Aber mit ihm verstehst du dich doch überhaupt nicht? In welcher Maske willst du auftreten?"
    Ich lächelte.
    „Als Richard Steiner", antwortete ich. „Es wird Steiners letzter Auftritt sein. Dieser Richard Steiner wird mir immer lästiger."
    „Willst du damit sagen, daß Dorian Hunter auferstehen soll?"
    „Du sagst es. Ich habe mir alles ganz genau überlegt. Richard Steiner wird sterben, und Dorian Hunter wird zurückkehren. Deshalb will ich ja Abi Flindt mitnehmen. Er haßt Richard Steiner. Ich werde mich im Bayerischen Wald umsehen und dir dann Bescheid geben. Du kommst mit Coco nach. Eventuell könnten wir auch Burian Wagner mitnehmen, der ja aus dieser Gegend Deutschlands stammt."
    Ich stand auf, trank noch einen Schluck und schüttelte Ungas Hand.
    „Warum bleibst du nicht noch hier?" fragte er.
    „Ich bin sicher, daß mir Abi Flindt nachspioniert hat. Ich will nicht länger als notwendig ausbleiben. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich bei dir Unga "
    Wir gingen zur Scheune, und ich betrat das Magnetfeld und löste mich auf.

    Abi Flindt hatte sich vor einiger Zeit der Magischen Bruderschaft angeschlossen, da er die Dämonen aktiv bekämpfen wollte. In der Bruderschaft hatte er sich diesen Wunsch nicht erfüllen können, doch das hatte sich geändert, als er Dorian

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