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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht nur zu einem Riß in der Luft, sondern es geriet auch das Raum-Zeit-Gefüge durcheinander, so daß es plötzlich Clessius und seinen Gladiatoren möglich ist, mit einem einzigen Schritt aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu treten.«
    Der Ex-Dämon lächelte. »Präziser hätte ich es nicht formulieren können.«
    »Kann man dieses Vergangenheitstor schließen?« fragte ich.
    »Mit einer sehr starken Magie ließe sich das bewerkstelligen.«
    »Ist deine Magie stark genug?« wollte ich wissen.
    Der Hüne schüttelte den Kopf. »Nein, Tony. Ich würde Hilfsmittel brauchen, die zu finden sehr schwierig ist und eine Menge Zeit in Anspruch nehmen würde.«
    »Zeit, die wir nicht haben«, knirschte ich. »Wie löst man dieses Problem dann?«
    »Wenn die Spannungen, die ich vorhin erwähnt habe, nachlassen«, erklärte Mr. Silver, »schließt sich die Öffnung von selbst.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Ein paar Tage. Ein paar Wochen…«
    »Ein paar Monate«, knurrte ich.
    »Auch das wäre denkbar«, sagte Mr. Silver.
    »Und in dieser Zeit holen sich Clessius und seine Teufels-Gladiatoren Gott weiß wie viele Menschen«, sagte ich erregt.
    »Man kann natürlich auch versuchen, ihm in die Vergangenheit zu folgen«, sagte Mr. Silver.
    »Und ihm und seinen Kämpfern dort das Handwerk legen?«
    »Wärst du dazu bereit?«
    »Klar. Was soll die Frage?« antwortete ich leidenschaftlich. »Wir suchen Clessius in seiner Zeit auf, machen ihm den Garaus und bringen Orson Vaccaro und Alva Moreno ins zwanzigste Jahrhundert zurück.«
    »Wie so viele Sachen hat auch diese einen Haken, Tony«, warnte mich Mr. Silver.
    »Und der wäre?« fragte ich.
    Nichts konnte so schlimm sein, um mich von meinem gefaßten Entschluß abzubrngen. Wir brauchten Vaccaro. Er kannte Jubilees Vater! Ein sehr triftiger Grund, ihn zurückzuholen.
    Abgesehen davon, daß ich einem solchen Treiben, wie es in Rom begonnen hatte, immer einen Riegel vorzuschieben versuchte, wenn ich davon erfuhr. Das war mein Job.
    »Wir wissen erstens nicht, mit wie vielen Gegnern wir es in der Vergangenheit zu tun haben werden«, sagte Mr. Silver.
    »Wir müssen sie uns ja nicht alle auf einmal vornehmen«, sagte ich grinsend.
    »Das weit größere Problem ist die Zeit.«
    »Verstehe ich nicht«, sagte ich.
    »Es ist eine Rechnung mit einer Unbekannten«, sagte Mr. Silver.
    Plötzlich begriff ich. »Du meinst, niemand kann vorhersehen, wann der Riß sich wieder schließt.«
    »Theoretisch könnte das geschehen, kurz nachdem wir ihn durchschritten haben«, sagte der Ex-Dämon.
    »Und wenn er einmal zu ist?«
    »Dann bleibt er zu«, sagte Mr. Silver.
    »Bis zur nächsten zu großen Spannung.«
    »Zu der es möglicherweise erst in einigen hundert Jahren wieder kommt«, sagte Mr. Silver.
    »Bis dahin tut mir kein Knochen mehr weh.«
    »Eben«, sagte der Ex-Dämon. »Wenn wir diesen Schritt wagen, riskierst du, daß du nie mehr zurückkommst, dessen mußt du dir bewußt sein, Tony.«
    »Ich riskier’s trotzdem«, sagte ich entschlossen. »Für Jubilee. Und für die Menschen in dieser Stadt.«
    ***
    Carmine Rovere hatte eine sechzehnjährige Schwester und einen achtzehnjährigen Bruder. Er liebte Leda und Giuliano sehr, und ihm hätte nichts Furchtbareres passieren können, als einen von ihnen zu verlieren.
    Deshalb schärfte er ihnen heute wieder ein, um die Via Diavolo einen großen Bogen zu machen. Ja er verbot ihnen ausdrücklich, sich auch nur in die Nähe dieser gefährlichen Straße zu begeben.
    »Ich hoffe, ich kann mich auf euch verlassen«, sagte er und sah seine Geschwister ernst an.
    Leda hob beide Hände. »Also ich gehe da mit Sicherheit nicht hin. Ich bin weder neugierig noch lebensmüde.«
    »Und was ist mit dir, Giuliano?« fragte der junge Polizist.
    Giuliano Rovere bleckte seine weißen, regelmäßigen Zähne. »Ich hätte diese Geister-Gladiatoren auch gern gesehen.«
    »Du würdest wahrscheinlich nicht mit uns an diesem Tisch sitzen, wenn du sie gesehen hättest«, sagte Carmine.
    »Wieso? Du sitzt doch auch hier.«
    »Das ist etwas anderes«, behauptete Carmine.
    »Du meinst, weil du bewaffnet warst? Aber die Pistole hat dir nichts genützt.«
    »Hör zu, ich wünsche keine Debatten. Hast du mich verstanden?« sagte Carmine scharf. »Du tust, was ich sage, und damit basta. Es ist gefährlich, dorthin zu gehen. Ich hatte Glück. Orson Vaccaro und Alva Morena hatten dieses Glück nicht. Ein Sprichwort sagt: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin

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