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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Nichts spielte sich so ab, wie es erwartet worden war.
    Die Ereignisse waren Clessius’ Kontrolle entglitten. Soeben verlor sein bester Gladiator durch die eigene Waffe sein Leben! Wir diktierten das Geschehen und nicht mehr Clessius und seine Kämpfer!
    Ich rammte den Colt Diamondback in die Schulterhalfter, denn damit konnte ich Clessius nicht erledigen. Auch die magischen Silbersterne hätten nicht ausgereicht, um den Echsendämon zu vernichten.
    Aber mit dem Dämonendiskus würde ich es schaffen!
    Während ich auf die Loge zurannte, riß ich mit beiden Händen mein Hemd auf, und dann hakte ich die handtellergroße, milchig-silbrige Scheibe los.
    Sie bestand aus einem Material, das sich nicht analysieren ließ. Mr. Silver hatte sie in einer Stadt im Jenseits erbeutet und für mich mitgebracht.
    In meiner Hand wuchs der Diskus. Er wurde dreimal so groß und war sofort einsatzbereit.
    Clessius wollte mich aufhalten. Ich spürte seine Magie. Sie stemmte sich mir entgegen, und mir war mit einem Mal, als würde ich bis zum Hals in Honig stecken.
    Jeder Schritt kostete mich enorm viel Kraft. Ich bewegte mich langsam wie in Zeitlupe. Die Anstrengung verzerrte mein Gesicht.
    Ich muß näher an ihn heran! schrie es in mir. Ich muß! Ich muß!
    Und ich kämpfte verbissen um jeden lächerlichen Zentimeter.
    Ich muß!
    Mir tropfte der Schweiß von der Stirn. Ich strengte mich an wie selten zuvor, kämpfte gegen die Magie, die mich nicht an den Echsendämon heranlassen wollte.
    Mir fiel auf, daß die bannende Wirkung vor allem von Clessius’ glühenden Augen ausging. Sieh nicht hin! sagte ich mir. Schau ihm nicht in seine verfluchten Augen!
    Ich senkte den Blick, und sofort kam ich etwas besser vorwärts.
    Und schließlich war ich nahe genug. Die Entfernung stimmte.
    Jetzt den Diskus! durchzuckte es mich. Ich holte kraftvoll aus, sah der Höllenechse immer noch nicht in die Augen, wußte aber dennoch haargenau, wo sie sich befand und wohin ich meine Scheibe schleudern mußte.
    Der Diskus rutschte mir aus der Hand, als ich die Finger öffnete, und meine besten Wünsche begleiteten ihn auf seinem Flug.
    Jetzt hob ich den Blick. Das dämonische Reptil ahnte nicht, welche Waffe ich eingesetzt hatte, sonst hätte es versucht, sich davor in Sicherheit zu bringen.
    Alles spielte sich viel schneller ab, als man es beschreiben kann. Clessius dachte wohl, mich in seinen Bann schlagen zu können.
    Seine Stimme war auf einmal in mir: »Komm!« befahl er mir. »Komm hierher!«
    Er war überheblich und siegesgewiß. Er zeigte mir, was er von meinem Wurfgeschoß hielt. Ich hatte nicht gut genug gezielt. Der Diskus hätte Clessius knapp verfehlt, aber er wollte mir seine Macht demonstrieren, deshalb hob er den Kopf und schnappte nach meiner stärksten Waffe!
    Diese Überheblichkeit sollte er schwer bereuen. Der Diskus knallte gegen die Zähne des Ungeheuers - und sauste weiter, hinab in den Schlund.
    Das Maul klappte zu, und was sich im Inneren der Bestie abspielte, war nicht mehr zu sehen.
    Aus den Nasenlöchern pufften plötzlich schwarze Wolken. Die glühenden Augen wurden von einem enormen inneren Druck aufgebläht, und über den Rückenkamm lief ein greller Blitz. Im nächsten Moment zerplatzte die Echse und zerfiel zu feinem Staub.
    Clessius, der Echsendämon, war vernichtet.
    Da, wo er sich noch vor wenigen Lidschlägen befunden hatte, glänzte jetzt nur noch mein Diskus.
    Ich stellte zu meiner Waffe eine telepathische Verbindung her und befahl ihr, zu mir zurückzukehren. Sie gehorchte. Ich fing den Diskus ab und hängte ihn wieder an meine Kette.
    Dann drehte ich mich um.
    Mr. Silver ließ von Varcus ab. Ich begab mich zu ihm und brachte die Rovere-Brüder mit. Noch waren die Gladiatoren auf den Rängen so perplex, daß sie nicht wußten, was sie tun sollten.
    Ihre stärksten Kämpfer waren ausgeschaltet. Clessius vernichtet! Es würde eine Weile dauern, bis sie das verdaut hatten, aber danach würden sie uns für das, was wir getan hatten, zur Rechenschaft ziehen wollen.
    Bis dahin war es besser, wenn wir nicht mehr hier waren. Diese Meinung vertrat auch Mr. Silver.
    »Laßt uns verschwinden!« stieß er hervor.
    »Nicht ohne Renata!« keuchte Giuliano Rovere, »Das ist klar«, sagte Mr. Silver.
    Wir verließen die Arena und eilten in jenen Kerker, in dem wir ohne Mr. Silver die Nacht verbracht hatten. Zwei Gladiatoren wollten sich uns in den Weg stellen. Sie überlegten es sich dann aber anders und rückten aus, ohne daß wir uns

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