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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Schieß doch! Los, schieß!«
    Er ging, er lief schneller und rannte schließlich die kurze Strecke auf die Tür der kleinen Kapelle zu.
    Ich hörte Glenda nicht eben ladylike fluchen. Auch mir war danach zumute, aber mir war einfach zu übel. Ich hatte Schwierigkeiten damit, wieder auf die Füße zu kommen. Von der Brust bis zum Unterleib schien alles in Flammen zu stehen.
    Trotzdem hielt mich nichts mehr. Glenda hatte mich inzwischen erreicht. Sie half mir auf die Beine, schaute mich besorgt an, aber es mußte weitergehen.
    »Komm jetzt!«
    Wir liefen nebeneinander her. Ich merkte jedes Auftreten und verzog dabei mein Gesicht, wenn die Stiche durch den Körper zuckten.
    »Willst du die Waffe zurückhaben, John?«
    »Nein, behalte sie.«
    Vor der Tür stoppten wir. Nicht ganz freiwillig, denn wir hörten Burgess in der Kapelle toben…
    ***
    Keine Kugel. Kein Schuß. Nichts hatte ihn getroffen. Burgess pfiff auf alle Sicherheit. Er wollte sich endlich rächen.
    Er hatte sich durch die Öffnung gedrückt. Wie ein wildes Raubtier war er in die kleine Kirche hineingestürmt und hatte sich mit einem harten Schrei zunächst Luft verschaffen müssen.
    Als das Echo verklungen war und er neben einer Säule stehengeblieben war, bei der das Taufbecken abmontiert war, schaute er sich um.
    Er sah nichts.
    Schatten. Schwaches Licht, das verstohlen durch die Fenster an den beiden Seiten kroch.
    Sie sind hier! jagte es durch seinen Kopf. Verdammt, sie müssen hier sein!
    Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Es brach wild aus ihm hervor. »Verdammt noch mal, wo seid ihr? Wo habt ihr euch versteckt, ihr untoten Killer…?«
    Seine Stimme hallte. Sie schmerzte beinahe sogar ihm in den Ohren, aber es blieb still.
    Zischend holte er Luft. Den Kolben des Gewehrs rammte er in seine Armbeuge. Mit einem entschlossenen Ruck setzte er sich in Bewegung. Sie waren in dieser Kapelle. Sie hatten bestimmt auch gewußt, daß er kommen würde, aber sie waren zu feige.
    »Ich hole euch schon aus euren Rattenlöchern hervor!« versprach er mit dumpfer Stimme. »Keine Sorge, ich bin bereit, und dann werdet ihr zerfetzt. Ihr habt meinen Sohn gekillt, ich jage euch ebenfalls mitten in die Hölle!«
    Bei jedem dieser Worte war er weitergestampft. Sein Ziel war die gegenüberliegende Seite, denn dort stand der Altar. Da würde er sich wieder umdrehen und noch einmal in das Dunkel zwischen den Bänken spähen, in dem er bisher nichts entdeckt hatte.
    Vor dem Altar bleib er stehen. Schaute darüber hinweg. Hörte hinter sich einen raschelnden Laut, drehte sich aber nicht um, denn ein Gesicht hatte ihn fasziniert.
    »Nein!« flüsterte er dem Gesicht entgegen und in das Dunkel hinein. »Du…?«
    »Ja«, erwiderte Frank N. Stone und lächelte teuflisch…
    ***
    »John, du kannst mich vier- oder sechsteilen, aber da ist etwas«, flüsterte Glenda. »Das merke ich genau. Das ist wie ein Kribbeln auf meiner Haut.«
    Wir waren an der Tür stehengeblieben, damit sich unsere Augen an das Zwielicht gewöhnten. Dieses von Schatten beherrschte Halbdunkel in der Kapelle war gefährlich. Auch kam sie mir nicht mehr vor wie ein Gotteshaus. Aus der Kapelle strömte uns der Hauch des Bösen oder Unheimlichen entgegen. Man hatte sie auf eine miese Art und Weise entweiht, um eine Zombie-Trauung durchführen zu können.
    Aber von den beiden Untoten war nichts zu sehen. Nur Burgess entdeckten wir. Er hatte aufgehört zu toben und stand vor einem Gegenstand, den wir noch schwächer erkannten als ihn selbst. Wahrscheinlich war es der Altar. Burgess drehte uns den Rücken zu und bewegte sich auch nicht. Das wiederum war Glenda aufgefallen, und darüber hatte sie sich auch ihre Gedanken gemacht.
    »Was macht der da, John?«
    Ich zuckte ratlos die Achseln. Erkennen konnten wir nichts. Aber wir wollten auch nicht zu lange in der Nähe des Eingangs warten und darauf hoffen, daß etwas passierte. Deshalb gingen wir vor, und zwar so leise wie möglich.
    Ich hatte Glenda auch weiterhin die Beretta überlassen. Die geweihten Silberkugeln waren für einen Zombie absolut tödlich, ebenso wie mein Kreuz, das nicht vor der Brust hing, sondern jetzt wieder in meiner rechten Tasche steckte.
    Glenda umklammerte auch weiterhin die Waffe mit beiden Händen. Die Mündung wies schräg nach unten. Sie benahm sich so wie die Frauen in den Action-Streifen, wenn sie in eine Wohnung oder ein Gebäude stürmten, in dem Gefahren lauerten.
    Eine kleine Kirche. Alte Holzbänke. Teilweise verwittert

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