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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und mit einer hellen Schicht aus Schimmel bedeckt. Hier war schon jahrelang keine normale Messe mehr gefeiert worden, und wir wollten auch nicht, daß es zu dieser anderen Fete kam.
    Ich suchte die Seiten ab.
    Schmale Fenster. Das Tageslicht hatte abgenommen, sich von der Kapelle zurückgezogen, als wollte es das Grauen nicht sehen, das sich hier abspielen würde.
    Burgess tat nichts. Es wäre normal gewesen, wenn er sich umgedreht hätte, so aber blieb er nur stehen und schaute nach vorn, wo wir kein Ziel sahen. Denn hinter dem Altar gab es keine Fenster.
    Da ballten sich die Schatten besonders dicht.
    Dann hörten wir ihn sprechen. Als er dieses eine Wort sagte, bleiben wir sofort stehen.
    »Du?«
    Die Antwort gab der Schatten hinter dem Altar. »Ja…«
    Glenda stieß mich an, schaute mir ins Gesicht, und ich las aus ihren Augen die Antwort ab.
    Da ist jemand!
    Ich schüttelte den Kopf. Das mußte reichen. Worum es ging, wußte ich nicht. Mit der Hochzeit hatte es offenbar nur indirekt etwas zu tun. Ich ging davon aus, daß Burgess unter Umständen einen Helfer getroffen hatte, der auf ihn gewartet hatte.
    Und dann sagte er den Namen. Er sprach ihn so laut aus, daß selbst wir ihn verstehen konnten. Zwar hatte er geflüstert, doch dieses Flüstern schlug bei uns ein wie eine Bombe.
    »Frank N. Stone…«
    »0 Gott«, hauchte Glenda, denn auch sie wußte Bescheid. Zwar nicht so intensiv wie ich, aber Frank N. Stone hatte sich für uns zu einem Alptraum entwickelt.
    Er fühlte sich als Nachfolger des legendären Dr. Frankenstein und versuchte ebenfalls, neues Leben zu erschaffen. Dafür benötigte er Leichen oder Leichenteile. Er hatte sie sich besorgt, und das auf eine nicht eben angenehme Art und Weise.
    Jetzt wußten wir auch, wer diese Zombie-Hochzeit im Hintergrund bleibend inszeniert hatte. Wahrscheinlich war es ihm gelungen, die beiden Gestalten wieder neu zu erschaffen. Ich wüßte, daß er die Möglichkeiten besaß, aber mir war unbekannt, wie er es tat.
    Da Burgess ihn angesprochen hatte, mußten wir davon ausgehen, daß sich Frank N. Stone im Schatten verborgen hielt. Ich konzentrierte mich sehr intensiv auf diese Stelle jenseits des Altars und glaubte auch, einen schwachen Umriß zu sehen, der sich über dem Boden in Kopfhöhe abzeichnete.
    Das war er!
    »Du bist dafür verantwortlich, daß mein Sohn gestorben ist!« schrie Burgess ihn an. »Du und auch der verdammte Untote. Aber du hast sie zusammengebaut, du hast ihnen das unselige Leben eingehaucht. Du hast den Pakt mit der Hölle oder mit wem auch sonst geschlossen. Ich war so dumm, dir zu vertrauen und die die Informationen über die Ashfords zu geben. Das bereue ich. Ich bin ein Mensch. Ich mache Fehler, aber ich bin auch jemand, der diese Fehler korrigieren kann. Und das genau werde ich tun. Jay ist indirekt durch dich gestorben, ich aber werde dich direkt killen!«
    Glenda stieß mich an. »Los, wir müssen hin!«
    »Warte noch!« wisperte ich zurück.
    Aus dem Dunkeln hörten wir das Lachen. Es pflanzte sich bis zur Tür der Kapelle fort. »Was willst du denn noch, Burgess, du Schwächling?« verhöhnte Frank N. Stone ihn. »Du hättest besser auf deinen Sohn achtgeben sollen. Ashford Castle ist seit kurzem tödlich für normale Menschen, das solltest du doch wissen. Dein Sohn hat es sich selbst zuzuschreiben. Er hätte nicht dorthin gehen sollen!«
    »Das ist mir egal!« schrie Burgess. Er war nicht zu beruhigen. Er riß das Gewehr hoch, wahrscheinlich wollte er dabei das Gesicht treffen, drückte ab - und schrie…
    Nicht vor Freude oder aus Rachlust, sondern aus Angst und Überraschung. Während er den Finger gekrümmt hatte, war das passiert, mit dem er nicht mehr gerechnet hatte.
    Es gab das Brautpaar noch.
    Wir hatten es nicht gesehen, Burgess auch nicht. Dabei hätte er die beiden sehen können, denn sie hatten sich unter dem Altar versteckt gehabt. Und sie griffen genau zum richtigen Zeitpunkt ein…
    ***
    Aus dem Stand heraus riß Burgess die Arme hoch und damit auch das Gewehr. Der Schuß hatte sich gelöst, aber die Kugel war in die Decke der Kapelle geschlagen.
    Burgess selbst konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er fiel zur Seite und landete neben dem Altar auf dem harten Steinboden. Sofort waren die beiden Untoten über ihm. Wie kleine Teufel aus der Schwärze der Hölle waren sie in die Höhe geschnellt, um sich auf ihn zu werfen.
    Glenda und ich waren in Bewegung und hatten einiges mitbekommen. Wegen der schlechten

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