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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zur Seite gefegt, aber der Zombie wußte jetzt, wo er den gefährlicheren Gegner fand.
    Er drehte sich und stand auf.
    Burgess blieb liegen. Er war verletzt, er konnte nicht mehr. Sir Henry wollte ihn sich später holen.
    Zuvor war Glenda an der Reihe.
    Er sprang auf sie zu. Dabei stieß er sich noch von der Altarplatte ab, um möglichst weit zu kommen.
    Sie schoß.
    Die Kugel traf nicht.
    Glenda wich zurück. Plötzlich war sie nervös. Mit einer Waffe zu hantieren, gehörte nicht zu ihren Aufgaben.
    Sie nahm Johns Ruf wahr, blickte zur Seite, sah den Geisterjäger, aber noch deutlicher erkannte sie den Untoten. Er tauchte so dicht vor ihr auf, als wäre er aus dem Boden geschossen. Sein schreckliches Gesicht war zum Greifen nahe. Sie sah die häßlichen Nähte, die an den Rändern feucht schimmerten. Sie starrte auch auf die etwas rosigen und leicht blutenden Lappen auf dem haarlosen Schädel, und nahm dies alles innerhalb weniger Sekunden wahr.
    Beide Arme hoch.
    Auch die Waffe.
    Gerade halten, auf das Gesicht schießen!
    Überlaut kam ihr der Schuß diesmal vor. Dann hatte sie das Gefühl, inmitten einer Zeitlupe zu leben. Die Sinne waren einfach so gereizt, daß sie alles überdeutlich aufnahmen.
    Die Kugel hatte getroffen. Direkt über der Nase war sie in die blasse Stirn der lebenden Leiche geschlagen. Sie hatte dort nicht nur ein einfaches Kugelloch hinterlassen, sondern eine Lücke, die aussah, als würde sie von einer Faust stammen.
    Sir Henry hatte noch nach ihr geschlagen. Seine Bewegungen waren jedoch zu kraftlos gewesen. Sie wirkten läppisch. Beide Arme sackten ab, als wollten sie sich vom Körper lösen.
    Er fiel hin.
    Landete auf den Knien. Für Glenda sah es aus, als wollte sie angebetet werden. Nur schaute sie nicht mehr hin. Für sie war alles erledigt. John stand an ihrer Seite und legte einen Arm um ihre Schulter. Sie war froh, daß sie sich an ihn lehnen konnte.
    ***
    Das merkte auch ich, aber ich hatte leider keine Zeit, Glenda zu trösten und mit ihr zu sprechen. Ich bat sie nur, sich um Peter Burgess zu kümmern, denn meine Gedanken drehten sich um eine andere Person.
    Frank N. Stone war geflohen. Sein Vorsprung konnte so groß noch nicht sein. Wenn ich alles daransetzte, würde ich ihn vielleicht stellen können.
    Mit langen Sätzen hetzte ich durch die Kapelle, riß die Tür auf - und prallte mit einer Person zusammen, die wie ein Geist vor mir aufgetaucht war.
    Ich sah ein Fahrrad am Boden liegen, hörte Sukos Fluch, dann war ich an ihm vorbei, blieb aber stehen.
    »Wohin, John?«
    »Stone!«
    Er begriff sofort. »Wo?«
    »Geflohen!«
    Es sah nicht gut für uns aus. Das Tageslicht war immer mehr entschwunden und hatte der einbrechenden Dämmerung Platz schaffen müssen. Der Wald wirkte plötzlich nicht mehr so licht. Zwischen den Bäumen schienen sich aus dem Boden dunkle Mauern erhoben zu haben, die uns die Wege versperrten.
    Wir sahen ihn nicht, wir hörten auch nichts von ihm. Frank N. Stone hatte die Gunst des Augenblicks genutzt.
    Auch wenn wir uns in den Wagen setzten und ihn verfolgten, würden wir ihn nicht mehr finden. Es gab einfach zu viele Verstecke.
    Als Suko mein leises Schimpfen hörte, fragte er: »Hast du ihn den gesehen?«
    Ich antwortete mit einem bitteren Lachen. »Gesehen habe ich ihn schon, aber wenn du mich nach einer Beschreibung fragst, muß ich passen. Da war in der düsteren Kapelle nichts zu machen.«
    Suko verzog säuerlich den Mund. »Dann ist er wieder einmal verschwunden. Wie Mallmann…«
    »Hör auf.«
    »Jedenfalls hat er sein Ziel nicht erreicht. Die Hochzeitsfeier wird nicht stattfinden. Ist doch auch etwas.«
    Ich stimmte ihm zu. Oft genug mußt man im Leben auch mit nur kleinen Siegen zufrieden sein.
    »Wie kommst du eigentlich her?«
    Ich deutete auf das Rad. »Damit?«
    »Ja.«
    »Und wieso?«
    Er winkte ab. »Das ist eine längere Geschichte, die mir Peter Burgess erzählt hat. Er drehte dann durch, als Linda Drew erschien und berichtete, was mit ihrem Freund Jay geschehen ist. Für einige ist der Fall verdammt schlecht gelaufen. Ich zähle mich dazu.«
    Glenda Perkins trat aus der Kapelle. Sie ging langsam. Die Mündung der Waffe wies jetzt auf den Boden. Ich nahm ihr die Beretta ab und steckte sie ein.
    »Das war an der Grenze«, flüsterte sie und schauderte zusammen. »Jeden Tag möchte ich das nicht erleben. Aber es gibt die beiden nicht mehr. Sie sind nur noch Reste. Ein Anblick, der kaum zu ertragen ist.«
    Das konnte ich mir vorstellen.

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