1092 - Aktion Transmitternetz
Überschwere, Aras, Plophoser, Rumaler und Terraner begleiteten ihre Transporte - immer eine Person für zehn Container. Die Plattformen waren vollrobotisch und hörten auf die Befehle der Transportbegleiter.
Zahllose Stimmen schrieen durcheinander, Papiere wurden geschwenkt, Transporte tauchten in das Transmitterfeld ein oder kamen daraus hervor.
„Wohin wollt ihr?" fragte eine Plophoserin Kitsaiman.
„Nach Terra, in die uralte Station unter Terrania", antwortete der Herr der Tiger schreiend, denn anders war eine Verständigung nicht möglich.
„Was für Fracht?"
„Nur Personen - dreizehn."
„Keine Fracht? Transmitter sind nicht für Vergnügungsreisen da. Zeig mir deine Dringlichkeitsbescheinigung."
„Braucht der Herr der Tiger eine Dringlichkeitsbescheinigung?" sagte Kitsaiman zornig.
Die Plophoserin wurde blaß, als sie das wilde Leuchten in Kitsaimans Augen sah, dann erinnerte sie sich.
„Kitsaiman, der Herr der Tiger und Kämpfer gegen die Porleyter?"
„Das bin ich."
„Was willst du auf Terra? Der Kampf ruht. Wir brauchen keine Störungen. Die Lage ist schon so schlimm genug."
„Wir wollen nicht kämpfen, sondern nur einen Freund abholen, dann verlassen wir Terra wieder."
„So? Na, dann ziehe ich eure Transmission vor, sonst werdet ihr noch von einem porleytischen Kontrollkommando erwischt. Am besten schließt ihr euch dem Rohstofftransport von Rumal an. Beeilt euch! Der Transport geht gleich ab."
Kitsaiman bedankte sich.
Als die Gruppe sich zu dem Rohstofftransport drängte, hagelte es Proteste gegen die „Schiebung", bis die Plophoserin erklärte: „Es ist die Tigerbande. Wollt ihr, daß die Porleyter sie fassen?"
Da wurde es still. Die Anwesenden musterten die Tigerbande neugierig und achtungsvoll.
„Das Universum spricht von uns", sagte Kitsaiman stolz.
Minuten später konnten sie mit den Containern durch den Transmitter gehen.
In der Transmitterstation unter Terrania, die ebenfalls vergrößert worden war, herrschte ein noch größeres geordnetes Chaos. Hier warteten hauptsächlich Vertreter der ärmeren Völker, denen es gelungen war, hochwertige Ersatzteile, Positroniken und terranische Medikamente zu ergattern, die darauf warteten, durch den Transmitter gehen und über die zu ihren Welten „geknüpften" Querverbindungen ihre Bestimmungsorte erreichen zu können. Vertreter terranischer Hilfsorganisationen kümmerten sich um sie, berieten sie und boten Getränke und Lunchpakete an.
Siska erschrak, als er feststellte, daß die Warteschlange aus Containern bis hinaus aus der Station reichte und sich dort durch neu gebaute Hallen und Korridore kilometerweit hinzog.
„Hier können wir tagelang warten, bevor wir wieder in den Transmitter dürfen", wandte er sich an Jillan.
„Vielleicht doch nicht", meinte Bella, die sich stets neben Jillan Taoming hielt. „Ich sehe gerade, daß eine alte Bekannte, eine Hanse-Spezialistin, die Oberaufsicht führt.
Während ihr nach Sultan sucht, werde ich mit ihr verhandeln."
Siska machte sich gemeinsam mit Kitsaiman auf die Suche nach dem „Katzenroboter", der ihn damals auf die Spur zum Transmitternetz geführt hatte. Er war froh, daß kein Porleyter zu sehen war. Aber auch Sultan schien abwesend zu sein.
Sie setzten die Suche außerhalb der Station fort. Dort brauchten sie geraume Zeit, um sich zurechtzufinden. Die Abzweigungen waren längst enttarnt worden, und die Röhren von mindestens zwölf großen Pneumolifts führten von der Erdoberfläche in das mehrgeschossige neue System von Korridoren und Hallen.
Als sie den seltsamen Roboter schließlich in einer leeren Kammer entdeckten, waren fast zwei Stunden vergangen.
Sultan begrüßte sie mit einer Reihe von Tönen, die an das Xylophonspiel eines musikalischen Laien erinnerten.
Siska schaltete seinen Translator ein.
„Wir wollen wieder das Netz durchstreifen, Sultan", sagte er. „Möchtest du uns begleiten?"
„Ich komme mit", antwortete der entfernt an eine meterlange terranische Katze erinnernde Roboter und stellte seinen Schwanz aus Antennendraht auf.
„Gut", sagte Kitsaiman. „Wir gehen so weit wie möglich hinaus, um von den Handelsrouten wegzukommen, danach sehen wir weiter."
Sie verließen die Kammer - und standen plötzlich zwei Porleytern gegenüber.
Siska begriff, daß sie in eine Falle gegangen waren. Die Porleyter hatten damit gerechnet, daß sie Kontakt mit Sultan aufnehmen würden, und den Roboter ständig überwacht.
„Du bist unser Gefangener,
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