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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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19,5 Stunden. Für trainierte Raumfahrer bedeutete es erfahrungsgemäß kein Problem, sich diesen Umweltverhältnissen anzupassen.
    Den Gesamteindruck des Planeten bestimmten ausgedehnte, von langen und hohen Gebirgsketten durchzogene Kontinente. Es gab viele Meere, die jedoch von geringer Größe waren und sich hauptsächlich im Bereich des Äquators fanden. Auch das Handelskontor hatte in dieser Region seinen Standort. In der kreisförmig um den Raumhafen angelegten Siedlung lebten annähernd 9500 Menschen, die Besatzung der nahen Großfunkstation nicht mitgerechnet.
    Kurioserweise hatte sich auf Cheyraz kein eigenständiges Leben entwickelt. Wenn Nego richtig informiert war, gab es nicht einmal Tiere, von einigen primitiven Einzellern vielleicht abgesehen, und in der recht eintönigen Pflanzenwelt dominierten Algen, Farne und Moose, deren Fortbestand und Vermehrung durch den Lufttransport von Sporen gesichert wurde.
    Aus dieser Perspektive betrachtet, überlegte der Kommandant, würden sie eine völlig fremde und exotische Welt betreten. Er erinnerte sich nicht, je zuvor von einem Planeten gehört zu haben, dessen Charakteristikum im Fehlen einer Fauna bestand.
    Nego hätte sich gern intensiver mit dem Phänomen beschäftigt, doch vorerst fehlte ihm dazu die Zeit. Die DRUDEL setzte sanft in dem von der Bodenkontrolle bestimmten Planquadrat des Landefelds auf. Antriebs- und Antigravaggregate schalteten sich ab, die Arbeitsgeräusche erstarben.
    „Ich hoffe", bemerkte Pierre vieldeutig, „wir bekommen einen ausgedehnten Erholungsurlaub genehmigt, sobald die Ladung gelöscht ist."
    Der Kommandant wandte den Kopf und grinste ihn in einer Mischung aus Übermut und Unbehagen an.
    „Du kannst dich darauf verlassen."
     
    *
     
    Einer Positronik eine bestimmte Information einzugeben, die so behandelt werden sollte, als läge sie Tage zurück, und die nahtlos zwischen zwei andere, im Speicher längst fest verankerte Informationen geschoben werden mußte, war ein schwieriges Unterfangen. Die heutigen Computersysteme „dachten mit". Sie ließen sich nicht einfach täuschen und schon gar nicht mit Daten füttern, die offensichtlich falsch oder fiktiv waren. Es gehörte ein gerüttelt Maß an Taktik und Überredungskunst dazu, eine rückdatierte Bestellung zu begründen und diese auch noch so zu speichern, daß die verspätete Eingabe unbemerkt blieb.
    Dem Handelsrat Pert Laagmer gelang es dennoch. Es war nicht jedermanns Sache, sich in eine Diskussion mit der synthetisch erzeugten Stimme des cheyrazianischen Computernetzes einzulassen; auch Perts nicht. In einem Interesse, das er als übergeordnet definierte, hatte er sich dazu durchgerungen - und er hatte gewonnen.
    Es erleichterte ihn. Er glaubte, im Sinne einer geplanten Aktion gehandelt zu haben, deren Zweck und Ausführung er allerdings bestenfalls ahnte.
    Als die Leiterin der Kontrollstation ihren Besuch ankündigte, sah er dem gelassen entgegen. Er hatte damit gerechnet.
    Sie betrat sein Büro in der typischen Art derjenigen, die einem die Meinung sagen wollten und dazu geräuschvolle Auftritte bevorzugten. Pert lehnte sich lässig zurück und beobachtete sie, wie sie sich so hart in einen Sessel fallen ließ, daß der Lederbezug ächzende Geräusche von sich gab.
    „Was sollte das vorhin?" polterte sie. „Erst behauptest du, es seien keine Medikamente bestellt worden, dann bedankst du dich für die prompte Erledigung. Willst du mich veräppeln, oder was?"
    „Vielleicht", entgegnete Pert mit kaum merkbarem Lächeln, „ist es mir entfallen und gerade rechtzeitig wieder in den Sinn gekommen...?"
    Diese Andeutung brachte Martha Konnikheim nur noch mehr auf die Palme.
    „Du meinst, ich wäre blöd, wie! Und du kommst dir auch noch unheimlich klug dabei vor!"
    „Was regst du dich auf? Die Bestellung ist in Ordnung, und damit basta."
    „Das glaube ich nicht", fuhr sie ihn an. „Es gibt gar keine Bestellung."
    Perts Lächeln wurde breiter. Er drehte die Sichtscheibe eines Monitors zu ihr herum und rief über das Eingabeelement auf seinem Arbeitstisch den Auftragsblock vom 11.
    Januar ab.
    „Du kannst es nachprüfen", sagte er ruhig.
    Er gestand sich ein, daß er sich in dem Bewußtsein sonnte, einerseits den Computer geschickt manipuliert zu haben, und andererseits die Leiterin der Kontrollzentrale verblüffen zu können. Martha Konnikheim schluckte, als sie die Daten auf dem Sichtgerät ablas.
    „Also gut", lenkte sie ein, „die Bestellung existiert

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