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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angeschlossen hatte, als er diesen in der Nähe gewußt hatte. Icho Tolot hatte den Kampf gegen Seth-Apophis aufgenommen, und er hatte beachtliche Erfolge erzielt. Beunruhigenderweise war seit einigen Wochen nichts mehr von ihm zu hören.
    Es war zu spät, zu ihm zu gehen und gemeinsam mit ihm gegen die Superintelligenz zu streiten, in deren Gewalt Canask war.
    Was spielt es für eine Rolle, ob ich in einigen Jahren sterbe oder in einigen Tagen? dachte der Chemiker, während er eine Säure in ein Gefäß umfüllte. Seth-Apophis hat mich nicht so versklavt wie andere. Ich bin geistig frei geblieben. Der mentale Schock hat mich getroffen, aber nicht umgeworfen. Doch Seth-Apophis hat mir meine Freiheit dennoch genommen und mich um alles gebracht, was für mich von Bedeutung war.
    Ich werde kämpfen. Ebenso wie Icho Tolot.
    Eine geisterhafte Erscheinung entstand plötzlich neben ihm und glitt mitten durch den Tisch hindurch, an dem er arbeitete. Er achtete nicht darauf. An diese Schemen hatte er sich längst gewöhnt. Sie traten immer wieder auf, ohne daß irgend jemand hätte sagen können, woher sie kamen, und was sie waren.
    Der Phygo schloß den stabförmigen Behälter und hob ihn sich vor die Augen.
    Er hatte den Auftrag, eine Kühlsubstanz in eine der Hauptkommunikationsstraßen einzubringen. Doch er dachte nicht daran, das zu tun. Hunderte Male hatte er den Auftrag gewissenhaft ausgeführt. Doch heute wollte er es nicht tun. Die Säure sollte Zerstörungen anrichten, durch die die Umwandlungskapazität der Anlage auf Wochen hinaus bis auf etwa zwanzig Prozent verringert wurde.
    Canask schob seine beiden Stielaugen weit aus dem Kopf und grinste das Bild Loudershirks auf dem Interkom höhnisch an.
    „Erst nach einigen Tagen wird man herausfinden, wodurch der Schaden entstanden ist", sagte er laut, „aber dann wird man mir nichts mehr nachweisen können.
    Er verließ das Labor und wechselte in eine Halle über, in der ein großer Atommeiler arbeitete. Dicke Röhren liefen quer durch den Raum. In ihnen lagen die Glasfaserröhren, die dem ständigen Informationsfluß dienten.
    Der Phygo reckte sich in die Höhe und blickte sich suchend um.
    Er konnte niemanden sehen und nahm daher an, daß er allein in der Halle war. Rasch öffnete er eine Klappe an einem der Rohre und legte den Behälter hinein.
    Da berührte ihn jemand an der Schulter.
    Erschrocken fuhr er herum.
    Ein Jauk stand vor ihm. Die fühlerartigen Gebilde am oberen Ende seines Röhrenkörpers bewegten sich heftig.
    „Ich muß den Behälter kontrollieren", erklärte das amphibische Wesen.
    „Wozu?" fragte Canask. „Das hast du noch nie getan."
    „Heute werde ich es nachholen."
    Canask fühlte, wie sich etwas Eisiges um sein Herz legte. Der Jauk, der ihm gegenüberstand, war für den Gesamtbetrieb in dieser Halle verantwortlich. Er hatte das Recht, Kontrollen durchzuführen. Wußte er, daß ausgerechnet heute etwas nicht in Ordnung war?
    Unmöglich! schoß es ihm durch den Kopf. Er kann nichts von dem Anschlag wissen.
    Der Jauk streckte eine Hand vor. Sie war weich und wirkte abstoßend auf den Grünen.
    „Hole dir den Behälter selbst heraus, wenn du ihn unbedingt in den Händen halten willst", sagte Canask mürrisch. „Ich bin nicht dein Sklave."
    „Dann hat mich mein Gefühl also nicht getrogen", erwiderte der Jauk. „Irgend etwas stimmt hier nicht."
    Er öffnete die Klappe am Rohr und griff nach dem Behälter. In diesem Moment wußte Canask, daß er verloren war. Er dachte jedoch nicht daran, aufzugeben.
    Blitzschnell schlug er zu. Die kleine, grüne Faust traf den Jauk am Kopf und fuhr mitten in das Gewirr der Auswüchse hinein, in denen die Wahrnehmungsorgane und Nervenzentren des amphibischen Wesens vereinigt waren.
    Der verantwortliche Leiter der Halle brach augenblicklich zusammen. Canask beugte sich über ihn und stellte bestürzt fest, daß er tot war.
    „Das wollte ich nicht", stammelte er. „Ich wollte nur..."
    Er schüttelte benommen den Kopf, weil er erkannte, daß er selbst nicht wußte, was er gewollt hatte. Nur aus einer instinktiven Abwehr heraus hatte er zugeschlagen.
    Doch mit diesem Hieb war alles anders geworden. Panik kam in ihm auf.
    Er zerrte die Leiche zu einem Schrank und versteckte sie darin.
    Später muß ich sie irgendwo anders hinbringen, dachte er.
    Kaum hatte er den Schrank geschlossen, als sich eines der Schotte öffnete und ein Gerjock hereintrabte. Erschrocken blickte Canask zu der Stelle hinüber, an der er den

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