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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kopf und setzte sich auf einen Hocker.
    „Ich staune immer mehr", sagte sie. „Als man mir eröffnete, daß ich zu dem Kreis jener gehöre, die mit großer Wahrscheinlichkeit die BASIS verlassen und zu einer Expedition in das Trümmerfeld starten werden, habe ich nicht damit gerechnet, daß mir ein Mann wie du zugeteilt wird."
    Beverly Freden war unsicher. Sie ahnte, was Andrej Sokonic hatte sagen wollen, doch sie wagte es noch nicht, sich ihm zu offenbaren.
    Sie hatte krauses, hellblondes Haar, das sie sehr kurz trug. Ihr Gesicht wirkte etwas derb, verriet aber dennoch ein hohes Maß an Intelligenz.
    „Glaubst du, daß wir fliegen dürfen?" fragte sie, um sich eine kleine Pause zu verschaffen, in der sie nachdenken konnte.
    „Ich würde es begrüßen, denn ich habe das Gefühl, daß wir da draußen etwas finden werden, wonach wir schon lange gesucht haben."
    „Die Wahrheit?"
    „Möglicherweise. Vielleicht das STAC, jenes Feld im Weltraum, in dem menschliches Leben spontan in eine andere Zustandsform übertritt und sich selbst versteht."
    Andrej Sokonic lächelte still. Sie entdeckte nicht die geringste Spur von Unsicherheit an ihm. Er machte den Eindruck eines Mannes auf sie, der von einer umfassenden Ruhe beherrscht wurde.
    „Das STAC!" hauchte sie. „Du glaubst also auch?"
    Er nickte.
    „Und du meinst, daß wir es da draußen im Trümmerfeld finden werden?"
    „Ich bin davon überzeugt."
    „Und dann bist du so ruhig?" Sie sprang auf und eilte im Raum auf und ab.
    „Gerade deshalb."
    Sie blieb stehen. Ihr Atem ging rascher als sonst.
    „Ja. Du hast recht."
    Er ging zur Tür.
    „In einer Stunde fällt die Entscheidung. Wir werden in einer Space-Jet fliegen."
    Er verließ ihre Wohn- und Arbeitseinheit. Beverly Freden blieb noch eine geraume Weile an der Tür stehen und blickte sinnend auf den Boden. Sie hatte sich gefreut, als sie die Nachricht erhalten hatte, daß sie zur Besatzung eines Beiboots gehören sollte, das die BASIS verlassen würde. Sie hatte eine derartige Abwechslung begrüßt, weil durch eine solche Expedition das tägliche Einerlei des Bordlebens unterbrochen wurde.
    Sie hatte jedoch nicht über das STAC nachgedacht.
    Das tat sie erst jetzt, und je intensiver sie sich mit dem STAC befaßte, desto stärker wurde das Gefühl in ihr, daß sie ihm da draußen im Weltraum begegnen würde.
     
    *
     
    Unweit jener geheimnisvollen Anlage, in der sich Icho Tolot aufhielt, befand sich eine Anlage, die unter dem Kommando des Sawpanen Loudershirk stand. In ihr herrschte geschäftiges Treiben. Loudershirk war es gelungen, in den letzten Wochen Störungen jeglicher Art zu vermeiden und die Angriffe der Rebellen zurückzuwerfen. Die Anlage arbeitete mit außerordentlicher Zuverlässigkeit und Effizienz.
    Loudershirk, der hin und wieder über Interkom eine Ansprache an alle Sawpanen, Gerjocks, Jauks und Phygos in der Anlage hielt, drückte an diesem Tag seine besondere Zufriedenheit aus.
    „Ich bin sicher, daß wir unsere große Aufgabe bald bewältigt haben werden", hallte seine Stimme aus allen Interkomlautsprechern. „Untersuchungen haben ergeben, daß wir über die erfolgreichste Anlage im gesamten Bereich des Frostrubins verfügen."
    Canask wandte sich ab und setzte sich an seinen Arbeitstisch, um einige Analysen durchzuführen. Er war Chemiker und gehörte somit nicht zu den produktiven Kräften der Anlage, sondern zu den überwachenden.
    „Sei still", murmelte er haßerfüllt. „Ich kann deine Stimme nicht mehr hören."
    Er bedauerte, daß er den Interkom nicht abschalten konnte, sondern die Worte Loudershirks über sich ergehen lassen mußte. Es hätte ihm auch nichts geholfen, wenn er das Labor verlassen hätte, denn jeder Raum in der Anlage war mit wenigstens einem Interkom versehen, so daß es unmöglich war, der Ansprache des Sawpanen zu entgehen.
    Canask war ein alter Mann. Er wußte, daß er nur noch wenige Jahre zu leben hatte, und es zog ihn mit aller Gewalt in seine Heimat zurück, die er über alles liebte.
    Mittlerweile wußte er jedoch, daß er sie nie wiedersehen würde. Loudershirk selbst hatte es ihm gesagt.
    „Du bist hierher gekommen, um hier am Rand des Frostrubins zu sterben", hatte der Sawpane ihm erklärt. „Es gibt keine Wiederkehr. Aber was spielt das für eine Rolle?
    Kann ein Opfer für Seth-Apophis groß genug sein?"
    Diese Worte hatten Canask tief getroffen, und sie hatten seinen Haß geschürt.
    Jetzt bereute er, daß er sich seinerzeit nicht dem Haluter

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