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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegenüber hin, schaute zu, wie ich das Glas leerte und stand auf, als ich um ein neues bat.
    Sie brachte es mir. Kam allerdings nie so nahe heran und beobachtete mich voller Mißtrauen. Wieder umfaßte ich das Glas mit beiden Händen und führte es zum Mund.
    Diesmal trank ich nur ein wenig, bevor ich das Glas wieder absetzte. Sie schaute mir zu. Mal lächelte sie, dann wurde sie wieder ernst. Halb gefüllt stellte ich das Glas zurück.
    »Und jetzt?«
    »Ich kann nicht so schnell trinken.«
    »Eine Ausrede.«
    »Nein, die Kohlensäure.«
    »Du willst Zeit gewinnen.« Madeleine hatte sich auf dem Stuhl zurückgelehnt und ihre - meine - Waffe in den Schoß gelegt. Madeleine war sich sicher, daß ich sie nicht angreifen würde, nicht in meinem Zustand. Sie merkte, wie scharf ich sie fixierte, und sie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, was du sagen willst, Bulle, aber du kommst hier nicht weg, glaube es mir. Du kommst nur weg, wenn ich es will, und das wiederum will ich auf keinen Fall.«
    »Ist mir klar.«
    »Du wartest auf Hilfe, nicht?«
    »Vielleicht.«
    »Wer sollte dir denn helfen? Es gibt keinen. Es gibt keine Spur. Niemand weiß, wo du dich aufhältst, auch deine schöne Freundin nicht. Ich habe ihr einiges gesagt, aber das nicht. Obwohl ich es nicht einmal schlecht fände, sie hier zu haben. Sie gefällt mir nämlich, weißt du das?«
    »Das hast du schon gesagt.«
    »Klasse. Kann sein, daß ich sie mir hole. Dann werde ich sie einfach herlocken.«
    Ich trank wieder und sagte danach: »Du solltest damit rechnen, daß sie schon unterwegs ist.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Das ist dein Problem.«
    »Ich habe keine Probleme«, flüsterte sie. »Im Gegensatz zu dir. Du kannst dein Leben noch einige Stunden genießen, danach wird es sich verändern.«
    »Bis dahin kann viel passieren.«
    »Ich weiß.« Sie ließ mich wieder in die Mündung der Waffe blicken. »Soll ich dich erschießen?«
    »Ich könnte nichts dagegen tun.«
    Sie lachte kratzig. »Das weiß ich. Das ist auch dein Problem. Ich spüre deine Angst. Sie steckt tief in dir. Sie ist wie ein Bohrer, der sich nicht aufhalten läßt. Du gibst dich äußerlich gelassen, aber dein Herz und deine Seele brennen. Das spüre ich sehr deutlich. Und jetzt trink dein verdammtes Wasser aus, damit du wieder in die Kammer zurückgehen kannst.«
    »Natürlich.«
    Ich überlegte, ob ich ihr den Inhalt des halbvollen Glases ins Gesicht kippten sollte, nahm davon Abstand, denn sie war bewaffnet, ich leider nicht.
    Ich hatte das Glas noch nicht angehoben, als etwas passierte. Draußen war das Geräusch eines anfahrenden Autos zu hören. Die Tänzerin sprang auf und lief zum Fenster. Es befand sich dicht neben der Tür. Sie konnte den Bereich vor dem Haus im Auge behalten.
    Ihr Fluch war nicht von schlechten Eltern. Hoffnung für mich. Deshalb fragte ich: »Wer kommt denn?«
    »Wir bekommen Besuch.«
    »Ja, aber…«
    »Es ist ein Rover!«
    Natürlich gab es unzählige Rover auf der Insel, aber in diesem Fall ging ich davon aus, daß es ein bestimmter Rover war, der entweder von Jane oder von Suko gefahren wurde. Ich behielt mein Wissen für mich und wartete ab, was die Frau tat.
    Wären meine Hände nicht gefesselt gewesen, hätte ich eine Chance gehabt, sie zu überwältigen, da sie mir den Rücken zudrehte, so aber blieb ich sitzen.
    Noch immer schaute sie nach draußen, und ich wartete gespannt auf einen Kommentar.
    »Wer kommt denn?« fragte ich, weil es mir zu lange dauerte.
    Madeleine drehte sich mit einer flinken Bewegung um. Dann huschte sie auf mich zu. Bevor ich mich versah, hatte sie mich vom Stuhl hochgerissen, zerrte mich vor den Tisch, hielt mich fest, wobei ich mich über ihren kraftvollen Griff wunderte, und preßte mir dann die Mündung der Waffe gegen die Stirn.
    »Rühr dich nicht. Keine falsche Bewegung. Nicht einmal das Zucken einer Wimper.«
    »Okay, geht in Ordnung.«
    Ihr linker Arm umfaßte meine Kehle. Ich bekam kaum Luft.
    »Weißt du, wer da gekommen ist?« fragte ich krächzend.
    »Ja, mein Vater!«
    ***
    Jane Collins, die den Rover lenkte, hatte sich auf Sukos Vorschlag eingelassen und vor dem Erreichen des Hauses angehalten. In sicherer Deckung war der Inspektor ausgestiegen, um das Ziel im Schutz der Bäume und auf Umwegen zu erreichen.
    Jane und George Bishop blieben im Rover. Der ältere Mann war nervös. Immer wieder rieb er seine schweißnassen Hände gegeneinander und schaute sich mit flackerndem Blick um. Er hatte Jane

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