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11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

Titel: 11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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einfach eine Flasche Wermut. Jene Flasche, die der Offizier seinen Kollegen gebracht hatte, war also nicht die letzte, sondern die vorletzte gewesen, und jetzt machte er sich daran, die letzte für sich allein zu trinken.

    Der geheimnisvolle Schatten schlich über eine kleine Lichtung
    Angewidert wandte Lennet sich ab und ging zur Lichtung zurück. Noch ehe er sein Zelt sah, bemerkte er eine Gestalt, die vor dem Eingang kniete.
    Sollte das unser Blasrohrliebhaber sein, fragte sich der junge Geheimagent.
    Er schlich näher, und als er die richtige Entfernung erreicht hatte, sprang er. Genau auf den Rücken des ungebetenen Besuchers. Mit einem Karategriff hielt er ihn fest.
    Einen Augenblick lagen die beiden Gegner bewegungslos auf dem Boden. Dann sagte Liane ganz leise: »Was ist los mit dir, Jerome? Hast du dich plötzlich zu einem Miniatur-James Bond entwickelt?«
    Überrascht ließ Lennet sie los. »Was suchst du in meinem Zelt?«
    »Ich wollte Neuigkeiten berichten. Und warum warst du nicht da?«
    »Hm, ich dachte, die frische Luft unten am Meer würde mir guttun«, antwortete Lennet und dachte daran, daß hier vielleicht Mikrofone verborgen sein konnten.
    Auch Liane dachte daran. Sie machte ihm ein Zeichen, daß er ihr in den Dschungel folgen solle.
    »Du bist aber auch nie da, wenn man dich braucht«, fuhr Liane ihn an, als sie außer Reichweite der vermuteten Mikrofone waren. »Ich glaube wirklich, daß ich als Geheimagent mehr leiste als du. Ich habe den Verräter entdeckt!«
    »Aber das hast du doch schon gestern.«
    »Wer? Ach so, Goffic. Da habe ich mich getäuscht. Er tut wohl nichts Schlimmes, wenn er die Gespräche aufnimmt. Nein, Porticci kommt mir höchst verdächtig vor.
    Ich blieb in der Villa, bis sie mich vor die Tür setzten. Dann habe ich mich versteckt, um zu sehen, was weiter passiert.«
    »Warst du denn sicher, daß etwas passiert?«
    »Ich hoffte es. Porticci hat die Villa mit Papieren in der Hand verlassen. Eine ziemlich dicke Rolle. Dann ging er bis zu einer Bananenstaude etwa hundert Meter entfernt.
    Dort blieb er einige Sekunden stehen. Als er zurückging, bin ich zu dem Baum hingelaufen. Dort ist eine Höhlung, die gut als Versteck geeignet ist.«
    »Waren die Papiere darin?«
    »Nein, die Höhle war leer.«
    »Und Porticci?«
    »Nun ja, während ich die Höhlung untersuchte, habe ich ihn aus den Augen verloren. Ich bin ihm noch nachgegangen, aber ich wußte nicht, in welcher Richtung er verschwunden ist. Vermutlich wäre es gescheiter gewesen, ihm zu folgen, als den Baum zu untersuchen!«
    »Vermutlich hattest du Angst, der Baum könnte in der Zwischenzeit weglaufen?«
    »Eins zu null für dich! Zugegeben. Ich habe Porticci erst eine Viertelstunde später wiedergesehen, wie er an einer anderen Stelle aus dem Dschungel kam. Er hatte die Papiere nicht mehr bei sich. Was kann das deiner Meinung nach bedeuten?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Lennet langsam. »Ich hatte bisher keine Gelegenheit, mit Porticci allein zu sprechen.
    Ebensowenig wie mit Plana.«
    »Wenn du mit ihnen sprichst, erfährst du nichts. Es ist besser, du gehst in die Villa und untersuchst die Büros.«
    »Eine ausgezeichnete Idee. Vielen Dank, vielen Dank!«
    »Wohin gehst du?«
    »In die Villa, die Büros durchsuchen! Schlaf gut!«
    In der Tat ging Lennet in Richtung Villa. Mehrere Fenster waren erleuchtet. Lennet glaubte, die Schreibmaschine von Madeleine Terran zu hören.
    Offensichtlich war Porticci dabei, seinen Abschlußbericht zu verfassen. Aber was waren das für Papiere, die er in den Dschungel getragen hatte? Oder hatte Liane die Geschichte erfunden, um ihn auf eine falsche Spur zu locken?
    Da die Atropisten noch nicht schliefen, kam es nicht in Frage, ihrem Haus einen zweiten Besuch abzustatten.
    Wozu sollte ein solcher Besuch auch gut sein? Er würde so wenig ergeben wie der erste. Es war also besser, draußen zu wachen, um zu sehen, ob einer von den Leuten Kontakt mit einem Fremden aufnahm.
    Lennet suchte eine Stelle, von der aus er das Haus beobachten konnte und setzte sich nieder. Gegen Mitternacht erloschen nacheinander die Lichter.
    Und als die Sonne aufging, sah sie einen erschöpften Lennet, der Mühe hatte, die Augen aufzuhalten. Nichts war geschehen.
    Es blieben nur noch zwölf Stunden!
    In seinem Zelt erwartete ihn eine Überraschung: In der Decke steckte ein Plastikpfeil mit einer Stahlspitze, ähnlich dem, den er zwei Tage zuvor gesehen hatte. Er zog ihn heraus und untersuchte die Spitze.

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