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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bedeuten?" fragte er. „Es kommen weitere Dämonendiener aus dem Wald. Leute vom Steinbruch. Wenn das eine Falle sein soll, werden Sie es bereuen. Diese Pistole ist mit Pyrophorkugeln geladen."
    „Was sagst du da, Jungchen?" rief Dorian, alias die Runenhexe. „Das gibt es doch nicht!" „Überzeugen Sie sich selbst! Ich habe gerade einmal einen Blick aus der Haustür geworfen und da sah ich sie kommen."
    Dorian lief zur Haustür, gefolgt von Margot Artner, Abi Flindt und der Hexenkatze Don Chapman. Die Haustür stand noch halb offen.
    Dorian öffnete sie, und tatsächlich sah er ein paar Dutzend Dämonendiener aus dem Wald und durch das Blumenfeld zum Hexenhaus kommen. Sie mußten gerannt sein wie die .Irren, sonst hätten sie die Strecke vom Steinbruch hierher nicht in so kurzer Zeit schaffen können. Sie gesellten sich zu den anderen, die das Haus umzingelt hatten. Alle redeten miteinander, aber so leise, daß Dorian nichts verstehen konnte.
    Er fragte sich, was diese harmlosen Narren bewogen hatte, hierher zu kommen. Denn nichts anderes als harmlose Narren waren sie, solange sie keine dämonischen Befehle ausführten; dann konnten sie allerdings zu Bestien werden.
    Über hundert Hexensklaven hatten sich um das rote Backsteinhaus versammelt. Dorian las Feindseligkeit und unverhüllte Gier in ihren Augen. Ein mächtiger Trieb beherrschte sie. Dorian wußte einigermaßen über die Zahl der Leute Bescheid, die die Runenhexe zu ihren Sklaven gemacht hatte. Er glaubte, daß alle Hexensklaven bei dem Hexenhaus versammelt waren. Ihre Psyche war gespalten. Sie hatten nur ihr Ich. Sie hätten harmlos sein sollen. Aber das waren sie nicht. Etwas Bedrohliches bahnte sich an, ein Effekt, von dem Dorian noch keine Ahnung hatte und den er auch nicht beeinflussen konnte.

    Dorian kehrte ins Haus zurück und versuchte mit Runenmagie, die Dämonendiener zu vertreiben. Aber sie wichen nicht.
    Abi Flindt stand vorn an der Haustür, und Margot Artner war bei ihm. Flindt hielt seinen mit Silberkugeln geladenen Revolver in der einen Hand und die Signalpistole in der anderen.
    „Ich werde es ihnen schwermachen, wenn sie angreifen", sagte er. „Wenn sie mich zu Luguri schleppen, werden ein paar von ihnen nicht mehr am Leben sein, wenn wir dort ankommen."
    Das blonde Mädchen strich ihm über das Haar. Seine Augen strahlten, als Margot ihn ansah. Abi Flindt merkte, daß er Margot gefiel. Und sie war ganz sein Typ. Mit ihren langen, blonden Haaren erinnerte sie ihn ein wenig an seine Frau.
    Auf der Hochzeitsreise hatten Dämonen ihm auf grausige Weise die Frau getötet. Abi Flindt, vorher ein unbeschwerter Student mit einer Vorliebe für feuchtfröhliche Partys, war darüber zu einem harten, verschlossenen Mann geworden; zu einem Dämonenhasser und -bekämpfer, der sich selbst nicht schonte und im Kampf gegen die Schwarzblütigen in tierische Wut geraten konnte.
    Sein hartes Gesicht wurde etwas weicher. Er lächelte Margot Artner zu.
    „Es wird schon nicht so schlimm werden", sagte er.
    Er wußte nicht, was kommen sollte. An diesem schönen Herbsttag schien die Sonne zwischen den weißen Wolkenbänken. Die exotischen Blüten auf den Dornbüschen dufteten, und die Leute im Haus und die Dämonendiener vernahmen ein Singen und Klingen in ihren Köpfen.
    Dorian kam mit seiner Runenmagie nicht zu Rande.
    Die Katze Don Chapman hatte sich auf die Fensterbank gesetzt und betrachtete die schweigenden Dämonendiener draußen. Sie hatten das Haus umringt, über hundert Menschen mit gefährlich glitzernden Augen.
    „Ich verstehe das nicht", sagte Dorian zu Don Chapman. Es scheint, daß ich einen Fehler gemacht habe, als ich die Dämonendiener bei der Verfolgung Abi Flints so nahe an dieses Haus herankommen ließ. Sie spüren, daß sich die fehlenden Teile ihrer Psyche hier befinden: Das Es und das Überich. Die aufgespaltene Psyche will sich vereinen."
    Dorian spürte einen Druck in seinem Kopf. Etwas raunte und wisperte. Parapsysische Ströme zwischen den Dämonendienern draußen und dem zusammengeballten Es und dem Überich im Obergeschoß.
    Angst stieg in Dorian auf. Böse Ahnungen überfielen ihn. Wieder hantierte er mit dem Drudenfuß herum. Er legte Runen zurecht und rückte Runenbündel hin und her.
    Verschwindet! befahl er den Dämonendienern erneut mit aller Kraft seines Geistes.
    Da geschah es. Don Chapman schnellte auf allen vieren hoch, stieß einen gellenden Schrei aus und stürzte vom Fensterbrett auf den Boden. Er wälzte sich

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