110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland

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kann es immer mal geben. Die SIRENA ist ein altes Mädchen. Deshalb war sie ja so billig zu kriegen. Wir wußten, worauf wir uns einließen. Glücklicherweise sind wir alle drei technisch nicht ganz unbegabt. Ich schlage vor, wir suchen nach dem Fehler, und sobald wir ihn gefunden haben, beheben wir ihn.«
    »Wir werden keinen Fehler finden«, sagte Hyams überzeugt.
    »Wenn eine Maschine nicht läuft, ist daran kein unheimlicher Zauber schuld«, sagte Doc Leacock. »Es kann ein Kabelschuh abgerutscht sein. Oder ein Kontakt ist abgeschmort. Wir kriegen das hin. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit. Ich sage euch, wir werden den Fehler im Handumdrehen gefunden haben. In längstens einer Stunde läuft die Maschine, und wir befinden uns auf heimatlichem Kurs.«
    Ich glaub’s nicht, dachte Elliott Hyams, aber er schwieg. Insgeheim hoffte er, daß Doc Leacock recht behielt.
    Sie überprüften sämtliche Leitungen. Alle Kabel waren intakt. Auch die Kontakte waren in Ordnung.
    Leacock und Wallace öffneten die Luke zum Maschinenraum, »Wir grenzen das Pannengebiet immer mehr ein«, sagte Leacock, wohl auch, um sich selbst zu beruhigen.
    Nach einer Stunde intensivsten Suchens war der Fehler immer noch nicht gefunden.
    »Wir vertrödeln wertvolle Zeit«, sagte Hyams. »Du solltest dich allmählich damit abfinden, daß es keinen Fehler gibt.«
    »Was schlägst du vor?« fragte Doc Leacock ärgerlich. »Was sollen wir deiner Ansicht nach tun? Das Rettungsschlauchboot aufblasen und von Bord gehen?«
    »Ich werde funken«, entschied Elliott Hyams. »Ich setze einen Hilferuf ab, und man wird uns bergen.«
    »Wenn’s nicht nützt«, sagte James Wallace, »schaden kann’s nicht.«
    »Na schön, geh in die Funkkabine und ruf Hilfe herbei«, sagte George Leacock. Er wandte sich an James Wallace. »Wir versuchen inzwischen weiter, die Maschine flottzukriegen. Ich hab’s im Gefühl, daß es nur an einer Kleinigkeit liegt. Wir müssen sie finden. Vielleicht haben wir irgend etwas übersehen.«
    Aus der Tiefe des Meeres stiegen starke Kräfte. Das Böse »lähmte« die Maschine der SIRENA und nahm Einfluß auf das Funkgerät, aber nicht nur das.
    Es nahm auch Einfluß auf den Toten an Bord des Schiffes.
    Im Moment seines Todes war Steve Strode der Hölle verfallen. Wenn es den schwarzen Kräften gefiel, ihn zu wecken, konnten sie das tun.
    Und Steve Strode erhob sich in seiner Kajüte - als Zombie!
    ***
    Mr. Silver hatte die Tür aufgerissen, und sofort schlug uns eine sengende Hitze entgegen, die mir den Atem nahm. Die Gladiatoren hatten das Reisig bis zur Decke hinauf getürmt.
    Wir hatten eine Feuerwand vor uns, von der wir nicht wußten, wie dick sie war. Doch es blieb keine Zeit zum Überlegen. Wir mußten einfach handeln. Es kostete mich einige Überwindung, mich vorwärts zu katapultieren. Ich tat es gleichzeitig mit Mr. Silver.
    Ich hob die Arme und schützte mein Gesicht. Während des Sprungs hielt ich den Atem an.
    Die Hitze war schmerzhaft. Ich stieß gegen das prasselnde Reisiggewirr und spürte, wie es nachgab. Auch Mr. Silver trug sein Teil dazu bei, daß die Reisigwand umstürzte.
    Sie fiel den Gladiatoren entgegen. Die halbnackten Kämpfer mußten zurückspringen.
    Es sieht aus, als würde uns die Hölle ausspucken, dachte ich.
    Aber damit waren die Gladiatoren bestimmt nicht zu beeindrucken. Immerhin waren sie von einem Dämon ausgebildet worden.
    Die Kämpfer wichen zwar zurück, kamen aber gleich wieder, als sie uns erblickten. Mr. Silver und ich stürmten vorwärts, und ich hoffte, daß Renata und die Rovere-Brüder dicht genug hinter uns blieben.
    Das erste Schwert wurde gegen uns erhoben. Mr. Silver wich dem Hieb aus und streckte den Feind mit einem wuchtigen Faustschlag nieder. Auf mich gingen gleich drei Gladiatoren auf einmal los, als ich aber einen von ihnen mit dem Colt Diamondback niederstreckte, zögerten die beiden anderen, und es gelang mir, unversehrt an ihnen vorbeizukommen.
    Schießend, schlagend und tretend kämpften wir uns ins Freie. Ich sah zum erstenmal den häßlichen, einäugigen Camenus, diesen Koloß mit der Flammenpeitsche.
    Er wies mit seiner magischen Waffe auf uns und brüllte: »Ergreift sie! Sie haben Clessius vernichtet. Sie dürfen nicht entkommen!«
    Sie zwangen mich, wieder zu schießen. Zwei Gladiatoren brachen zusammen, und wir schafften den Durchbruch.
    Die geübten, athletischen Kämpfer vermochten uns nicht aufzuhalten.
    Wir kamen durch!
    Aber nur Mr. Silver und