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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich…
    ***
    Als der erste schwarze Impuls ihn getroffen hatte, zuckten seine Hände, und dann hoben sich langsam seine Lider. Der Blick seiner Augen war seltsam leer. Es war der Blick eines Toten, kalt und gefühllos.
    Steve Strode war zur Marionette des Bösen geworden. Er wurde gelenkt, hatte keinen eigenen Willen, führte nur die Befehle aus, die ihm eingegeben wurden.
    Vergessen waren die Angst und das schreckliche Erlebnis unter Wasser, Strode erinnerte sich nicht mehr daran. Er konnte überhaupt nicht mehr denken, und sein Herz stand still.
    Dennoch war er in der Lage, sich in seiner Koje aufzurichten. Magische Kräfte durchfluteten ihn. Er wurde stärker, als er zu Lebzeiten gewesen war.
    Die Hölle machte aus ihm einen gefährlichen Streiter, der seinen einstigen Freunden kräftemäßig bei weitem überlegen war.
    Strode bewegte sich langsam. Er schien darauf bedacht zu sein, sich mit keinem Geräusch zu verraten. Mit vorsichtig gesetzten Schritten näherte er sich der Tür.
    Bleich wie kaltes Hammelfett sah Strodes Gesicht aus. Der lebende Leichnam öffnete die Tür und trat aus der Kajüte. Niemand sah ihn, George Leacock und James Wallace versuchten immer noch den Fehler zu finden, der schuld daran war, daß die Maschine nicht lief, und Elliott Hyams traktierte und beschimpfte das Funkgerät, weil es nicht funktionierte.
    Keiner an Bord ahnte, daß Steve Strode wieder »lebte«.
    Der erste, der es erfahren würde, war Elliott Hyams, denn er war dem Zombie am nächsten.
    ***
    Hyams klapperte mit den Schaltern und drehte am Frequenzrad. Das Funkgerät schien kaputt zu sein. Es war tot, einfach tot. Man konnte weder senden noch empfangen.
    Natürlich wußte Elliott Hyams, wer dafür verantwortlich war, aber er wollte es nicht wahrhaben.
    Wütend schlug er mit den Fäusten gegen den Metallkasten. »Verdammtes Drecksgerät, mach keine Schwierigkeiten. Funktioniere endlich. So funktioniere doch, wenn du nicht willst, daß ich dich ins Meer werfe!« schrie er, und dann rief er wieder einen SOS-Ruf ins Mikrophon, den niemand hörte. »Shit! Wir müssen von hier weg! Je länger wir bleiben, desto gefährlicher wird es für uns! Hallo! Hört mich denn keiner? Wir brauchen Hilfe!«
    Er nannte die genaue Position, obwohl er wußte, daß kein einziges Wort in den Äther hinausging.
    »Ihr müßt mich empfangen!« rief Hyams nervös. Er riß sich die Kopfhörer herunter und wischte sich die glitzernden Schweißperlen von der Stirn.
    Seine Lider flatterten, sein Blick irrlichterte vor Angst. »Ihr kriegt mich nicht, ihr verfluchten Unterwasserhexen!« keuchte er. »Wenn James und George die Maschine nicht in Gang bringen, hauen wir eben mit dem Rettungsboot ab.«
    Zum Schlauchboot gehörte ein Außenbordmotor. Hyams befürchtete aber, daß der auch nicht funktionieren würde.
    »Bleiben immer noch die Ruder«, sagte er mit kratziger Stimme. »Die könnt ihr nicht sabotieren!«
    Er hängte die Kopfhörer an den Haken und erhob sich. Ein Lufthauch streifte seinen Nacken, Jemand mußte die Tür der Funkkabine geöffnet haben, ohne daß er das bemerkte.
    Er drehte sich um und erwartete, entweder James Wallace oder George Leacock zu sehen, doch keiner von beiden stand in der offenen Tür.
    »Steve!« stieß er verdattert hervor und riß die Augen auf,
    ***
    Die Gladiatorenzange schloß sich hinter uns und ließ Renata Gallone und die Rovere-Brüder nicht durch. Uns verfolgte niemand. Anscheinend begnügten sich die Kämpfer damit, daß sie das Mädchen und die beiden jungen Männer erwischt hatten, obwohl Camenus ursprünglich uns alle haben wollte.
    Als ich merkte, daß uns Renata und die Rovere-Brüder nicht folgen konnten, wollte ich umkehren und versuchen, ihnen aus der Klemme zu helfen, doch Mr. Silver war dafür, daß wir uns zunächst einmal weiter absetzten.
    So kannte ich ihn nicht. Für gewöhn lich dachte er an sich selbst zuletzt. War seine vorübergehende Schwächephase ausschlaggebend für seine ungewohnte Entscheidung?
    Vorübergehend? War die Schwächeperiode wirklich nur vorübergehend? Ich hoffte es.
    Einmal hatte Mr. Silver seine übernatürlichen Fähigkeiten ganz verloren. Wir mußten die Prä-Welt Coor aufsuchen, wo mein Freund im Tunnel der Kraft wiedererstarkte, aber der Weg dorthin war gefährlich und beschwerlich gewesen.
    Mr. Silver packte mich und zog mich in eine enge, düstere Gasse. Wir erreichten eine kahle Außentreppe, die zum flachen Dach eines Hauses hinaufführte.
    Auf dem Dach ließen

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