Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bringen.
    Er mußte dieses Territorium der Hölle schnellstens verlassen. Wenn man ihn auffischte, würde er seinen Rettern eine schreckliche Geschichte erzählen. Vielleicht würden sie ihn für verrückt halten, aber das war ihm egal. Es war auch möglich, daß seine Retter die Geschichten kannten, die sich um Palmiana rankten. Dann würden sie ihm glauben.
    Bevor James Wallace das Schlauchboot holte, begab er sich ins Ruderhaus und nahm die klobige Pistole an sich, die dort an einem Haken hing. Er lud sie mit einer Leuchtkugel und steckte weitere ein. Dann holte er das Gummiboot, breitete es auf dem Achterdeck aus und blies die Kammern mit Hilfe des Kompressors auf.
    Er warf das Schlauchboot ins Wasser und band die Leine fest. Anschließend holte er zwei volle Treibstofftanks und stellte sie in das Boot.
    Es fehlte nur noch der Außenbordmotor, Wallace hoffte, ihn in Gang zu bringen. Die Yacht war siebzig Kilometer von der Küste entfernt, und Wallace wollte diese Strecke nicht rudernd zurücklegen.
    Der Motor war schwer. Wallace schleppte sich damit ab. Es war nicht ganz einfach, damit in das schwankende Schlauchboot zu steigen. Beinahe hätte Wallace das Gleichgewicht verloren.
    Er atmete auf, als sich der Motor an seinem Platz befand. Niedergeschlagen schaute er zurück. Er war froh, seinen Fuß nicht mehr auf die SIRENA setzen zu müssen.
    Bevor er die Leine losmachte, riß er den Motor an. Nach dem vierten Versuch klappte es. Wallace tat wieder einen erleichterten Atemzug.
    Jetzt nichts wie weg von hier! sagte er sich. Adieu, meine Freunde. Wir hätten niemals hierher kommen dürfen.
    Er begab sich zu der Leine, der einzigen Verbindung zwischen SIRENA und Schlauchboot, Als er sie lösen wollte, legte sich eine schlanke Mädchenhand auf den rostroten Wulst des Rettungsbootes.
    James Wallace bemerkte es nicht. Erst als sich neben diese linke Hand eine rechte legte, fiel es ihm auf.
    Entsetzt fuhr er herum, Die Hexen von Palmiana! schrie es in ihm. Sie kommen!
    ***
    In der Gladiatorenschule des Dämon Clessius uferte die Panik aus. Es passierte genau das, was Mr. Silver beabsichtigt hatte. Chaotische Zustände herrschten.
    Im Kampfhof und in den Gebäuden, die ihn umgaben, war das Gebrüll der Raubtiere zu hören. Männer schrien. Sie kämpften mit den hungrigen Raubkatzen, versuchten sie mit Fackeln zurückzutreiben, aber die Löwen waren überall, und sie waren nicht gewillt, sich wieder in den Zwinger sperren zu lassen.
    Wir konnten uns darauf verlassen, daß niemand mehr die Gefangenen bewachte. Die Gladiatoren hatten jetzt andere Sorgen.
    »Wie habe ich das gedeichselt?« fragte Mr. Silver grinsend, »Du bist der Größte«, sagte ich.
    »Das weiß ich.«
    »Aber erst, wenn du unsere Freunde befreit hast«, fügte ich hinzu.
    »Kommst du nicht mit?« fragte der Ex-Dämon verwundert.
    Ich schüttelte den Kopf. »Bring unsere Freunde zu den Stallungen. Ich sorge inzwischen dafür, daß wir nicht wieder zu Fuß abhauen müssen.«
    »Großartige Idee.«
    »Ich hoffe, du kannst noch reiten.«
    »Wie John Wayne in seinen besten Tagen«, behauptete Mr. Silver. »Also dann, Tony, bis gleich bei den Stallungen! Aber sieh dich vor! Die Löwen können auch dorthin kommen.«
    »Mein Abwehrzauber befindet sich da drin«, sagte ich und wedelte mit dem. Colt Diamondback.
    Mr, Silver eilte davon. Ich sah, wie ihm eine Rauhkatze folgte, rief ihm aber keine Warnung nach, weil das nicht nötig war. Das Tier würde ihn nicht angreifen, Wieder einmal beneidete ich meinen Freund um seine wertvolle Magie,, die mir leider nicht zur Verfügung stand. Ich mußte mir anders helfen, um über die Runden zu kommen.
    ***
    Als die ersten Schreie durch die Dunkelheit hallten, zuckte Camenus’ Hand zur Flammenpeitsche. Er sprang wütend auf und hastete zum Fenster, Unten rannten zwei Gladiatoren vorbei. Camenus wollte wissen, was los war.
    »Die Löwen!« bekam er zur Antwort. »Alle Löwen sind frei! Sie sind ausgebrochen und greifen uns an! Sie sind überall!«
    »Treibt sie zurück!« schrie Camenus wütend. »Sperrt sie wieder in den Zwinger!«
    »Sie lassen sich nicht zurücktreiben!«
    »Dann tötet sie!« schrie Camenus.
    Er wandte sich um. Ausgebrochen! dachte er grimmig. Die sind nicht ausgebrochen! Man hat sie freigelassen!
    Für ihn stand fest, daß Tony Ballard und Mr. Silver das getan hatten. Er hatte damit gerechnet,, daß die beiden zurück, kommen würden, deshalb ließ er die Gefangenen ja so scharf bewachen.
    Nun mußte

Weitere Kostenlose Bücher