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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein oder mehrere Helfer der beiden waren nicht zu sehen. Die dunkle Fläche wogte vor uns auf und nieder.
    Ich blieb neben Bill stehen. Das Gift war stark dosiert gewesen. Ich hoffte, daß es ihn nur narkotisieren sollte, und drückte ihm die Daumen, daß er keine Schäden zurückbehielt.
    Aber er begann sich schon zu regen. Sein Stöhnen war zu hören, auch die Hände bewegten sich. Ich sah das Zucken der Finger und machte Suko darauf aufmerksam.
    Er lächelte breit. »Wer sagt's denn? Nichts wirft Bill so leicht um.«
    »Zumindest nicht für längere Zeit!« schränkte ich ein.
    Das Geräusch - beinahe wie eine Musik - empfanden wir beide als störend. Zuerst waren wir leicht irritiert, bis uns einfiel, daß es Bills Handy war, das sich da meldete. Er hatte es in einer Seitentasche seiner Hose stecken, die ein wenig an die Hose des Kampfanzugs eines Soldaten erinnerte.
    Ich holte es hervor und kam nicht dazu, mich zu melden, den die Stimme der Frau schrillte in mein Ohr hinein.
    »Bill?!«
    »Moment, wer…«
    »Bill? Bist du es?«
    Jetzt hatte ich die Stimme erkannt. Sie gehörte Sheila. Sie klang verzerrt. Sheila mußte sich in höchster Gefahr befinden oder unter einer irrsinnigen Nervenanspannung stehen.
    »Nein, Sheila, nicht Bill. Ich bin John!«
    »Gib mit Bill!« forderte sie, ohne auf meine Antwort einzugehen.
    Da Bill immer mehr erwachte, bewegte ich mich von ihm fort auf den Steuerstand zu. »Bill ist im Moment nicht zu sprechen, Sheila. Er ist okay, wirklich. Du solltest dich beruhigen und…«
    »Beruhigen? Nein, nein, das kann ich nicht. Das ist, verdammt noch mal, unmöglich.«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt eine Nachricht.«
    »Von Leonidas?«
    »Ja, verflucht, von wem sonst? Leonidas hat sie mir über E-Mail geschickt. Er hat damit gedroht, Johnnys rechten Daumen abzuschneiden…«
    ***
    Ich stand benommen da und sah wahrscheinlich aus wie jemand, der sich verhört hatte. Schweiß klebte plötzlich kalt auf meiner Stirn.
    »Hast du das gehört, John?«
    »Habe ich.«
    »Und? Warum sagst du nichts?«
    »Sheila, bitte, ich weiß, daß ich viel von dir verlange, aber du mußt jetzt die Ruhe bewahren.«
    »Das kann ich nicht. Das will ich auch nicht. Ich muß an Johnny denken. Leonidas ist ein Schwein, John. Der bringt es fertig und setzte seine Drohung in die Tat um.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Dann tut doch was!«
    »Sheila, wir sind dran. Wir werden auch etwas tun, aber wir werden nicht in die offenen Messer laufen.«
    »Ist euch Johnnys Leben egal?«
    »Natürlich nicht, aber auch wir müssen aufpassen. Verstehe das bitte.«
    »Ich will Bill sprechen. Verflucht, John, gib ihn mir. Ich… ich… möchte ihm das sagen und…«
    »Das geht jetzt nicht.«
    »Warum nicht.«
    »Er ist nicht in der Nähe.«
    »Du lügst, John. Er ist in der Nähe. Er wäre nie ohne sein Handy weggegangen. Was ist geschehen?«
    »Bill ist bewußtlos.«
    Entsetztes Schweigen. Dann: »Wie konnte das geschehen? Was ist denn bei euch…?«
    »Sheila, du brauchst dich nicht zu fürchten. Es ist alles noch im grünen Bereich. Und jetzt mache ich Schluß. Wir werden uns später wieder bei dir melden. Im Moment geht es nicht mehr…«
    Ich schaltete ab, auch wenn es mir um Sheila leid tat. Manchmal helfen nur rigide Maßnahmen.
    Suko war aufgefallen, daß ich nicht mehr sprach. Mit wenigen Schritten war er bei mir.
    »War es Sheila?« flüsterte er scharf.
    »Ja.« Meine Antwort war nur ein Flüstern.
    »Und? Du hast so ungewöhnlich reagiert. Du kamst mir sogar verstört vor.«
    Ich zog ihn noch weiter zur Seite, weil ich auf keinen Fall wollte, daß unser Freund Bill etwas erfuhr. Wenig später wußte Suko ebenfalls Bescheid.
    »Das ist grauenhaft, John. Glaubst du, daß Leonidas seine Drohung wahrmacht?«
    »Ich traue es ihm zu. Sein Haß ist groß genug. Er hat in all den Jahren noch wachsen können.«
    Der Inspektor nickte nur. Dann drehte er sich ab und schaute über das wogende Wasser hinweg.
    Schließlich sagte er: »In diesem Fall sollten wir nicht länger zögern und jetzt starten.«
    »Mit dem Gedanken habe ich ebenfalls gespielt.«
    »Was willst du Bill sagen?«
    »Nichts!«
    Er fuhr scharf herum. »Meinst du wirklich, daß es gut ist? Er wird Fragen stellen und…«
    »Nein, nein, Suko. Er hat nicht mitbekommen, daß sein Handy geklingelt hat. Bill war noch zu benommen. Ich habe ihm das kleine Ding wieder zugesteckt, es ist jedoch ausgeschaltet. Wenn Bill erfährt, was da passieren könnte, wird er durchdrehen. Wir

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