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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als Mensch unter Menschen. Wenn er sich mit anderen umgab, dann kam er sich erhaben vor wie ein König oder ein Tyrann, der alles beherrschte.
    Sogar bis London reichte seine Macht. Der Mann mit dem schlohweißen Haar kicherte wie ein kleines Kind, als er daran dachte, welche Nachricht eine gewisse Sheila Conolly empfangen hatte. Sie würde vergehen, sie würde vor Angst schreien oder sonstwas tun, denn ihre Chance, etwas verändern zu können, war gleich Null. Ihre Helfer befanden sich nicht weit von Sodom entfernt auf einer Nachbarinsel. Das hatte Aristoteles herausgefunden und schon entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Natürlich wollte er den unbedingten Tod seiner Feinde, doch er hatte die Helfer losgeschickt, um sie nur zu betäuben. Sie sollten sie später auf seine Insel bringen.
    Gefangen auf Sodom!
    Diese Vorstellung machte ihn glücklich. Er stellte sich vor, was er mit ihnen machten würde. Es gelang ihm nicht, seine Hände ruhig zu halten. Er war so erregt, daß die Bilder vor seinem geistigen Auge abliefen. Er sah die drei in ihrem Blut liegen. Gefoltert durch Messer und Scherben, die ihm nichts ausmachten. Er konnte sich damit spicken wie die Hausfrau ihren Käseigel.
    Die Vorfreude war für ihn ein wahres Erlebnis. Auf seinem fleischigen Gesicht zeigte sich ein Lächeln. Er schwelgte in wilden Vorstellungen, die darin mündeten, daß seine Feinde durch ihn zu Fischfutter wurden.
    Leonidas stand vor dem Fenster. Die Nachricht hatte er dieser Sheila Conolly geschickt. Johnny war ihr Kind. Sie würde vor Angst vergehen. Sie konnte ja nichts tun, wenn ihr Sohn den Daumen verlor. Das war überhaupt die Idee gewesen, noch jetzt gratulierte er sich dazu, daß sie ihm überhaupt eingefallen war.
    Es war kein Bluff. Er wollte es durchziehen. Er würde ihr den Daumen schicken, und er überlegte, ob er noch Gliedmaßen der anderen in das kleine Paket hineinstecken sollte. Dann wäre der Schock noch größer.
    Sheila wollte er sich als letzte Person seiner blutigen Rachetour vornehmen. Sie würde ihm nicht entkommen. Wenn sie nicht aus Kummer oder Gram starb, wollte sich Leonidas um sie kümmern.
    Er hatte den Tod seiner geliebten Tochter nicht vergessen. Wenn es überhaupt eine Person gab, der er jemals in seinem Leben so etwas wie Gefühle entgegengebracht hatte, dann war es die Tochter gewesen. Nur hatte sie den falschen Weg eingeschlagen und war in der damaligen Terroristenszene gelandet. Zudem war sie mit den Conollys und diesem Sinclair…
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er das Signal hörte. Er drehte den Kopf. Über einem Durchgang blinkte eine Lampe in regelmäßigen Abständen rot auf, und ein Brummen ertönte.
    Das gefiel Leonidas nicht. Er wollte nur in dringenden Fällen gestört werden. Ein solcher Fall war eingetreten. Doch er sagte sich, daß es nicht viel Sinn hatte, wenn er zu schwarz sah. Es konnte auch sein, daß seine Leute den Erfolg melden wollten. Das wäre großartig gewesen, obwohl die Zeit doch recht knapp gewesen war.
    In seinen persönlichen Bereich ließ er so gut wie keinen Menschen hinein. Auch den Boten wollte er nicht hier empfangen. Deshalb ging er mit schnellen Schritten durch seine privaten Räume. Er trug noch immer dieses kuttenartige helle Gewand mit den tiefen Taschen. Darin verbarg er Dinge, die ihm persönlich sehr wichtig waren.
    Sein Helfer wartete in einer halbrunden, durch gedämpftes Licht beleuchteten Halle. Die Wände waren ebenso mit Fliesen bedeckt wie die Steine. Motive aus den alten Mythologien zierten die flachen Steine. Kämpfer, schöne Frauen, Ungeheuer und Dämonen sollten das damalige Leben widerspiegeln.
    Der Mann trug einen Taucheranzug. Sein blasses Gesicht schimmerte noch naß. Die dunklen Augen bewegten sich unruhig, und Leonidas hatte das sichere Gefühl, daß ihm keine positive Botschaft überbracht wurde.
    »Was ist geschehen?«
    »Sie kehrten nicht zurück!«
    »Sprich deutlicher.«
    »Die anderen beiden.«
    »Genauer.«
    »Sie sind zum Schiff gekommen. Es lief alles ab, wie besprochen, aber sie kamen nicht mehr zu mir. Etwas anderes ist geschehen. Das Boot lief aus.«
    »Mit ihnen?«
    Der Helfer hob seine Schultern. »Das weiß ich alles nicht. Ich glaube es aber nicht. Es war so nicht abgemacht, und deshalb befürchte ich das Schlimmste.«
    Leonidas sagte zunächst nichts. In ihm wallte etwas hoch, und er hatte eine Hand in die rechte Tasche geschoben. Die Finger spielten mit den Scherben, so daß ein leises Klirren zu hören

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