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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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mehr ein glücklicher Zufall, der mir diese Entdeckung bescherte.“
    Er bewegte einige Schalter. Auf dem Bildschirm eines Gerätes erschien in natürlichen Farben das Bild einer bergigen Landschaft.
    „Was Sie hier sehen, ist ein Gelände, das etwa 300 km von meinem Wohnsitz entfernt ist. Es stellt einen Naturschutzpark dar. Dieses Schutzgebiet hat weniger die Aufgabe, selten gewordene Tiere am Leben zu erhalten, als einigen wenigen Menschen, die sich ihre natürliche Lebenskraft erhielten, die Möglichkeit zu geben, ihr Leben in der Weise zu gestalten, wie ihre Vorfahren es seit ungezählten Jahrtausenden taten. Dieses Gebiet liegt außerhalb jeder Fernsehüberwachung der Maschine und ist bisher noch nicht entdeckt worden. Ich und meine Freunde sind die einzigen, die davon wissen.“
    Beckerle wurde neugierig.
    „Und wo ist nun Ihre eigentliche Erfindung?“
    Don Pascal lächelte.
    „Sie haben recht – ich bin etwas abgeschweift!“
    Er machte sich an einer kleinen Armaturentafel zu schaffen.. Das Bild auf dem Fernsehschirm blieb erhalten, jedoch schien die hintere Wand des Raumes plötzlich durchsichtig zu werden.
    „Achten Sie bitte auf den Bildschirm!“ sagte Don Pascal und schritt auf die Wand zu.
    Er erreichte die flimmernde Wand und verschwand. Dafür tauchte seine Gestalt plötzlich vor einem im Vordergrund des Fernsehbildes stehenden Baum auf. Er winkte ihnen zu.
    „Er ist dort!“ flüsterte Walters fassungslos.
    Nach einigen Sekunden verschwand Don Pascals Gestalt vom Bildschirm, dafür tauchte er vor der Wand des Raumes wieder auf.
    „Ich gebe Ihnen gern zu, daß diese Vorführung auch ein gut gespielter Trick sein könnte, meine Herren. Es dreht sich hier jedoch um ein unerhörtes Problem – die sogenannte Teleportation. Dabei wird nicht etwa der Körper beim Start in seine atomaren Einzelteile zerlegt und am Ziel wieder zusammengefügt, wie man sich das früher vorzustellen pflegte, sondern der Körper wird in seiner Gesamtheit durch einen nur mathematisch erfaßbaren fünfdimensionalen Raum transportiert, der unserem Raum-Zeit-Kontinuum überlagert ist. Dreht es sich bei dem transportierten Körper um einen Menschen, so empfindet er von dem Transport überhaupt nichts. Er verläßt seinen Ausgangsort und erreicht gleichzeitig sein Ziel. In diesem Überraum gibt es keine Geschwindigkeitsbeschränkung wie etwa die der Lichtgeschwindigkeit im vierdimensionalen Raum. Theoretisch ist es möglich, einen Körper in einem Augenblick einmal um das ganze Universum zu transportieren – wenn mir als einzelnem auch die Energien fehlen, einen solchen Versuch durchzuführen. Mir ist die Teleportation bisher nur bis zu einer Maximalentfernung von 500 km gelungen. Außerdem sind für diese Art des Transports zwei Geräte notwendig – ein Sender am Start und ein Empfänger am Ziel!“
    Er sah gedankenverloren auf das Armaturenbrett, lächelte etwas unsicher und sagte schließlich:
    „Meine Herren, ich bin gezwungen, für meine eigene Sicherheit zu sorgen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, durch diesen Vorhang hindurchzugehen?“
    Dabei deutete er auf die Stelle der Wand, die vorhin beim Einschalten des Gerätes durchsichtig geworden war. Beckerle sah ihn überrascht an.
    „Sie verlangen ziemlich viel von uns, Don Pascal! Wir wissen nicht, ob alles der Wahrheit entspricht, was Sie uns gesagt haben. Das Risiko für uns ist sehr groß!“
    Don Pascal schüttelte den Kopf und lächelte immer noch.
    „Sie haben zumindest gesehen, daß ich hindurchgegangen bin, ohne daß mir etwas zugestoßen ist, nicht wahr?“
    Beckerle dachte einen Moment nach. Dann nickte er.
    „Gehen wir!“ sagte er zu seinen beiden Begleitern.
    Für den direkt Betroffenen sah das Experiment anders aus als für den Zuschauer. Beckerle schritt zögernd auf den Vorhang zu. In dem Moment, in dem er ihn erreichte, sah er dahinter schon die Berglandschaft, die Don Pascal ihnen vorhin auf dem Bildschirm gezeigt hatte. Beckerle fand sich neben dem großen Baum wieder, von dem aus Don Pascal ihnen bei der Vorführung zugewinkt hatte. Walters und Defoe tauchten Sekunden später neben ihm auf. Sie kamen aus einer dunklen Öffnung hervor, die für einen unbefangenen Beobachter aussah wie der Eingang einer Höhle. Nur das leise Flimmern in der Öffnung verriet, daß es sich in Wirklichkeit um ein verkleidetes Empfangsgerät von Pascals Teleportationsmechanismus handelte.
    „Und was jetzt?“ fragte Defoe.
    Beckerle sah ihn an.
    „Ich habe volles

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