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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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seine Pistole wegwerfen mußte – zur gleichen Zeit wie Korporal Defoe.
    Unsicher standen die drei auf und sahen zu der Öffnung hin. Es rührte sich immer noch nichts. Von dem Gegner, der mit seiner geheimnisvollen Macht ihnen die Waffen in den Händen verbrannt hatte, war nichts zu sehen.
    Beckerle hob den Fuß, um in das Haus hineinzugehen, als hinter ihm eine unbekannte Stimme erklang:
    „Seien Sie willkommen, meine Herren, und nehmen Sie mir meinen kleinen Scherz nicht übel!“
    Sie fuhren herum. Im Dunkel der Nacht erkannten sie die Gestalt eines Mannes, der im Vergleich zu seinen Artgenossen hochgewachsen war. Er lächelte sie an und sagte:
    „Ich bin Don Pascal!“
     
    Die große Scheibe, die Hauptmann Leclerq für sein Unternehmen benutzte, erreichte eine Geschwindigkeit von 2000 km/st, die Leclerq voll ausnutzte, um so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen.
    Es war kurz nach Mitternacht, als sie die Scheibe in einer Baumgruppe am Fuße des Zentralgebirges zu Boden brachten.
    Leclerq wies seine Leute nochmals an:
    „Der Aufstieg von hier aus ist relativ leicht. Der Tunneleingang liegt in etwa 500 Meter Höhe. Bemühen Sie sich, so wenig Geräusche wie möglich zu machen! Sollte jemand im Klettern nicht geübt sein – wir warten am Tunneleingang, bis wir alle beisammen sind!“
    Der Aufstieg selbst nahm nur etwa zwei Stunden in Anspruch, dafür dauerte der Marsch durch den Tunnel knapp drei Tage. Das Anstrengende an diesem Marsch war nicht etwa das Marschieren selbst, sondern die absolute Schweigepflicht, die jedem auferlegt war.
    Nur einmal während dieser drei Tage, in denen insgesamt zehn Ruhepausen eingelegt wurden, erlaubte Sergeant Trimmer sich, zu seinem Busenfreund McHenderley zu sagen:
    „Wenn ich gewußt hätte, daß man bei der Raummarine so lange auf den Füßen ist, wäre ich zur Luftwaffe gegangen!“
    Er hatte dafür vom Hauptmann Leclerq einen scharfen Tadel erhalten.
    „Ich habe nicht die Absicht, wegen eines geschwätzigen Sergeanten zu sterben, wenn die Maschine hier Abhörgeräte eingebaut hat!“
    Sie erreichten den Ausgang des Tunnels gegen Abend des 1. März. Vor und unter ihnen lag das gewaltige Gebäude, das die Maschine beherbergte.
    „Bis hierher sind wir gekommen, Freund!“ sagte Sergeant McHenderley, nachdem sie den Tunnel verlassen hatten und damit das Sprechverbot aufgehoben war. „Viel weiter, schätze ich, wird es aber wahrscheinlich nicht mehr gehen!“
    Hauptmann Leclerq gab erneut Anweisungen.
    „Wir steigen von hier aus ab! Dabei ziehen wir uns so weit wie möglich auseinander! Auch auf dem Talboden werden wir in weiten Abständen voneinander vorgehen!“
    McHenderley und Trimmer waren die beiden äußersten Leute des linken Flügels. Entgegen Leclerqs Anweisungen blieben sie auf Rufweite beisammen. Als die Nacht hereinbrach, standen sie auf der Talsohle. Von den Kameraden rechts von ihnen war nichts zu sehen. Mit Hilfe eines tragbaren Funkgerätes setzte sich McHenderley mit Hauptmann Leclerq in Verbindung und bat um weitere Anweisungen.
    „Wir rücken gegen das Gebäude vor und versuchen, es zu erreichen! Wenn wir soweit sind, warten Sie auf meine Befehle!“
    McHenderley knurrte, schaltete das Gerät ab und setzte sich in Marsch.
    „Bleib nur schön in meiner Nähe, Bruder!“ rief er Trimmer zu. „Sonst habe ich Angst!“
    Aus der Dunkelheit kam Trimmers glucksendes Lachen. Die beiden hielten ihre Waffen entsichert, und obwohl sie schon so oft erlebt hatten, daß sie völlig nutzlos waren, fühlten sie sich doch beruhigt. Bis zur Kante des Gebäudes, die ihnen am nächsten lag, waren es noch knapp drei Kilometer. Sie nahmen sie im gemütlichen Fußgängertempo in Angriff und warfen ab und zu einen Blick auf den Ultrarotindikator an ihren Armgelenken, der aufleuchten würde, sobald sie in den Bereich eines Ultrarotseheinwerfers gerieten.
    Von der gesamten Entfernung mochten sie etwa die Hälfte zurückgelegt haben, als sie in ihren Kopfhörern ein Knacksen hörten. Jemand hatte die Sprechverbindung eingeschaltet!
    „Hilfe! Ich verbrenne! Hilfe …“
    Der Ruf erstarb. Trimmer und McHenderley blieben stehen. Sie waren etwa fünf Meter voneinander entfernt und konnten sich trotz der Dunkelheit einigermaßen erkennen. Seltsamerweise sah McHenderley nicht seinen, sondern Trimmers UR-Anzeiger zuerst aufleuchten.
    „Hinlegen!“ schrie er.
    Sie warfen sich zu Boden und hielten den Atem an. Noch mehrere Leute der Gruppe mußten ihre Sprechgeräte

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