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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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der vor ihnen liegende Teil der Maschine ausübte.
    „Bevor ich etwas kaputt mache“, sagte er zu Trimmer, „will ich wissen, was es ist!“
     
    Vier Tage, nachdem Beckerle mit seinen beiden Korporalen das Flaggschiff verlassen hatte, landete Don Pascal mit einer kleinen Scheibe in der Nähe der EUROPA. Da er sich hartnäckig weigerte, seinen Namen und seine Absicht jemand anderem zu verraten als dem Kommandanten des Schiffes, wäre er von dem Posten am Fuße des Aufzugschachtes beinahe erschossen worden. Der Posten hatte jedoch die Annäherung der Scheibe rechtzeitig an den Kommandostand durchgegeben, so daß Schumacher noch eingreifen konnte, bevor Don Pascal ein Unglück zustieß.
    „Bringen Sie den Mann herauf!“ befahl Schumacher dem Posten.
    Fünf Minuten später stand Don Pascal dem Kommandanten gegenüber. Don Pascal machte eine Kopfbewegung zu dem Mann hin, der ihn heraufbegleitet hatte. Der Kommandant verstand sofort.
    „Ich danke Ihnen! Gehen Sie bitte wieder an Ihren Posten zurück!“
    Der Mann entfernte sich.
    „Nehmen Sie bitte Platz!“ forderte Schumacher Don Pascal auf.
    „Ich nehme an, Sie sind Don Pascal?“
    Don Pascal zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    „In der Tat!“ sagte er. „Woher wissen Sie das?“
    Schumacher wiegte den Kopf.
    „Ich weiß nichts – ich vermute nur. Wenn ich bisher überhaupt Gelegenheit hatte, mir in Gedanken ein Bild von dem Mann zu machen, den Beta Lee mir empfohlen hatte, dann paßte es sicherlich genau auf Sie!“
    Don Pascal hatte nicht die Absicht, mit seinem Anliegen lang hinter dem Berge zu halten.
    „Ich bin hierhergekommen, um mich zu überzeugen, ob Sie wirklich das sind, was ich hinter Ihnen vermute!“
    „Und was vermuten Sie hinter uns?“
    „Eine Hilfe, um dem unwürdigen Zustand der Menschheit ein Ende zu machen!“
    Im Kommandostand herrschte ein paar Minuten lang tiefes Schweigen. Schumacher zweifelte nicht daran, daß Don Pascals Absicht ernst sei. Was ihn zum Schweigen veranlaßte, war mehr die Überraschung darüber, daß auf dieser dekadenten Erde tatsächlich noch jemand existieren sollte, der mit den augenblicklichen Zuständen nicht einverstanden war.
    „Ich bitte Sie, Kommandant“, sagte Don Pascal, „mir einen gewissen Überblick darüber zu geben, über welche technischen Möglichkeiten Sie verfügen! Ich bin später dann gerne bereit, Ihnen zu zeigen, was ich besitze! Ihre drei Abgesandten sind darüber schon leidlich informiert. Ich habe sie leider in Sicherheit bringen müssen, bis ich mich davon überzeugt habe, daß sie mich nicht täuschten!“
    Schumacher winkte ab.
    „Einverstanden! Was möchten Sie von mir wissen?“
    Don Pascals erste Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
    „Ist Ihre Flotte in der Lage, das Ernährungssystem der Erde aufrechtzuerhalten für den Fall, daß die Maschine vernichtet wird?“
    Schumacher schien nicht zu verstehen.
    „Warum sollte sie dazu in der Lage sein?“
    „Weil das Leben jedes einzelnen auf der Erde mit der Existenz der Maschine untrennbar verbunden ist. Wird die Maschine vernichtet, gibt es keine Transportmöglichkeiten mehr, gibt es keinen Funkverkehr mehr, gibt es keine Geburten mehr …“
    „Schon gut, schon gut. Ich garantiere dafür, daß die Flotte in der Lage ist, die Lebensmittelverteilung aufrechtzuerhalten. Mit unseren Fahrzeugen sind wir außerdem in der Lage, einen gewissen Ersatz an Transportmitteln so lange zu liefern, bis die Menschheit ihre eigenen Geräte auch ohne die Hilfe der Maschine bedienen kann. Was allerdings den künstlich erzeugten Nachwuchs anbelangt, so kann ich Ihnen keinerlei Versicherung geben!“
    „Das ist auch keineswegs nötig!“ sagte Don Pascal beinahe zornig. „Von allem, was uns die Maschine bietet, ist die künstliche Erzeugung des Nachwuchses wohl das Erniedrigendste! Wenn die heutige Menschheit nicht mehr in der Lage ist, sich auf natürliche Weise zu vermehren, so bleibt uns ohnehin kein anderer Ausweg als der, Siedler von fremden Kolonien zur Hilfe zu rufen.“
    Schumacher dachte nach.
    „Und wie denken Sie es sich, die Maschine zu vernichten? Ich muß ehrlich gestehen, daß mir dieses Problem schon seit einer Weile ernsthafte Kopfschmerzen bereitet. Ich habe vor einigen Tagen eine Expedition zum Angriff gegen die Maschine entsandt – aber da ich seither nichts mehr von ihr gehört habe, bin ich geneigt, anzunehmen, daß sie keinen Erfolg hatte!“
    Don Pascal sprang erregt von seinem Sitz auf..
    „Sie haben gewagt,

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